Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Von den Gesetzen der Bewegung.

Der Mechanismus hat, (sind sie gleich nicht zu zählen,)
Für alle einerley Gesetze, die nicht fehlen
Die DER, so alle Ding aufs kräfftigste beweget,
Jn schönster Harmonie darein geleget.
Es müssen sich die Dinge, die so klein,
Daß sie nicht sicht-nicht fühlbar seyn,
Durch eben solche Räder regen,
Durch welche sich die Grössesten bewegen.

Auch selbst in Dingen, die so klein,
Daß, wegen ihrer Niedrigkeit
Sie, wie es scheinet, kaum des Ansehns würdig seyn,
Da werden wir, wenn wir es wol ergründen,
Dieselben Ordnungen dieselbe Weisheit finden.
Die in den herrlichsten und auserlesnen man
Nur immer finden kan.

Seit dem die Welt hervor gebracht,
Bleibt alles, wie es war, die Sonne, Tag und Nacht,
Lufft, Himmel, Erd und Fluht; nichts hält die Ordnung auf:
Und alles hält denselben Lauff.

Ende des Ersten Buchs.

[Abbildung]
Das
H 4
Von den Geſetzen der Bewegung.

Der Mechaniſmus hat, (ſind ſie gleich nicht zu zaͤhlen,)
Fuͤr alle einerley Geſetze, die nicht fehlen
Die DER, ſo alle Ding aufs kraͤfftigſte beweget,
Jn ſchoͤnſter Harmonie darein geleget.
Es muͤſſen ſich die Dinge, die ſo klein,
Daß ſie nicht ſicht-nicht fuͤhlbar ſeyn,
Durch eben ſolche Raͤder regen,
Durch welche ſich die Groͤſſeſten bewegen.

Auch ſelbſt in Dingen, die ſo klein,
Daß, wegen ihrer Niedrigkeit
Sie, wie es ſcheinet, kaum des Anſehns wuͤrdig ſeyn,
Da werden wir, wenn wir es wol ergruͤnden,
Dieſelben Ordnungen dieſelbe Weisheit finden.
Die in den herrlichſten und auserleſnen man
Nur immer finden kan.

Seit dem die Welt hervor gebracht,
Bleibt alles, wie es war, die Sonne, Tag und Nacht,
Lufft, Himmel, Erd und Fluht; nichts haͤlt die Ordnung auf:
Und alles haͤlt denſelben Lauff.

Ende des Erſten Buchs.

[Abbildung]
Das
H 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0149" n="119"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von den Ge&#x017F;etzen der Bewegung.</hi> </fw><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <lg type="poem">
                <l><hi rendition="#in">D</hi>er Mechani&#x017F;mus hat, (&#x017F;ind &#x017F;ie gleich nicht zu za&#x0364;hlen,)</l><lb/>
                <l>Fu&#x0364;r alle einerley Ge&#x017F;etze, die nicht fehlen</l><lb/>
                <l>Die DER, &#x017F;o alle Ding aufs kra&#x0364;fftig&#x017F;te beweget,</l><lb/>
                <l>Jn &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ter Harmonie darein geleget.</l><lb/>
                <l>Es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die Dinge, die &#x017F;o klein,</l><lb/>
                <l>Daß &#x017F;ie nicht &#x017F;icht-nicht fu&#x0364;hlbar &#x017F;eyn,</l><lb/>
                <l>Durch eben &#x017F;olche Ra&#x0364;der regen,</l><lb/>
                <l>Durch welche &#x017F;ich die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ten bewegen.</l>
              </lg><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <lg type="poem">
                <l><hi rendition="#in">A</hi>uch &#x017F;elb&#x017F;t in Dingen, die &#x017F;o klein,</l><lb/>
                <l>Daß, wegen ihrer Niedrigkeit</l><lb/>
                <l>Sie, wie es &#x017F;cheinet, kaum des An&#x017F;ehns wu&#x0364;rdig &#x017F;eyn,</l><lb/>
                <l>Da werden wir, wenn wir es wol ergru&#x0364;nden,</l><lb/>
                <l>Die&#x017F;elben Ordnungen die&#x017F;elbe Weisheit finden.</l><lb/>
                <l>Die in den herrlich&#x017F;ten und auserle&#x017F;nen man</l><lb/>
                <l>Nur immer finden kan.</l>
              </lg><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <lg type="poem">
                <l><hi rendition="#in">S</hi>eit dem die Welt hervor gebracht,</l><lb/>
                <l>Bleibt alles, wie es war, die Sonne, Tag und Nacht,</l><lb/>
                <l>Lufft, Himmel, Erd und Fluht; nichts ha&#x0364;lt die Ordnung auf:</l><lb/>
                <l>Und alles ha&#x0364;lt den&#x017F;elben Lauff.</l>
              </lg><lb/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des Er&#x017F;ten Buchs.</hi> </hi> </p><lb/>
              <figure/>
              <fw place="bottom" type="sig">H 4</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0149] Von den Geſetzen der Bewegung. Der Mechaniſmus hat, (ſind ſie gleich nicht zu zaͤhlen,) Fuͤr alle einerley Geſetze, die nicht fehlen Die DER, ſo alle Ding aufs kraͤfftigſte beweget, Jn ſchoͤnſter Harmonie darein geleget. Es muͤſſen ſich die Dinge, die ſo klein, Daß ſie nicht ſicht-nicht fuͤhlbar ſeyn, Durch eben ſolche Raͤder regen, Durch welche ſich die Groͤſſeſten bewegen. Auch ſelbſt in Dingen, die ſo klein, Daß, wegen ihrer Niedrigkeit Sie, wie es ſcheinet, kaum des Anſehns wuͤrdig ſeyn, Da werden wir, wenn wir es wol ergruͤnden, Dieſelben Ordnungen dieſelbe Weisheit finden. Die in den herrlichſten und auserleſnen man Nur immer finden kan. Seit dem die Welt hervor gebracht, Bleibt alles, wie es war, die Sonne, Tag und Nacht, Lufft, Himmel, Erd und Fluht; nichts haͤlt die Ordnung auf: Und alles haͤlt denſelben Lauff. Ende des Erſten Buchs. [Abbildung] Das H 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/149
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/149>, abgerufen am 19.04.2024.