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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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Und mir kehrte die Weisheit zurük; sie pflükte den
Oelzweig,
Den ich dir reiche; sie redet durch mich; vernim
und sey weise!
Siehe, zwar kränzen uns Locken der Jugend, doch
rauschet der Lorbeer
Ueber den Locken, es kühlet die Palme den Schweis
an der Stirne.
Früh betraten wir beide den Pfad des ewigen
Ruhmes,
Früh erreichten wir beide das Ziel. Auf trozenden
Felsen
Stehn wir und lächeln entgegen dem Strome der
kommenden Zeiten.
Hier besuchen uns oft Kronions liebliche Töchter,
Lehren uns oft die eigne Leier zu stimmen, und
bringen
Oft herab vom Olympos die Harfe des Mäo-
niden.
Las
Und mir kehrte die Weisheit zuruͤk; ſie pfluͤkte den
Oelzweig,
Den ich dir reiche; ſie redet durch mich; vernim
und ſey weiſe!
Siehe, zwar kraͤnzen uns Locken der Jugend, doch
rauſchet der Lorbeer
Ueber den Locken, es kuͤhlet die Palme den Schweis
an der Stirne.
Fruͤh betraten wir beide den Pfad des ewigen
Ruhmes,
Fruͤh erreichten wir beide das Ziel. Auf trozenden
Felſen
Stehn wir und laͤcheln entgegen dem Strome der
kommenden Zeiten.
Hier beſuchen uns oft Kronions liebliche Toͤchter,
Lehren uns oft die eigne Leier zu ſtimmen, und
bringen
Oft herab vom Olympos die Harfe des Maͤo-
niden.
Las
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[264/0339] Und mir kehrte die Weisheit zuruͤk; ſie pfluͤkte den Oelzweig, Den ich dir reiche; ſie redet durch mich; vernim und ſey weiſe! Siehe, zwar kraͤnzen uns Locken der Jugend, doch rauſchet der Lorbeer Ueber den Locken, es kuͤhlet die Palme den Schweis an der Stirne. Fruͤh betraten wir beide den Pfad des ewigen Ruhmes, Fruͤh erreichten wir beide das Ziel. Auf trozenden Felſen Stehn wir und laͤcheln entgegen dem Strome der kommenden Zeiten. Hier beſuchen uns oft Kronions liebliche Toͤchter, Lehren uns oft die eigne Leier zu ſtimmen, und bringen Oft herab vom Olympos die Harfe des Maͤo- niden. Las

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/339>, abgerufen am 30.04.2024.