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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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Denn / sage mir / wer ist / dem dieses nicht gefällt? Wo findt sich Redlichkeit mit Weisheit auch gepaart? Ist nicht der meisten Sinn auf Trug und List gerichtet? Was ist es sonst / worauf der mehrste Hauffe dichtet / Als Schalckheit, Büberey / und was dergleichen Art? Dein Thun / o Seligster! war nur Aufrichtigkeit: Aufrichtigkeit / doch die ein kluges Hertz regierte / Das sonst auch überall bey Dir den Scepter führte In Deinem Reden, Thun / zu jeder Stund und Zeit. Glückselig ist / mit dem sich dieses Tugend-Paar / Klug- und auch Redlich- seyn im Leben fest verbindet. Gewiß / wo dieser Band sich unzertrennlich findet / Da ist der grosse Nutz zugleich auch offenbahr. Die reiche Frucht / so es bey Dir hervor gebracht / Ist keinem unbekannt / liegt jederman vor Augen: Ein solcher kan allein zu allen Dingen taugen, Ders so zu machen sucht / wie Du es hast gemacht. GOtt reicht Dir jezt den Lohn vor Deine Frömmigkeit / Vor Deine grosse Treu / vor Dein aufrichtig Lieben / So Du niemahls vergaßt am Nächsten auszuüben / Ohn einiges Beschwer / mit Freud' und Willigkeit. Anjezt bestrahlet Dich der ew'ge Sonnen-Schein. Und wie Du Vaters Statt bey uns so wol vertreten / Und unser Wol gesucht mit Sorgen / Wachen / Beten / So wird auch itzo GOtt Dein gnäd'ger Vater seyn.

In diesen geringen Zeilen wolten die letzte Pflicht gegen Den Wohlseeligen HErrn Abt, als ihren gewesenen treuen Vormund, beobachten Johann Julius Und von Damm. Ludewig Gebhardt

Denn / sage mir / wer ist / dem dieses nicht gefällt? Wo findt sich Redlichkeit mit Weisheit auch gepaart? Ist nicht der meisten Sinn auf Trug und List gerichtet? Was ist es sonst / worauf der mehrste Hauffe dichtet / Als Schalckheit, Büberey / und was dergleichen Art? Dein Thun / o Seligster! war nur Aufrichtigkeit: Aufrichtigkeit / doch die ein kluges Hertz regierte / Das sonst auch überall bey Dir den Scepter führte In Deinem Reden, Thun / zu jeder Stund und Zeit. Glückselig ist / mit dem sich dieses Tugend-Paar / Klug- und auch Redlich- seyn im Leben fest verbindet. Gewiß / wo dieser Band sich unzertrennlich findet / Da ist der grosse Nutz zugleich auch offenbahr. Die reiche Frucht / so es bey Dir hervor gebracht / Ist keinem unbekannt / liegt jederman vor Augen: Ein solcher kan allein zu allen Dingen taugen, Ders so zu machen sucht / wie Du es hast gemacht. GOtt reicht Dir jezt den Lohn vor Deine Frömmigkeit / Vor Deine grosse Treu / vor Dein aufrichtig Lieben / So Du niemahls vergaßt am Nächsten auszuüben / Ohn einiges Beschwer / mit Freud’ und Willigkeit. Anjezt bestrahlet Dich der ew’ge Sonnen-Schein. Und wie Du Vaters Statt bey uns so wol vertreten / Und unser Wol gesucht mit Sorgen / Wachen / Beten / So wird auch itzo GOtt Dein gnäd’ger Vater seyn.

In diesen geringen Zeilen wolten die letzte Pflicht gegen Den Wohlseeligen HErrn Abt, als ihren gewesenen treuen Vormund, beobachten Johann Julius Und von Damm. Ludewig Gebhardt

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[42/0116] Denn / sage mir / wer ist / dem dieses nicht gefällt? Wo findt sich Redlichkeit mit Weisheit auch gepaart? Ist nicht der meisten Sinn auf Trug und List gerichtet? Was ist es sonst / worauf der mehrste Hauffe dichtet / Als Schalckheit, Büberey / und was dergleichen Art? Dein Thun / o Seligster! war nur Aufrichtigkeit: Aufrichtigkeit / doch die ein kluges Hertz regierte / Das sonst auch überall bey Dir den Scepter führte In Deinem Reden, Thun / zu jeder Stund und Zeit. Glückselig ist / mit dem sich dieses Tugend-Paar / Klug- und auch Redlich- seyn im Leben fest verbindet. Gewiß / wo dieser Band sich unzertrennlich findet / Da ist der grosse Nutz zugleich auch offenbahr. Die reiche Frucht / so es bey Dir hervor gebracht / Ist keinem unbekannt / liegt jederman vor Augen: Ein solcher kan allein zu allen Dingen taugen, Ders so zu machen sucht / wie Du es hast gemacht. GOtt reicht Dir jezt den Lohn vor Deine Frömmigkeit / Vor Deine grosse Treu / vor Dein aufrichtig Lieben / So Du niemahls vergaßt am Nächsten auszuüben / Ohn einiges Beschwer / mit Freud’ und Willigkeit. Anjezt bestrahlet Dich der ew’ge Sonnen-Schein. Und wie Du Vaters Statt bey uns so wol vertreten / Und unser Wol gesucht mit Sorgen / Wachen / Beten / So wird auch itzo GOtt Dein gnäd’ger Vater seyn. In diesen geringen Zeilen wolten die letzte Pflicht gegen Den Wohlseeligen HErrn Abt, als ihren gewesenen treuen Vormund, beobachten Johann Julius Und von Damm. Ludewig Gebhardt

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/116>, abgerufen am 28.03.2024.