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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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ges Nervenleiden fast ein ganzes
Jahrzehnt zu dauernder Untätigkeit,
und erst 1899 hat er seine ihm lieb
gewordene Schriftstellerei wieder
aufnehmen können. Jnfolge eines
Preisausschreibens der Firma Breit-
kopf & Härtel in Leipzig über ein
deutsches Flottenlied erhielt Schw.
für sein Gedicht "Michel, horch! der
Seewind pfeift" den ersten Preis
(1900). Schw. starb am 2. März
1903 in München, und am 21. Juni
1905 wurde ihm in Anwesenheit des
großherzogl. Paares ein eigenartiges
Denkmal in Darmstadt geweiht.

S:


Allerlei Bergfahrten (Ge.), 1887. -
Tisiphone (Eine Gesch. a. d. Deku-
matenlande), 1888. - Unaufhaltsam
(Schsp.), 1889. - Wolkenschatten und
Höhenglanz (Ge.), 1902. 2. A. (mit
Ge. a. d. Nachlaß), 1904. 3. A. 1910.

*Schwab, Moritz,

geb. am 5. Nov.
1864 zu Schwarza, Kreis Schleusin-
gen (Prov. Sachsen), als der älteste
Sohn eines Kaufmanns, kam kurze
Zeit danach mit seinen Eltern nach
Bernburg u. besuchte hier bis Ostern
1882 das Gymnasium. Seinen Plan,
Medizin zu studieren, hatte er auf-
gegeben, und so trat er im Herbst in
ein Getreidegeschäft in Magdeburg
ein, in welchem er drei Jahre ver-
blieb. Nachdem er dann seiner Mili-
tärpflicht als Einjährig-Freiwilliger
genügt, trat er im Herbst 1886 in
das Geschäft seines Vaters ein, worin
er noch jetzt tätig ist und ihm die
nötige Muße geboten wird, sich als
Schriftsteller betätigen zu können.

S:

Jm Banne der Wissenschaft
(Schsp.), 1893. - Verkauft (Schsp.),
1894.

Schwabe, Georg,

Pseudon. für
Karoline Camp; s. d.!

*Schwabe, Jenny,

wurde am 31.
Dezember 1851 in Arolsen (Fürsten-
tum Waldeck) geboren und verlebte
dort im gebildeten Elternhause, in
besonders guter Schule, in verhält-
nismäßig viel Freiheit eine sehr glück-
[Spaltenumbruch]

Schw
liche, sorgsam behütete Kindheit und
Jugend. Der Vater betrieb verschie-
dene geschäftliche Unternehmungen
und zwar in noch mehr handwerks-
mäßiger Weise, die dann freilich spä-
ter gegen den fabrikmäßigen Betrieb
nicht aufkommen konnten, und die
Folge war, daß der fast hundertjäh-
rige Wohlstand der Familie zurück-
ging. Der geistigen Entwicklung der
Kinder hat das allerdings keinen
Schaden getan. Jm Jahre 1881
siedelten die Eltern mit den Kindern
nach Leipzig über, und seitdem hat
auch Jenny Sch. ihren ständigen
Wohnsitz hier beibehalten und hier
jede Gelegenheit zu Studien mancher-
lei Art eifrig benutzt. Mit einer
starken Arbeitskraft ausgerüstet, ist
sie seit Oktober 1895 Bibliothekarin
und Schriftführerin des Frauen-Ge-
werbevereins in Leipzig, seit 1901
Romanprüferin für eine große Ta-
geszeitung und seit 1902 Redaktions-
mitglied der Wochenschrift "Welt u.
Haus".

S:

Jm feindlichen Leben
(R.), 1902.

*Schwabe, Toni,

geboren am 31.
März 1877 in Blankenburg (Thü-
ringen) als die Tochter eines Medi-
zinalrats, zeigte schon als Kind ein
starkes Talent für Malerei, dessen
Ausbildung der Vater sehr begün-
stigte. Er starb aber schon, ehe sie
erwachsen war. Später sollte sie ihre
Studien in einer Gewerbeschule fort-
setzen, was ihr eine solche Abneigung
gegen die Malerei beibrachte, daß sie
nur ein halbes Jahr auf der Schule
aushielt und dann Jahre lang weder
Pinsel noch Stift anrührte. Um nun
die Lücke in ihrer Tätigkeit auszu-
füllen, fing sie an zu schreiben, und
die Schriftstellerei wurde ihr bald
zur liebsten Beschäftigung. Seit 1885
lebt sie in Jena, von wo aus sie wie-
derholt Reisen im Jn- und Auslande
unternommen hat.

