Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite


Jn Deren Adern noch des Grossen Friedrichs Blut,
Sieh, Nord und Ludwig bebt, in vollen Kräfften ruht,
Die Zier Germaniens verändert Jhre Reise.

Daß ich in Wittenberg Jhr solche Wunder weise.
O ungemeines Glück. Gewiß, ein Hannibal,
Der dort bey Cannä siegt, Blut, Untergang und Fall,
Der stoltzen Tiber droht, kan bey erkämpfften Kräntzen
Vor seinen Puniern nicht so voll Freude gläntzen,
Als ich, da mir das Glück im höchsten Gipffel war.
Weiß nicht ein iederman wie ungewöhnlich rar,
Es heut zu Tage ist, daß große Königs Kinder
Nach solchen Sachen sehn? Und doch nichts desto minder
Forscht Deine Hoheit selbst, Durchlauchtste Marg-
Gräfin,

"Ob ich auch also sey wie ich beschrieen bin.

Auf demnach Muse auf. Auf Pallas öffne selber,
Der schönsten Poesie verschlossenste Gewölber.
Auf, Jhro Hoheit kommt -- Wie heiß ist nicht der Tag.
Wer weiß, wie schwach mein Feur sich heute zeigen mag.
Ach! es steht alles wohl so still als eine Mauer.
Auf, Jhro Hoheit kommt. Mich rührt ein heilger Schauer.
Du thust, Durchlauchtigste, noch kaum den ersten Tritt,

So bringst Du Anmuth, Glück den Himmel selber mit.
Wenn solche Fürstinnen die Wunder sehen sollen,
Frag ich nichts nach der Lufft. Gnung, Jhro Hoheit wollen.
Seht wie die Kugel sich einmahl in Wirbel reißt.
Seht wie der Degen gleich die Feuer Flocken schmeißt.

Wie


Jn Deren Adern noch des Groſſen Friedrichs Blut,
Sieh, Nord und Ludwig bebt, in vollen Kraͤfften ruht,
Die Zier Germaniens veraͤndert Jhre Reiſe.

Daß ich in Wittenberg Jhr ſolche Wunder weiſe.
O ungemeines Gluͤck. Gewiß, ein Hannibal,
Der dort bey Cannaͤ ſiegt, Blut, Untergang und Fall,
Der ſtoltzen Tiber droht, kan bey erkaͤmpfften Kraͤntzen
Vor ſeinen Puniern nicht ſo voll Freude glaͤntzen,
Als ich, da mir das Gluͤck im hoͤchſten Gipffel war.
Weiß nicht ein iederman wie ungewoͤhnlich rar,
Es heut zu Tage iſt, daß große Koͤnigs Kinder
Nach ſolchen Sachen ſehn? Und doch nichts deſto minder
Forſcht Deine Hoheit ſelbſt, Durchlauchtſte Marg-
Graͤfin,

„Ob ich auch alſo ſey wie ich beſchrieen bin.

Auf demnach Muſe auf. Auf Pallas oͤffne ſelber,
Der ſchoͤnſten Poeſie verſchloſſenſte Gewoͤlber.
Auf, Jhro Hoheit kommt -- Wie heiß iſt nicht der Tag.
Wer weiß, wie ſchwach mein Feur ſich heute zeigen mag.
Ach! es ſteht alles wohl ſo ſtill als eine Mauer.
Auf, Jhro Hoheit kommt. Mich ruͤhrt ein heilger Schauer.
Du thuſt, Durchlauchtigſte, noch kaum den erſten Tritt,

So bringſt Du Anmuth, Gluͤck den Himmel ſelber mit.
Wenn ſolche Fuͤrſtinnen die Wunder ſehen ſollen,
Frag ich nichts nach der Lufft. Gnung, Jhro Hoheit wollen.
Seht wie die Kugel ſich einmahl in Wirbel reißt.
Seht wie der Degen gleich die Feuer Flocken ſchmeißt.

Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0028" n="VIX"/><lb/>
          <l>Jn <hi rendition="#fr">Deren</hi> Adern noch des <hi rendition="#fr">Gro&#x017F;&#x017F;en Friedrichs Blut,</hi></l><lb/>
          <l>Sieh, Nord und Ludwig bebt, in vollen Kra&#x0364;fften ruht,<lb/><hi rendition="#fr">Die Zier Germaniens</hi> vera&#x0364;ndert <hi rendition="#fr">Jhre</hi> Rei&#x017F;e.</l><lb/>
          <l>Daß ich in Wittenberg <hi rendition="#fr">Jhr</hi> &#x017F;olche Wunder wei&#x017F;e.</l><lb/>
          <l>O ungemeines Glu&#x0364;ck. Gewiß, ein Hannibal,</l><lb/>
          <l>Der dort bey Canna&#x0364; &#x017F;iegt, Blut, Untergang und Fall,</l><lb/>
          <l>Der &#x017F;toltzen Tiber droht, kan bey erka&#x0364;mpfften Kra&#x0364;ntzen</l><lb/>
          <l>Vor &#x017F;einen Puniern nicht &#x017F;o voll Freude gla&#x0364;ntzen,</l><lb/>
          <l>Als ich, da mir das Glu&#x0364;ck im ho&#x0364;ch&#x017F;ten Gipffel war.</l><lb/>
          <l>Weiß nicht ein iederman wie ungewo&#x0364;hnlich rar,</l><lb/>
          <l>Es heut zu Tage i&#x017F;t, daß große Ko&#x0364;nigs Kinder</l><lb/>
          <l>Nach &#x017F;olchen Sachen &#x017F;ehn? Und doch nichts de&#x017F;to minder</l><lb/>
          <l>For&#x017F;cht <hi rendition="#fr">Deine Hoheit &#x017F;elb&#x017F;t, Durchlaucht&#x017F;te Marg-<lb/><hi rendition="#et">Gra&#x0364;fin,</hi></hi><lb/>
&#x201E;Ob ich auch al&#x017F;o &#x017F;ey wie ich be&#x017F;chrieen bin.</l><lb/>
          <l>Auf demnach Mu&#x017F;e auf. Auf Pallas o&#x0364;ffne &#x017F;elber,</l><lb/>
          <l>Der &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Poe&#x017F;ie ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en&#x017F;te Gewo&#x0364;lber.</l><lb/>
          <l>Auf, <hi rendition="#fr">Jhro Hoheit</hi> kommt -- Wie heiß i&#x017F;t nicht der Tag.</l><lb/>
          <l>Wer weiß, wie &#x017F;chwach mein Feur &#x017F;ich heute zeigen mag.</l><lb/>
          <l>Ach! es &#x017F;teht alles wohl &#x017F;o &#x017F;till als eine <hi rendition="#fr">Mauer.</hi></l><lb/>
          <l>Auf, <hi rendition="#fr">Jhro Hoheit</hi> kommt. Mich ru&#x0364;hrt ein heilger Schauer.<lb/><hi rendition="#fr">Du</hi> thu&#x017F;t, <hi rendition="#fr">Durchlauchtig&#x017F;te,</hi> noch kaum den er&#x017F;ten Tritt,</l><lb/>
          <l>So bring&#x017F;t <hi rendition="#fr">Du</hi> Anmuth, Glu&#x0364;ck den Himmel &#x017F;elber mit.</l><lb/>
          <l>Wenn <hi rendition="#fr">&#x017F;olche Fu&#x0364;r&#x017F;tinnen</hi> die Wunder &#x017F;ehen &#x017F;ollen,</l><lb/>
          <l>Frag ich nichts nach der Lufft. Gnung, <hi rendition="#fr">Jhro Hoheit</hi> wollen.</l><lb/>
          <l>Seht wie die Kugel &#x017F;ich einmahl in Wirbel reißt.</l><lb/>
          <l>Seht wie der Degen gleich die Feuer Flocken &#x017F;chmeißt.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/></l>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[VIX/0028] Jn Deren Adern noch des Groſſen Friedrichs Blut, Sieh, Nord und Ludwig bebt, in vollen Kraͤfften ruht, Die Zier Germaniens veraͤndert Jhre Reiſe. Daß ich in Wittenberg Jhr ſolche Wunder weiſe. O ungemeines Gluͤck. Gewiß, ein Hannibal, Der dort bey Cannaͤ ſiegt, Blut, Untergang und Fall, Der ſtoltzen Tiber droht, kan bey erkaͤmpfften Kraͤntzen Vor ſeinen Puniern nicht ſo voll Freude glaͤntzen, Als ich, da mir das Gluͤck im hoͤchſten Gipffel war. Weiß nicht ein iederman wie ungewoͤhnlich rar, Es heut zu Tage iſt, daß große Koͤnigs Kinder Nach ſolchen Sachen ſehn? Und doch nichts deſto minder Forſcht Deine Hoheit ſelbſt, Durchlauchtſte Marg- Graͤfin, „Ob ich auch alſo ſey wie ich beſchrieen bin. Auf demnach Muſe auf. Auf Pallas oͤffne ſelber, Der ſchoͤnſten Poeſie verſchloſſenſte Gewoͤlber. Auf, Jhro Hoheit kommt -- Wie heiß iſt nicht der Tag. Wer weiß, wie ſchwach mein Feur ſich heute zeigen mag. Ach! es ſteht alles wohl ſo ſtill als eine Mauer. Auf, Jhro Hoheit kommt. Mich ruͤhrt ein heilger Schauer. Du thuſt, Durchlauchtigſte, noch kaum den erſten Tritt, So bringſt Du Anmuth, Gluͤck den Himmel ſelber mit. Wenn ſolche Fuͤrſtinnen die Wunder ſehen ſollen, Frag ich nichts nach der Lufft. Gnung, Jhro Hoheit wollen. Seht wie die Kugel ſich einmahl in Wirbel reißt. Seht wie der Degen gleich die Feuer Flocken ſchmeißt. Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/28
Zitationshilfe: Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744, S. VIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/28>, abgerufen am 12.10.2024.