Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweyter Theil.
stigen Kräfte, isolirt in der Schöofung steht: -- so läßt die
Heilkunst in den allgemeinen Naturwissenschaften da, wo
von dem Menschen die Rede seyn könnte (§ 166, 167,
178, 190) Lücken, und spart die Betrachtung desselben bis
auf diese Stelle auf, wo sie ihm ungestört ihre Aufmersam-
keit schenken kann.

§ 195.

Die Erscheinungen an dem lebenden Menschen können
sich beziehen auf seinen Körper oder auf seinen Geist, die
erstern auf seine Form, oder seine Mischung, oder seine
eigenthümlichen Kräfte *).

*) Diese Kenntnisse können unter dem Namen der Biolo-
gie
oder Lehenslehre des Menschen begriffen werden. S.
Anmerkung zu § 48.


Erster Abschnitt.
Kenntniß der Form des menschlichen Körpers
.


§ 196.

So wie die Kenntniß der Form überhaupt der erste
Schritt zur Kenntniß der Natur ist (§ 157), so muß auch
die Lehre von der Form des menschlichen Körpers *) der
Untersuchung der mannichfaltigen in ihm verwebten Kräfte
nothwendig vorangehen.

*) Morphologie des Menschen. S. Anmerk. zu § 48.


Erstes Kapitel.
Anatomie
.


§ 197.

Die Anatomie oder Zergliederungslehre liefert die
Beschreibung der ursprünglichen äußern Form des menschlichen

Körpers,

Zweyter Theil.
ſtigen Kraͤfte, iſolirt in der Schoͤofung ſteht: — ſo laͤßt die
Heilkunſt in den allgemeinen Naturwiſſenſchaften da, wo
von dem Menſchen die Rede ſeyn koͤnnte (§ 166, 167,
178, 190) Luͤcken, und ſpart die Betrachtung deſſelben bis
auf dieſe Stelle auf, wo ſie ihm ungeſtoͤrt ihre Aufmerſam-
keit ſchenken kann.

§ 195.

Die Erſcheinungen an dem lebenden Menſchen koͤnnen
ſich beziehen auf ſeinen Koͤrper oder auf ſeinen Geiſt, die
erſtern auf ſeine Form, oder ſeine Miſchung, oder ſeine
eigenthuͤmlichen Kraͤfte *).

*) Dieſe Kenntniſſe koͤnnen unter dem Namen der Biolo-
gie
oder Lehenslehre des Menſchen begriffen werden. S.
Anmerkung zu § 48.


Erſter Abſchnitt.
Kenntniß der Form des menſchlichen Koͤrpers
.


§ 196.

So wie die Kenntniß der Form uͤberhaupt der erſte
Schritt zur Kenntniß der Natur iſt (§ 157), ſo muß auch
die Lehre von der Form des menſchlichen Koͤrpers *) der
Unterſuchung der mannichfaltigen in ihm verwebten Kraͤfte
nothwendig vorangehen.

*) Morphologie des Menſchen. S. Anmerk. zu § 48.


Erſtes Kapitel.
Anatomie
.


§ 197.

Die Anatomie oder Zergliederungslehre liefert die
Beſchreibung der urſpruͤnglichen aͤußern Form des menſchlichen