S:

Ein Liebes-
lied (Ein Testament), 1899. - Die
Hochzeit der Esther Franzenius (R.),

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Schw
ges Nervenleiden faſt ein ganzes
Jahrzehnt zu dauernder Untätigkeit,
und erſt 1899 hat er ſeine ihm lieb
gewordene Schriftſtellerei wieder
aufnehmen können. Jnfolge eines
Preisausſchreibens der Firma Breit-
kopf & Härtel in Leipzig über ein
deutſches Flottenlied erhielt Schw.
für ſein Gedicht „Michel, horch! der
Seewind pfeift“ den erſten Preis
(1900). Schw. ſtarb am 2. März
1903 in München, und am 21. Juni
1905 wurde ihm in Anweſenheit des
großherzogl. Paares ein eigenartiges
Denkmal in Darmſtadt geweiht.

S:


Allerlei Bergfahrten (Ge.), 1887. –
Tiſiphone (Eine Geſch. a. d. Deku-
matenlande), 1888. – Unaufhaltſam
(Schſp.), 1889. – Wolkenſchatten und
Höhenglanz (Ge.), 1902. 2. A. (mit
Ge. a. d. Nachlaß), 1904. 3. A. 1910.

*Schwab, Moritz,

geb. am 5. Nov.
1864 zu Schwarza, Kreis Schleuſin-
gen (Prov. Sachſen), als der älteſte
Sohn eines Kaufmanns, kam kurze
Zeit danach mit ſeinen Eltern nach
Bernburg u. beſuchte hier bis Oſtern
1882 das Gymnaſium. Seinen Plan,
Medizin zu ſtudieren, hatte er auf-
gegeben, und ſo trat er im Herbſt in
ein Getreidegeſchäft in Magdeburg
ein, in welchem er drei Jahre ver-
blieb. Nachdem er dann ſeiner Mili-
tärpflicht als Einjährig-Freiwilliger
genügt, trat er im Herbſt 1886 in
das Geſchäft ſeines Vaters ein, worin
er noch jetzt tätig iſt und ihm die
nötige Muße geboten wird, ſich als
Schriftſteller betätigen zu können.

S:

Jm Banne der Wiſſenſchaft
(Schſp.), 1893. – Verkauft (Schſp.),
1894.

Schwabe, Georg,

Pſeudon. für
Karoline Camp; ſ. d.!

*Schwabe, Jenny,

wurde am 31.
Dezember 1851 in Arolſen (Fürſten-
tum Waldeck) geboren und verlebte
dort im gebildeten Elternhauſe, in
beſonders guter Schule, in verhält-
nismäßig viel Freiheit eine ſehr glück-
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Schw
liche, ſorgſam behütete Kindheit und
Jugend. Der Vater betrieb verſchie-
dene geſchäftliche Unternehmungen
und zwar in noch mehr handwerks-
mäßiger Weiſe, die dann freilich ſpä-
ter gegen den fabrikmäßigen Betrieb
nicht aufkommen konnten, und die
Folge war, daß der faſt hundertjäh-
rige Wohlſtand der Familie zurück-
ging. Der geiſtigen Entwicklung der
Kinder hat das allerdings keinen
Schaden getan. Jm Jahre 1881
ſiedelten die Eltern mit den Kindern
nach Leipzig über, und ſeitdem hat
auch Jenny Sch. ihren ſtändigen
Wohnſitz hier beibehalten und hier
jede Gelegenheit zu Studien mancher-
lei Art eifrig benutzt. Mit einer
ſtarken Arbeitskraft ausgerüſtet, iſt
ſie ſeit Oktober 1895 Bibliothekarin
und Schriftführerin des Frauen-Ge-
werbevereins in Leipzig, ſeit 1901
Romanprüferin für eine große Ta-
geszeitung und ſeit 1902 Redaktions-
mitglied der Wochenſchrift „Welt u.
Haus“.

S:

Jm feindlichen Leben
(R.), 1902.

*Schwabe, Toni,

geboren am 31.
März 1877 in Blankenburg (Thü-
ringen) als die Tochter eines Medi-
zinalrats, zeigte ſchon als Kind ein
ſtarkes Talent für Malerei, deſſen
Ausbildung der Vater ſehr begün-
ſtigte. Er ſtarb aber ſchon, ehe ſie
erwachſen war. Später ſollte ſie ihre
Studien in einer Gewerbeſchule fort-
ſetzen, was ihr eine ſolche Abneigung
gegen die Malerei beibrachte, daß ſie
nur ein halbes Jahr auf der Schule
aushielt und dann Jahre lang weder
Pinſel noch Stift anrührte. Um nun
die Lücke in ihrer Tätigkeit auszu-
füllen, fing ſie an zu ſchreiben, und
die Schriftſtellerei wurde ihr bald
zur liebſten Beſchäftigung. Seit 1885
lebt ſie in Jena, von wo aus ſie wie-
derholt Reiſen im Jn- und Auslande
unternommen hat.

