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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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man ihn, der heute unter Schwüren Besserung ver-
spricht, schon morgen wieder betrunken sehen.

Christliche Männer, die ihr dieser Leidenschaft schon
ergeben seid oder die ihr doch begonnen habet, euch der-
selben zu ergeben, bietet Alles auf, euch ihren starken
Fesseln zu entwinden. Schwer mag es wohl sein, doch
unmöglich nicht. Versprechet heute auf den Knieen
euerem Gott und Erlöser fest und entschieden, Herr über
diese Leidenschaft zu werden, koste es, was es wolle.
Achtet doch auf die bittende Stimme der Gattin und
der Kinder, denen ihr bis jetzt so viel Kummer und
Verdruß bereitet habet. Achtet doch auf die mahnende
und stehende Stimme eueres Heilandes, der für das
Heil euerer Seele so unaussprechlich Vieles gearbeitet
und gelitten, der am blutigen Stamme des Kreuzes
gerade euerer Trunksucht wegen den brennendsten
Durst erduldet hat. Nehmet euere Zuflucht zum Ge-
bete, empfanget oft und gut die heiligen Sakramente,
vor Allem aber meidet jede Gelegenheit, in
euere Sünden zurückzufallen, und mit der Gnade Gottes
wird es euch dann schon möglich, die harten und
drückenden Fesseln euerer Leidenschaft zu brechen und
wieder mäßige und nüchterne Männer zu werden.

Ihr aber, die ihr noch nicht der sündhaften Ge-
wohnheit des unmäßigen Trinkens ergeben seid, fasset
den festen, unwiderruflichen Vorsatz, auch in Zukunft
vorsichtig zu wandeln und darum nicht zu oft und zu
lange das Wirthshaus zu besuchen. Der zu starke
Wirthshausbesuch von Seiten der Männerwelt ist ein

man ihn, der heute unter Schwüren Besserung ver-
spricht, schon morgen wieder betrunken sehen.

Christliche Männer, die ihr dieser Leidenschaft schon
ergeben seid oder die ihr doch begonnen habet, euch der-
selben zu ergeben, bietet Alles auf, euch ihren starken
Fesseln zu entwinden. Schwer mag es wohl sein, doch
unmöglich nicht. Versprechet heute auf den Knieen
euerem Gott und Erlöser fest und entschieden, Herr über
diese Leidenschaft zu werden, koste es, was es wolle.
Achtet doch auf die bittende Stimme der Gattin und
der Kinder, denen ihr bis jetzt so viel Kummer und
Verdruß bereitet habet. Achtet doch auf die mahnende
und stehende Stimme eueres Heilandes, der für das
Heil euerer Seele so unaussprechlich Vieles gearbeitet
und gelitten, der am blutigen Stamme des Kreuzes
gerade euerer Trunksucht wegen den brennendsten
Durst erduldet hat. Nehmet euere Zuflucht zum Ge-
bete, empfanget oft und gut die heiligen Sakramente,
vor Allem aber meidet jede Gelegenheit, in
euere Sünden zurückzufallen, und mit der Gnade Gottes
wird es euch dann schon möglich, die harten und
drückenden Fesseln euerer Leidenschaft zu brechen und
wieder mäßige und nüchterne Männer zu werden.

Ihr aber, die ihr noch nicht der sündhaften Ge-
wohnheit des unmäßigen Trinkens ergeben seid, fasset
den festen, unwiderruflichen Vorsatz, auch in Zukunft
vorsichtig zu wandeln und darum nicht zu oft und zu
lange das Wirthshaus zu besuchen. Der zu starke
Wirthshausbesuch von Seiten der Männerwelt ist ein

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[226/0238] man ihn, der heute unter Schwüren Besserung ver- spricht, schon morgen wieder betrunken sehen. Christliche Männer, die ihr dieser Leidenschaft schon ergeben seid oder die ihr doch begonnen habet, euch der- selben zu ergeben, bietet Alles auf, euch ihren starken Fesseln zu entwinden. Schwer mag es wohl sein, doch unmöglich nicht. Versprechet heute auf den Knieen euerem Gott und Erlöser fest und entschieden, Herr über diese Leidenschaft zu werden, koste es, was es wolle. Achtet doch auf die bittende Stimme der Gattin und der Kinder, denen ihr bis jetzt so viel Kummer und Verdruß bereitet habet. Achtet doch auf die mahnende und stehende Stimme eueres Heilandes, der für das Heil euerer Seele so unaussprechlich Vieles gearbeitet und gelitten, der am blutigen Stamme des Kreuzes gerade euerer Trunksucht wegen den brennendsten Durst erduldet hat. Nehmet euere Zuflucht zum Ge- bete, empfanget oft und gut die heiligen Sakramente, vor Allem aber meidet jede Gelegenheit, in euere Sünden zurückzufallen, und mit der Gnade Gottes wird es euch dann schon möglich, die harten und drückenden Fesseln euerer Leidenschaft zu brechen und wieder mäßige und nüchterne Männer zu werden. Ihr aber, die ihr noch nicht der sündhaften Ge- wohnheit des unmäßigen Trinkens ergeben seid, fasset den festen, unwiderruflichen Vorsatz, auch in Zukunft vorsichtig zu wandeln und darum nicht zu oft und zu lange das Wirthshaus zu besuchen. Der zu starke Wirthshausbesuch von Seiten der Männerwelt ist ein

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/238>, abgerufen am 28.03.2024.