Koͤrpers,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div n="5">
              <div n="6">
                <div n="7">
                  <p><pb facs="#f0080" n="62"/><fw place="top" type="header">Zweyter Theil.</fw><lb/>
&#x017F;tigen Kra&#x0364;fte, i&#x017F;olirt in der Scho&#x0364;ofung &#x017F;teht: &#x2014; &#x017F;o la&#x0364;ßt die<lb/>
Heilkun&#x017F;t in den allgemeinen Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften da, wo<lb/>
von dem Men&#x017F;chen die Rede &#x017F;eyn ko&#x0364;nnte (§ 166, 167,<lb/>
178, 190) Lu&#x0364;cken, und &#x017F;part die Betrachtung de&#x017F;&#x017F;elben bis<lb/>
auf die&#x017F;e Stelle auf, wo &#x017F;ie ihm unge&#x017F;to&#x0364;rt ihre Aufmer&#x017F;am-<lb/>
keit &#x017F;chenken kann.</p>
                </div><lb/>
                <div n="7">
                  <head>§ 195.</head><lb/>
                  <p>Die Er&#x017F;cheinungen an dem lebenden Men&#x017F;chen ko&#x0364;nnen<lb/>
&#x017F;ich beziehen auf &#x017F;einen Ko&#x0364;rper oder auf &#x017F;einen Gei&#x017F;t, die<lb/>
er&#x017F;tern auf &#x017F;eine Form, oder &#x017F;eine Mi&#x017F;chung, oder &#x017F;eine<lb/>
eigenthu&#x0364;mlichen Kra&#x0364;fte *).</p><lb/>
                  <note place="end" n="*)">Die&#x017F;e Kenntni&#x017F;&#x017F;e ko&#x0364;nnen unter dem Namen der <hi rendition="#g">Biolo-<lb/>
gie</hi> oder Lehenslehre des Men&#x017F;chen begriffen werden. S.<lb/>
Anmerkung zu § 48.</note>
                </div><lb/>
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                <div n="7">
                  <head><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.<lb/>
Kenntniß der Form des men&#x017F;chlichen Ko&#x0364;rpers</hi>.</head><lb/>
                  <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                  <div n="8">
                    <head>§ 196.</head><lb/>
                    <p>So wie die Kenntniß der Form u&#x0364;berhaupt der er&#x017F;te<lb/>
Schritt zur Kenntniß der Natur i&#x017F;t (§ 157), &#x017F;o muß auch<lb/>
die Lehre von der Form des men&#x017F;chlichen Ko&#x0364;rpers *) der<lb/>
Unter&#x017F;uchung der mannichfaltigen in ihm verwebten Kra&#x0364;fte<lb/>
nothwendig vorangehen.</p><lb/>
                    <note place="end" n="*)"><hi rendition="#g">Morphologie</hi> des Men&#x017F;chen. S. Anmerk. zu § 48.</note>
                  </div><lb/>
                  <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                  <div n="8">
                    <head><hi rendition="#g">Er&#x017F;tes Kapitel.<lb/>
Anatomie</hi>.</head><lb/>
                    <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                    <div n="9">
                      <head>§ 197.</head><lb/>
                      <p>Die <hi rendition="#g">Anatomie</hi> oder Zergliederungslehre liefert die<lb/>
Be&#x017F;chreibung der ur&#x017F;pru&#x0364;nglichen a&#x0364;ußern Form des men&#x017F;chlichen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ko&#x0364;rpers,</fw><lb/></p>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0080] Zweyter Theil. ſtigen Kraͤfte, iſolirt in der Schoͤofung ſteht: — ſo laͤßt die Heilkunſt in den allgemeinen Naturwiſſenſchaften da, wo von dem Menſchen die Rede ſeyn koͤnnte (§ 166, 167, 178, 190) Luͤcken, und ſpart die Betrachtung deſſelben bis auf dieſe Stelle auf, wo ſie ihm ungeſtoͤrt ihre Aufmerſam- keit ſchenken kann. § 195. Die Erſcheinungen an dem lebenden Menſchen koͤnnen ſich beziehen auf ſeinen Koͤrper oder auf ſeinen Geiſt, die erſtern auf ſeine Form, oder ſeine Miſchung, oder ſeine eigenthuͤmlichen Kraͤfte *). *⁾ Dieſe Kenntniſſe koͤnnen unter dem Namen der Biolo- gie oder Lehenslehre des Menſchen begriffen werden. S. Anmerkung zu § 48. Erſter Abſchnitt. Kenntniß der Form des menſchlichen Koͤrpers. § 196. So wie die Kenntniß der Form uͤberhaupt der erſte Schritt zur Kenntniß der Natur iſt (§ 157), ſo muß auch die Lehre von der Form des menſchlichen Koͤrpers *) der Unterſuchung der mannichfaltigen in ihm verwebten Kraͤfte nothwendig vorangehen. *⁾ Morphologie des Menſchen. S. Anmerk. zu § 48. Erſtes Kapitel. Anatomie. § 197. Die Anatomie oder Zergliederungslehre liefert die Beſchreibung der urſpruͤnglichen aͤußern Form des menſchlichen Koͤrpers,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/80
Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/80>, abgerufen am 28.03.2024.