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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832.

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Beiträge zu einer künftigen Erklärung dieser, sich an einander
anreihenden Erfahrungen lassen über den eigentlichen Grund der
Erscheinungen noch viele Dunkelheit übrig, wenn sich gleich zwi-
schen diesem Wogen in der galvanischen Kette, zwischen der Ladung
der negativen Platten und andern hier angeführten Erscheinungen
ein unverkennbarer Zusammenhang zeigt.



Vier und zwanzigste Vorlesung.


Die Erscheinungen, welche von den chemischen Wirkungen
der voltaischen Säule abhängen, führten mich zu einer so langen
Reihe von einzelnen Betrachtungen, daß ich den Faden unserer
Untersuchungen, nämlich die Darstellung der mannigfaltigen Wirk-
samkeit der Säule, fast ganz verloren zu haben scheine. Ich nehme
diesen Faden wieder auf, indem ich zu einer neuen Reihe von Er-
scheinungen, den Licht-Erscheinungen und Wärme-Erzeugungen
durch die Säule übergehe, woran sich noch manche Untersuchungen
über die Leitung des electrischen Stromes durch Metalldräthe an-
knüpfen. Einige vereinzelter da stehende Erfahrungen mögen zu-
letzt den Beschluß dieser Lehre machen.

Funken aus der voltaischen Säule.

Bei den ersten Untersuchungen über die voltaische Säule war
es von mehreren Beobachtern als eine sehr auffallende Abweichung
der electrischen Erscheinungen der Säule von denen der Reibungs-
Electricität angesehen worden, daß jene bei so starken Einwirkun-
gen auf das Gefühl keine Funken gab. Man fand nun zwar
bald, daß die Funken keinesweges ganz fehlten, aber dennoch zeig-
ten sie sich darin vom gewöhnlichen electrischen Funken abweichend,
daß sie bei den damals einzig angewandten kleinplattigen Säulen
sich nur mit einiger Schwierigkeit hervorbringen ließen und eine
nur ganz unmerkliche Schlagweite hatten. Man bemerkte bald,
daß die Pappschichten zwischen den Platten mit einer stark gesalze-
nen Flüssigkeit, mit Salmiak-Auflösung zum Beispiel, befeuchtet

Beitraͤge zu einer kuͤnftigen Erklaͤrung dieſer, ſich an einander
anreihenden Erfahrungen laſſen uͤber den eigentlichen Grund der
Erſcheinungen noch viele Dunkelheit uͤbrig, wenn ſich gleich zwi-
ſchen dieſem Wogen in der galvaniſchen Kette, zwiſchen der Ladung
der negativen Platten und andern hier angefuͤhrten Erſcheinungen
ein unverkennbarer Zuſammenhang zeigt.



Vier und zwanzigſte Vorleſung.


Die Erſcheinungen, welche von den chemiſchen Wirkungen
der voltaiſchen Saͤule abhaͤngen, fuͤhrten mich zu einer ſo langen
Reihe von einzelnen Betrachtungen, daß ich den Faden unſerer
Unterſuchungen, naͤmlich die Darſtellung der mannigfaltigen Wirk-
ſamkeit der Saͤule, faſt ganz verloren zu haben ſcheine. Ich nehme
dieſen Faden wieder auf, indem ich zu einer neuen Reihe von Er-
ſcheinungen, den Licht-Erſcheinungen und Waͤrme-Erzeugungen
durch die Saͤule uͤbergehe, woran ſich noch manche Unterſuchungen
uͤber die Leitung des electriſchen Stromes durch Metalldraͤthe an-
knuͤpfen. Einige vereinzelter da ſtehende Erfahrungen moͤgen zu-
letzt den Beſchluß dieſer Lehre machen.

Funken aus der voltaiſchen Saͤule.

Bei den erſten Unterſuchungen uͤber die voltaiſche Saͤule war
es von mehreren Beobachtern als eine ſehr auffallende Abweichung
der electriſchen Erſcheinungen der Saͤule von denen der Reibungs-
Electricitaͤt angeſehen worden, daß jene bei ſo ſtarken Einwirkun-
gen auf das Gefuͤhl keine Funken gab. Man fand nun zwar
bald, daß die Funken keinesweges ganz fehlten, aber dennoch zeig-
ten ſie ſich darin vom gewoͤhnlichen electriſchen Funken abweichend,
daß ſie bei den damals einzig angewandten kleinplattigen Saͤulen
ſich nur mit einiger Schwierigkeit hervorbringen ließen und eine
nur ganz unmerkliche Schlagweite hatten. Man bemerkte bald,
daß die Pappſchichten zwiſchen den Platten mit einer ſtark geſalze-
nen Fluͤſſigkeit, mit Salmiak-Aufloͤſung zum Beiſpiel, befeuchtet

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[394/0408] Beitraͤge zu einer kuͤnftigen Erklaͤrung dieſer, ſich an einander anreihenden Erfahrungen laſſen uͤber den eigentlichen Grund der Erſcheinungen noch viele Dunkelheit uͤbrig, wenn ſich gleich zwi- ſchen dieſem Wogen in der galvaniſchen Kette, zwiſchen der Ladung der negativen Platten und andern hier angefuͤhrten Erſcheinungen ein unverkennbarer Zuſammenhang zeigt. Vier und zwanzigſte Vorleſung. Die Erſcheinungen, welche von den chemiſchen Wirkungen der voltaiſchen Saͤule abhaͤngen, fuͤhrten mich zu einer ſo langen Reihe von einzelnen Betrachtungen, daß ich den Faden unſerer Unterſuchungen, naͤmlich die Darſtellung der mannigfaltigen Wirk- ſamkeit der Saͤule, faſt ganz verloren zu haben ſcheine. Ich nehme dieſen Faden wieder auf, indem ich zu einer neuen Reihe von Er- ſcheinungen, den Licht-Erſcheinungen und Waͤrme-Erzeugungen durch die Saͤule uͤbergehe, woran ſich noch manche Unterſuchungen uͤber die Leitung des electriſchen Stromes durch Metalldraͤthe an- knuͤpfen. Einige vereinzelter da ſtehende Erfahrungen moͤgen zu- letzt den Beſchluß dieſer Lehre machen. Funken aus der voltaiſchen Saͤule. Bei den erſten Unterſuchungen uͤber die voltaiſche Saͤule war es von mehreren Beobachtern als eine ſehr auffallende Abweichung der electriſchen Erſcheinungen der Saͤule von denen der Reibungs- Electricitaͤt angeſehen worden, daß jene bei ſo ſtarken Einwirkun- gen auf das Gefuͤhl keine Funken gab. Man fand nun zwar bald, daß die Funken keinesweges ganz fehlten, aber dennoch zeig- ten ſie ſich darin vom gewoͤhnlichen electriſchen Funken abweichend, daß ſie bei den damals einzig angewandten kleinplattigen Saͤulen ſich nur mit einiger Schwierigkeit hervorbringen ließen und eine nur ganz unmerkliche Schlagweite hatten. Man bemerkte bald, daß die Pappſchichten zwiſchen den Platten mit einer ſtark geſalze- nen Fluͤſſigkeit, mit Salmiak-Aufloͤſung zum Beiſpiel, befeuchtet

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Zitationshilfe: Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/408>, abgerufen am 30.04.2024.