Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

wieder in seinen Bette strömte, und er-
zählten unser Abentheuer einem Bey.
Liebreich half dieser allen unsern Bedürf-
nissen ab, und sendete uns in einer von
seinen eigenen Barken weiter. In ohn-
gefähr sechs Tagen langten wir zu Ale-
xandrien an, allwo wir uns nach Con-
stantinopel einschifften. Ich wurde von
dem Großherrn überaus gnädig empfan-
gen, und hatte die Ehre seinen Harem
zu sehen, wo seine Hoheit selbst mich
hineinzuführen und so viele Damen, selbst
die Weiber nicht ausgenommen, anzu-
bieten geruheten, als ich mir nur immer
zu meinem Vergnügen auslesen wollte.

Mit meinen Liebes-Abentheuern
pflege ich nie groß zu thun, daher wünsche
ich Ihnen, meine Herren, jetzt insge-
sammt eine angenehme Ruhe.




Fünftes

wieder in ſeinen Bette ſtroͤmte, und er-
zaͤhlten unſer Abentheuer einem Bey.
Liebreich half dieſer allen unſern Beduͤrf-
niſſen ab, und ſendete uns in einer von
ſeinen eigenen Barken weiter. In ohn-
gefaͤhr ſechs Tagen langten wir zu Ale-
xandrien an, allwo wir uns nach Con-
ſtantinopel einſchifften. Ich wurde von
dem Großherrn uͤberaus gnaͤdig empfan-
gen, und hatte die Ehre ſeinen Harem
zu ſehen, wo ſeine Hoheit ſelbſt mich
hineinzufuͤhren und ſo viele Damen, ſelbſt
die Weiber nicht ausgenommen, anzu-
bieten geruheten, als ich mir nur immer
zu meinem Vergnuͤgen ausleſen wollte.

Mit meinen Liebes-Abentheuern
pflege ich nie groß zu thun, daher wuͤnſche
ich Ihnen, meine Herren, jetzt insge-
ſammt eine angenehme Ruhe.




Fuͤnftes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0113" n="90"/>
wieder in &#x017F;einen Bette &#x017F;tro&#x0364;mte, und er-<lb/>
za&#x0364;hlten un&#x017F;er Abentheuer einem Bey.<lb/>
Liebreich half die&#x017F;er allen un&#x017F;ern Bedu&#x0364;rf-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en ab, und &#x017F;endete uns in einer von<lb/>
&#x017F;einen eigenen Barken weiter. In ohn-<lb/>
gefa&#x0364;hr &#x017F;echs Tagen langten wir zu Ale-<lb/>
xandrien an, allwo wir uns nach Con-<lb/>
&#x017F;tantinopel ein&#x017F;chifften. Ich wurde von<lb/>
dem Großherrn u&#x0364;beraus gna&#x0364;dig empfan-<lb/>
gen, und hatte die Ehre &#x017F;einen Harem<lb/>
zu &#x017F;ehen, wo &#x017F;eine Hoheit &#x017F;elb&#x017F;t mich<lb/>
hineinzufu&#x0364;hren und &#x017F;o viele Damen, &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
die Weiber nicht ausgenommen, anzu-<lb/>
bieten geruheten, als ich mir nur immer<lb/>
zu meinem Vergnu&#x0364;gen ausle&#x017F;en wollte.</p><lb/>
          <p>Mit meinen Liebes-Abentheuern<lb/>
pflege ich nie groß zu thun, daher wu&#x0364;n&#x017F;che<lb/>
ich Ihnen, meine Herren, jetzt insge-<lb/>
&#x017F;ammt eine angenehme Ruhe.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nftes</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0113] wieder in ſeinen Bette ſtroͤmte, und er- zaͤhlten unſer Abentheuer einem Bey. Liebreich half dieſer allen unſern Beduͤrf- niſſen ab, und ſendete uns in einer von ſeinen eigenen Barken weiter. In ohn- gefaͤhr ſechs Tagen langten wir zu Ale- xandrien an, allwo wir uns nach Con- ſtantinopel einſchifften. Ich wurde von dem Großherrn uͤberaus gnaͤdig empfan- gen, und hatte die Ehre ſeinen Harem zu ſehen, wo ſeine Hoheit ſelbſt mich hineinzufuͤhren und ſo viele Damen, ſelbſt die Weiber nicht ausgenommen, anzu- bieten geruheten, als ich mir nur immer zu meinem Vergnuͤgen ausleſen wollte. Mit meinen Liebes-Abentheuern pflege ich nie groß zu thun, daher wuͤnſche ich Ihnen, meine Herren, jetzt insge- ſammt eine angenehme Ruhe. Fuͤnftes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786/113
Zitationshilfe: [Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786/113>, abgerufen am 29.03.2024.