S:

Ein Liebes-
lied (Ein Teſtament), 1899. – Die
Hochzeit der Eſther Franzenius (R.),

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[365/0369] Schw Schw ges Nervenleiden faſt ein ganzes Jahrzehnt zu dauernder Untätigkeit, und erſt 1899 hat er ſeine ihm lieb gewordene Schriftſtellerei wieder aufnehmen können. Jnfolge eines Preisausſchreibens der Firma Breit- kopf & Härtel in Leipzig über ein deutſches Flottenlied erhielt Schw. für ſein Gedicht „Michel, horch! der Seewind pfeift“ den erſten Preis (1900). Schw. ſtarb am 2. März 1903 in München, und am 21. Juni 1905 wurde ihm in Anweſenheit des großherzogl. Paares ein eigenartiges Denkmal in Darmſtadt geweiht. S: Allerlei Bergfahrten (Ge.), 1887. – Tiſiphone (Eine Geſch. a. d. Deku- matenlande), 1888. – Unaufhaltſam (Schſp.), 1889. – Wolkenſchatten und Höhenglanz (Ge.), 1902. 2. A. (mit Ge. a. d. Nachlaß), 1904. 3. A. 1910. *Schwab, Moritz, geb. am 5. Nov. 1864 zu Schwarza, Kreis Schleuſin- gen (Prov. Sachſen), als der älteſte Sohn eines Kaufmanns, kam kurze Zeit danach mit ſeinen Eltern nach Bernburg u. beſuchte hier bis Oſtern 1882 das Gymnaſium. Seinen Plan, Medizin zu ſtudieren, hatte er auf- gegeben, und ſo trat er im Herbſt in ein Getreidegeſchäft in Magdeburg ein, in welchem er drei Jahre ver- blieb. Nachdem er dann ſeiner Mili- tärpflicht als Einjährig-Freiwilliger genügt, trat er im Herbſt 1886 in das Geſchäft ſeines Vaters ein, worin er noch jetzt tätig iſt und ihm die nötige Muße geboten wird, ſich als Schriftſteller betätigen zu können. S: Jm Banne der Wiſſenſchaft (Schſp.), 1893. – Verkauft (Schſp.), 1894. Schwabe, Georg, Pſeudon. für Karoline Camp; ſ. d.! *Schwabe, Jenny, wurde am 31. Dezember 1851 in Arolſen (Fürſten- tum Waldeck) geboren und verlebte dort im gebildeten Elternhauſe, in beſonders guter Schule, in verhält- nismäßig viel Freiheit eine ſehr glück- liche, ſorgſam behütete Kindheit und Jugend. Der Vater betrieb verſchie- dene geſchäftliche Unternehmungen und zwar in noch mehr handwerks- mäßiger Weiſe, die dann freilich ſpä- ter gegen den fabrikmäßigen Betrieb nicht aufkommen konnten, und die Folge war, daß der faſt hundertjäh- rige Wohlſtand der Familie zurück- ging. Der geiſtigen Entwicklung der Kinder hat das allerdings keinen Schaden getan. Jm Jahre 1881 ſiedelten die Eltern mit den Kindern nach Leipzig über, und ſeitdem hat auch Jenny Sch. ihren ſtändigen Wohnſitz hier beibehalten und hier jede Gelegenheit zu Studien mancher- lei Art eifrig benutzt. Mit einer ſtarken Arbeitskraft ausgerüſtet, iſt ſie ſeit Oktober 1895 Bibliothekarin und Schriftführerin des Frauen-Ge- werbevereins in Leipzig, ſeit 1901 Romanprüferin für eine große Ta- geszeitung und ſeit 1902 Redaktions- mitglied der Wochenſchrift „Welt u. Haus“. S: Jm feindlichen Leben (R.), 1902. *Schwabe, Toni, geboren am 31. März 1877 in Blankenburg (Thü- ringen) als die Tochter eines Medi- zinalrats, zeigte ſchon als Kind ein ſtarkes Talent für Malerei, deſſen Ausbildung der Vater ſehr begün- ſtigte. Er ſtarb aber ſchon, ehe ſie erwachſen war. Später ſollte ſie ihre Studien in einer Gewerbeſchule fort- ſetzen, was ihr eine ſolche Abneigung gegen die Malerei beibrachte, daß ſie nur ein halbes Jahr auf der Schule aushielt und dann Jahre lang weder Pinſel noch Stift anrührte. Um nun die Lücke in ihrer Tätigkeit auszu- füllen, fing ſie an zu ſchreiben, und die Schriftſtellerei wurde ihr bald zur liebſten Beſchäftigung. Seit 1885 lebt ſie in Jena, von wo aus ſie wie- derholt Reiſen im Jn- und Auslande unternommen hat. S: Ein Liebes- lied (Ein Teſtament), 1899. – Die Hochzeit der Eſther Franzenius (R.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/369>, abgerufen am 23.04.2024.