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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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schreiben und ihm die Sache erklären wolle; von wel-
chem Briefe der folgende eine Abschrift ist.


Schreiben
des Lieute-
nant Drom-
gole.

"Den 9ten dieses bezahlte der Capitain Bruce,
"unser Jngenieur, dem Herrn Scott für Jhren Kalk,
"den Scheffel mit 6 Pence, so wie Scott mit ihm ei-
"nig geworden war, und welches auch der Preis ist,
"der dem Gouverneur Tinker für den seinigen ausge-
"macht worden ist. Sie sind beyde bey der Vorstel-
"lung davon hintergangen worden, indem der Jnge-
"nieur allen Kalk zu Erbauung der Festung Monta-
"gu den Scheffel einen halben Real wohifeiler erhal-
"ten, und ihn auch der Regierung nicht höher ange-
"rechnet hat. Als Herr Scott Jhren Brief erhielt,
"und sahe, was Sie dieserwegen an den Gouverneur
"geschrieben hatten, so weigerte er sich einige Zeit,
"das Geld von dem Jngenieur anzunehmen. Wie
"ich Jhnen aber bereits vorher geschrieben habe, so ist
"durch die Nachläßigkeit Jhres Verwalters Jhr Kalk
"halb gestohlen und von dem großen Regen wegge-
"schwemmt worden, welches ich den Gouverneur Tin-
"ker und den Herrn Scott selber sagen hören, ehe ihn
"der Jngenier angerühret hat; sonst würde der Kauf
"allerdings sehr zu Jhrem Vortheile ausgefallen
"seyn. Jch bitte um Verzeihung, Jhnen zu sagen,
"daß es mir sehr leid war, daß der Gouverneur Tin-
"ker ihm Jhren Brief zeigte, weil Sie gedrohet haben,
"daß es den Capitain Bruce gereuen solle, wenn er
"Jhrem Suchen nicht Gnüge leisten würde. Ueber
"dieses haben Sie ihn mit so viel Unanständigkeit und
"Verachtung behandelt, daß er mit Recht aufgebracht

"auf

ſchreiben und ihm die Sache erklaͤren wolle; von wel-
chem Briefe der folgende eine Abſchrift iſt.


Schreiben
des Lieute-
nant Drom-
gole.

„Den 9ten dieſes bezahlte der Capitain Bruce,
„unſer Jngenieur, dem Herrn Scott fuͤr Jhren Kalk,
„den Scheffel mit 6 Pence, ſo wie Scott mit ihm ei-
„nig geworden war, und welches auch der Preis iſt,
„der dem Gouverneur Tinker fuͤr den ſeinigen ausge-
„macht worden iſt. Sie ſind beyde bey der Vorſtel-
„lung davon hintergangen worden, indem der Jnge-
„nieur allen Kalk zu Erbauung der Feſtung Monta-
„gu den Scheffel einen halben Real wohifeiler erhal-
„ten, und ihn auch der Regierung nicht hoͤher ange-
„rechnet hat. Als Herr Scott Jhren Brief erhielt,
„und ſahe, was Sie dieſerwegen an den Gouverneur
„geſchrieben hatten, ſo weigerte er ſich einige Zeit,
„das Geld von dem Jngenieur anzunehmen. Wie
„ich Jhnen aber bereits vorher geſchrieben habe, ſo iſt
„durch die Nachlaͤßigkeit Jhres Verwalters Jhr Kalk
„halb geſtohlen und von dem großen Regen wegge-
„ſchwemmt worden, welches ich den Gouverneur Tin-
„ker und den Herrn Scott ſelber ſagen hoͤren, ehe ihn
„der Jngenier angeruͤhret hat; ſonſt wuͤrde der Kauf
„allerdings ſehr zu Jhrem Vortheile ausgefallen
„ſeyn. Jch bitte um Verzeihung, Jhnen zu ſagen,
„daß es mir ſehr leid war, daß der Gouverneur Tin-
„ker ihm Jhren Brief zeigte, weil Sie gedrohet haben,
„daß es den Capitain Bruce gereuen ſolle, wenn er
„Jhrem Suchen nicht Gnuͤge leiſten wuͤrde. Ueber
„dieſes haben Sie ihn mit ſo viel Unanſtaͤndigkeit und
„Verachtung behandelt, daß er mit Recht aufgebracht

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[486/0496] ſchreiben und ihm die Sache erklaͤren wolle; von wel- chem Briefe der folgende eine Abſchrift iſt. Providence, den 11. Dec. „Den 9ten dieſes bezahlte der Capitain Bruce, „unſer Jngenieur, dem Herrn Scott fuͤr Jhren Kalk, „den Scheffel mit 6 Pence, ſo wie Scott mit ihm ei- „nig geworden war, und welches auch der Preis iſt, „der dem Gouverneur Tinker fuͤr den ſeinigen ausge- „macht worden iſt. Sie ſind beyde bey der Vorſtel- „lung davon hintergangen worden, indem der Jnge- „nieur allen Kalk zu Erbauung der Feſtung Monta- „gu den Scheffel einen halben Real wohifeiler erhal- „ten, und ihn auch der Regierung nicht hoͤher ange- „rechnet hat. Als Herr Scott Jhren Brief erhielt, „und ſahe, was Sie dieſerwegen an den Gouverneur „geſchrieben hatten, ſo weigerte er ſich einige Zeit, „das Geld von dem Jngenieur anzunehmen. Wie „ich Jhnen aber bereits vorher geſchrieben habe, ſo iſt „durch die Nachlaͤßigkeit Jhres Verwalters Jhr Kalk „halb geſtohlen und von dem großen Regen wegge- „ſchwemmt worden, welches ich den Gouverneur Tin- „ker und den Herrn Scott ſelber ſagen hoͤren, ehe ihn „der Jngenier angeruͤhret hat; ſonſt wuͤrde der Kauf „allerdings ſehr zu Jhrem Vortheile ausgefallen „ſeyn. Jch bitte um Verzeihung, Jhnen zu ſagen, „daß es mir ſehr leid war, daß der Gouverneur Tin- „ker ihm Jhren Brief zeigte, weil Sie gedrohet haben, „daß es den Capitain Bruce gereuen ſolle, wenn er „Jhrem Suchen nicht Gnuͤge leiſten wuͤrde. Ueber „dieſes haben Sie ihn mit ſo viel Unanſtaͤndigkeit und „Verachtung behandelt, daß er mit Recht aufgebracht „auf

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/496>, abgerufen am 29.03.2024.