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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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den Glauben treu zu bewahren und gewissenhaft
nach seinen Vorschriften zu leben. Doch du warst
vielleicht so unglücklich, den vielfachen Gefahren und
Versuchungen von Seiten des höllischen Widersachers,
der Welt und deiner eigenen bösen Lust zu unterliegen.
Da war es denn wieder die Kirche, deine geistige Mutter,
die dich aufrichtete vom schweren Falle, dich im Sakra-
mente der Buße wieder mit Gott aussöhnte und dir
innere Kraft und Gnade schenkte zum neuen, glücklicheren
Kampfe gegen die Sünde. Und so hat sie es in ihrer
unergründlichen, gottähnlichen Milde und Langmuth
immer gethan, so oft du armer Sünder mit reu-
müthigem Herzen zu ihr zurückgekehrt bist. Sie hat
dann später deinen Ehebund eingesegnet. Als du mit
deiner dir auserkorenen Lebensgefährtin vor dem ge-
heiligten Altare knieetest, da hat sie innigen Antheil an
deinem Glücke genommen und in ihrer mütterlichen Liebe
zu Gott gesteht, daß er euch und euere Nachkommen
reichlich segnen möge.

Stehst du einst am Rande des Grabes, verkündet
dir eine schwere Krankheit dein nahes Lebensende,
so wird ihre Liebe und Sorge für dich nur noch
größer und inniger. Sie tröstet dich in deinen
Leiden und Schmerzen durch ihren Priester, den sie an
dein Sterbelager entsendet; sie stärkt dich durch die hoch-
heilige Wegzehrung zum letzten entscheidenden Kampfe;
sie reinigt dich durch das heilige Sakrament der Oelung
von allen Mängeln und Ueberbleibseln der Sünde, damit
du mit Hoffnung und Zuversicht vor deinen Richter

den Glauben treu zu bewahren und gewissenhaft
nach seinen Vorschriften zu leben. Doch du warst
vielleicht so unglücklich, den vielfachen Gefahren und
Versuchungen von Seiten des höllischen Widersachers,
der Welt und deiner eigenen bösen Lust zu unterliegen.
Da war es denn wieder die Kirche, deine geistige Mutter,
die dich aufrichtete vom schweren Falle, dich im Sakra-
mente der Buße wieder mit Gott aussöhnte und dir
innere Kraft und Gnade schenkte zum neuen, glücklicheren
Kampfe gegen die Sünde. Und so hat sie es in ihrer
unergründlichen, gottähnlichen Milde und Langmuth
immer gethan, so oft du armer Sünder mit reu-
müthigem Herzen zu ihr zurückgekehrt bist. Sie hat
dann später deinen Ehebund eingesegnet. Als du mit
deiner dir auserkorenen Lebensgefährtin vor dem ge-
heiligten Altare knieetest, da hat sie innigen Antheil an
deinem Glücke genommen und in ihrer mütterlichen Liebe
zu Gott gesteht, daß er euch und euere Nachkommen
reichlich segnen möge.

Stehst du einst am Rande des Grabes, verkündet
dir eine schwere Krankheit dein nahes Lebensende,
so wird ihre Liebe und Sorge für dich nur noch
größer und inniger. Sie tröstet dich in deinen
Leiden und Schmerzen durch ihren Priester, den sie an
dein Sterbelager entsendet; sie stärkt dich durch die hoch-
heilige Wegzehrung zum letzten entscheidenden Kampfe;
sie reinigt dich durch das heilige Sakrament der Oelung
von allen Mängeln und Ueberbleibseln der Sünde, damit
du mit Hoffnung und Zuversicht vor deinen Richter

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[121/0133] den Glauben treu zu bewahren und gewissenhaft nach seinen Vorschriften zu leben. Doch du warst vielleicht so unglücklich, den vielfachen Gefahren und Versuchungen von Seiten des höllischen Widersachers, der Welt und deiner eigenen bösen Lust zu unterliegen. Da war es denn wieder die Kirche, deine geistige Mutter, die dich aufrichtete vom schweren Falle, dich im Sakra- mente der Buße wieder mit Gott aussöhnte und dir innere Kraft und Gnade schenkte zum neuen, glücklicheren Kampfe gegen die Sünde. Und so hat sie es in ihrer unergründlichen, gottähnlichen Milde und Langmuth immer gethan, so oft du armer Sünder mit reu- müthigem Herzen zu ihr zurückgekehrt bist. Sie hat dann später deinen Ehebund eingesegnet. Als du mit deiner dir auserkorenen Lebensgefährtin vor dem ge- heiligten Altare knieetest, da hat sie innigen Antheil an deinem Glücke genommen und in ihrer mütterlichen Liebe zu Gott gesteht, daß er euch und euere Nachkommen reichlich segnen möge. Stehst du einst am Rande des Grabes, verkündet dir eine schwere Krankheit dein nahes Lebensende, so wird ihre Liebe und Sorge für dich nur noch größer und inniger. Sie tröstet dich in deinen Leiden und Schmerzen durch ihren Priester, den sie an dein Sterbelager entsendet; sie stärkt dich durch die hoch- heilige Wegzehrung zum letzten entscheidenden Kampfe; sie reinigt dich durch das heilige Sakrament der Oelung von allen Mängeln und Ueberbleibseln der Sünde, damit du mit Hoffnung und Zuversicht vor deinen Richter

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/133>, abgerufen am 25.04.2024.