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Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835.

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Alle.
Es lebe Robespierre! Nieder mit Danton! Nie-
der mit dem Verräther!

Eine Gasse.
Dumas, ein Bürger.
Bürger.
Wie kann man nach einem solchen Verhör so
viel Unschuldige zum Tod verurtheilen?
Dumas.
Das ist in der That außerordentlich, aber die
Revolutionsmänner haben einen Sinn, der andern
Menschen fehlt, und dieser Sinn trügt sie nie.
Bürger.
Das ist der Sinn des Tiegers. -- Du hast
ein Weib.
Dumas.
Ich werde bald eins gehabt haben.
Bürger.
So ist es denn wahr?
Dumas.
Das Revolutions-Tribunal wird unsere Ehe-
Alle.
Es lebe Robespierre! Nieder mit Danton! Nie-
der mit dem Verräther!

Eine Gaſſe.
Dumas, ein Bürger.
Bürger.
Wie kann man nach einem ſolchen Verhör ſo
viel Unſchuldige zum Tod verurtheilen?
Dumas.
Das iſt in der That außerordentlich, aber die
Revolutionsmänner haben einen Sinn, der andern
Menſchen fehlt, und dieſer Sinn trügt ſie nie.
Bürger.
Das iſt der Sinn des Tiegers. — Du haſt
ein Weib.
Dumas.
Ich werde bald eins gehabt haben.
Bürger.
So iſt es denn wahr?
Dumas.
Das Revolutions-Tribunal wird unſere Ehe-
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[128/0132] Alle. Es lebe Robespierre! Nieder mit Danton! Nie- der mit dem Verräther! Eine Gaſſe. Dumas, ein Bürger. Bürger. Wie kann man nach einem ſolchen Verhör ſo viel Unſchuldige zum Tod verurtheilen? Dumas. Das iſt in der That außerordentlich, aber die Revolutionsmänner haben einen Sinn, der andern Menſchen fehlt, und dieſer Sinn trügt ſie nie. Bürger. Das iſt der Sinn des Tiegers. — Du haſt ein Weib. Dumas. Ich werde bald eins gehabt haben. Bürger. So iſt es denn wahr? Dumas. Das Revolutions-Tribunal wird unſere Ehe-

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/132>, abgerufen am 28.03.2024.