Die Werkzeug, wodurch so viel Töne uns wunderbar ins Hirn gebracht, Sind, wie wir anderwerts beschrieben, mit ungemeiner Kunst gemacht.
Das Herrlichste von allen Sinnen ist das vortreffliche Gesicht, Wodurch das herrlichste Geschöpf, das überwunder- schöne Licht, Den Thieren mitgetheilet wird, wodurch nicht alles nur, was schön Auf dieser Welt zu sehen ist und anzutreffen, anzusehn; Wodurch die Thiere zu der Nahrung und den Geschäfften auf der Erden, Und wir den Schöpfer im Geschöpf zu kennen, ange- führet werden. Ach, würde doch von uns dadurch, wie herrlich diese Welt erbauet Zu Gottes Ruhm, nicht wie ein Thor, so neu, von ei- ner Kuh, beschauet! Was etwan weiter von dem Licht, und unsrer Augen Bau und Wesen, Erbaulich zu bemerken ist, ist gleichfalls anderwerts zu lesen.
Die inn're Sinnen theilet man bey den Gelehrten ins- gemein, So doch vielleicht unnöthig ist, in drey verschiedne Classen ein. Der allgemeine Sinn, Gedächtniß, zusammt der schnel- len Phantasey, Sind sie gleich eine Seele nur, sind diese eingetheilte drey.
Ob
Betrachtungen
Die Werkzeug, wodurch ſo viel Toͤne uns wunderbar ins Hirn gebracht, Sind, wie wir anderwerts beſchrieben, mit ungemeiner Kunſt gemacht.
Das Herrlichſte von allen Sinnen iſt das vortreffliche Geſicht, Wodurch das herrlichſte Geſchoͤpf, das uͤberwunder- ſchoͤne Licht, Den Thieren mitgetheilet wird, wodurch nicht alles nur, was ſchoͤn Auf dieſer Welt zu ſehen iſt und anzutreffen, anzuſehn; Wodurch die Thiere zu der Nahrung und den Geſchaͤfften auf der Erden, Und wir den Schoͤpfer im Geſchoͤpf zu kennen, ange- fuͤhret werden. Ach, wuͤrde doch von uns dadurch, wie herrlich dieſe Welt erbauet Zu Gottes Ruhm, nicht wie ein Thor, ſo neu, von ei- ner Kuh, beſchauet! Was etwan weiter von dem Licht, und unſrer Augen Bau und Weſen, Erbaulich zu bemerken iſt, iſt gleichfalls anderwerts zu leſen.
Die inn’re Sinnen theilet man bey den Gelehrten ins- gemein, So doch vielleicht unnoͤthig iſt, in drey verſchiedne Claſſen ein. Der allgemeine Sinn, Gedaͤchtniß, zuſammt der ſchnel- len Phantaſey, Sind ſie gleich eine Seele nur, ſind dieſe eingetheilte drey.
Ob
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[214/0234]
Betrachtungen
Die Werkzeug, wodurch ſo viel Toͤne uns wunderbar
ins Hirn gebracht,
Sind, wie wir anderwerts beſchrieben, mit ungemeiner
Kunſt gemacht.
Das Herrlichſte von allen Sinnen iſt das vortreffliche
Geſicht,
Wodurch das herrlichſte Geſchoͤpf, das uͤberwunder-
ſchoͤne Licht,
Den Thieren mitgetheilet wird, wodurch nicht alles nur,
was ſchoͤn
Auf dieſer Welt zu ſehen iſt und anzutreffen, anzuſehn;
Wodurch die Thiere zu der Nahrung und den Geſchaͤfften
auf der Erden,
Und wir den Schoͤpfer im Geſchoͤpf zu kennen, ange-
fuͤhret werden.
Ach, wuͤrde doch von uns dadurch, wie herrlich dieſe
Welt erbauet
Zu Gottes Ruhm, nicht wie ein Thor, ſo neu, von ei-
ner Kuh, beſchauet!
Was etwan weiter von dem Licht, und unſrer Augen
Bau und Weſen,
Erbaulich zu bemerken iſt, iſt gleichfalls anderwerts
zu leſen.
Die inn’re Sinnen theilet man bey den Gelehrten ins-
gemein,
So doch vielleicht unnoͤthig iſt, in drey verſchiedne
Claſſen ein.
Der allgemeine Sinn, Gedaͤchtniß, zuſammt der ſchnel-
len Phantaſey,
Sind ſie gleich eine Seele nur, ſind dieſe eingetheilte
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/234>, abgerufen am 16.06.2024.
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