der heiligen Schrift bezeugt wird. "Ich bin der Herr, dein Gott, ein starker eifernder Gott, der die Missethaten der Väter bis in das dritte und vierte Geschlecht an den Kindern straft, bei denen, die mich hassen, der aber Barm- herzigkeit erweist bis in das tausendste Glied an denen, die mich lieben und meine Gebote halten" (II Mos, 20, 5-6). "Generatio rectorum benedicetur""Die Nachkommenschaft der gerechten Väter wird gesegnet werden" (Ps. 111). Sind das nicht Worte, die einen tiefen und mächtigen Eindruck auf das Herz eines jeden christlichen Vaters machen und ihn nachhaltig anspornen sollten, mit allem Eifer nach christlicher Tugend und Vollkommenheit zu streben? Denn wo ist auf Erden ein Vater, der nicht gerne seine Kinder, für die er lebt und arbeitet, vom Himmel gesegnet und zwar reichlich gesegnet sehen möchte? Und ist es nicht das tröstlichste Bewußtsein, das einen Vater im Alter be- seelen kann, wenn er sieht, daß seine Kinder auf all' ihren Lebenswegen vom Segen Gottes begleitet werden?
3.
Sind die Männer eifrig in Erfüllung ihrer reli- giösen Pflichten, so ist das endlich ein reicher Gewinn für Kirche und Staat. Nur in aller Kürze wollen wir das betrachten.
Die Kirche ist eine göttliche Anstalt, und als solche verdankt sie ihre Kraft dem göttlichen Heilande, der ihr
der heiligen Schrift bezeugt wird. „Ich bin der Herr, dein Gott, ein starker eifernder Gott, der die Missethaten der Väter bis in das dritte und vierte Geschlecht an den Kindern straft, bei denen, die mich hassen, der aber Barm- herzigkeit erweist bis in das tausendste Glied an denen, die mich lieben und meine Gebote halten“ (II Mos, 20, 5-6). „Generatio rectorum benedicetur“„Die Nachkommenschaft der gerechten Väter wird gesegnet werden“ (Ps. 111). Sind das nicht Worte, die einen tiefen und mächtigen Eindruck auf das Herz eines jeden christlichen Vaters machen und ihn nachhaltig anspornen sollten, mit allem Eifer nach christlicher Tugend und Vollkommenheit zu streben? Denn wo ist auf Erden ein Vater, der nicht gerne seine Kinder, für die er lebt und arbeitet, vom Himmel gesegnet und zwar reichlich gesegnet sehen möchte? Und ist es nicht das tröstlichste Bewußtsein, das einen Vater im Alter be- seelen kann, wenn er sieht, daß seine Kinder auf all' ihren Lebenswegen vom Segen Gottes begleitet werden?
3.
Sind die Männer eifrig in Erfüllung ihrer reli- giösen Pflichten, so ist das endlich ein reicher Gewinn für Kirche und Staat. Nur in aller Kürze wollen wir das betrachten.
Die Kirche ist eine göttliche Anstalt, und als solche verdankt sie ihre Kraft dem göttlichen Heilande, der ihr
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der heiligen Schrift bezeugt wird. „Ich bin der Herr,
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die Missethaten der Väter bis in das dritte
und vierte Geschlecht an den Kindern straft,
bei denen, die mich hassen, der aber Barm-
herzigkeit erweist bis in das tausendste
Glied an denen, die mich lieben und meine
Gebote halten“ (II Mos, 20, 5-6). „Generatio
rectorum benedicetur“ „Die Nachkommenschaft
der gerechten Väter wird gesegnet werden“
(Ps. 111). Sind das nicht Worte, die einen tiefen
und mächtigen Eindruck auf das Herz eines jeden
christlichen Vaters machen und ihn nachhaltig anspornen
sollten, mit allem Eifer nach christlicher Tugend und
Vollkommenheit zu streben? Denn wo ist auf Erden
ein Vater, der nicht gerne seine Kinder, für die er
lebt und arbeitet, vom Himmel gesegnet und zwar
reichlich gesegnet sehen möchte? Und ist es nicht das
tröstlichste Bewußtsein, das einen Vater im Alter be-
seelen kann, wenn er sieht, daß seine Kinder auf all'
ihren Lebenswegen vom Segen Gottes begleitet werden?
3.
Sind die Männer eifrig in Erfüllung ihrer reli-
giösen Pflichten, so ist das endlich ein reicher Gewinn
für Kirche und Staat. Nur in aller Kürze wollen
wir das betrachten.
Die Kirche ist eine göttliche Anstalt, und als solche
verdankt sie ihre Kraft dem göttlichen Heilande, der ihr
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/35>, abgerufen am 30.05.2023.
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