künftig auch nennen) näherte sich ihm mit allen ersinlichen Zeichen der Ehrerbietung und der Dankbarkeit, kniete alsdan vor ihm nieder, legte seinen Kopf abermahls plat auf die Erde, und sezte eben so, wie er es das erstemahl gemacht hatte, seines Befreiers Fuß auf seinen Nakken.
Robinsons Herz, welches die Freude über einen so lange gewünschten Geselschafter und Freund kaum fassen konte, hätte sich lieber durch Liebkosungen und zärtliche Umarmungen ergos- sen: aber der Gedanke, daß es zu seiner eigenen Sicherheit gut sei, den neuen Gastfreund, des- sen Gemüthsart er noch nicht kante, eine Zeit- lang in den Schranken einer ehrerbietigen Unter- werfung zu erhalten, bewog ihn, die Huldigung desselben, als etwas, welches ihm gebühre, an- zunehmen, und eine Zeitlang den König mit ihm zu spielen. Er gab ihm also durch Zeichen und Gebehrden zu verstehen, daß er ihn zwar in seinen Schuz genommen habe, aber nur un- ter der Bedingung eines strengen Gehorsams: daß er sich also müsse gefallen lassen, alles das zu thun oder zu lassen, was er, sein Herr und
Kö-
kuͤnftig auch nennen) naͤherte ſich ihm mit allen erſinlichen Zeichen der Ehrerbietung und der Dankbarkeit, kniete alsdan vor ihm nieder, legte ſeinen Kopf abermahls plat auf die Erde, und ſezte eben ſo, wie er es das erſtemahl gemacht hatte, ſeines Befreiers Fuß auf ſeinen Nakken.
Robinſons Herz, welches die Freude uͤber einen ſo lange gewuͤnſchten Geſelſchafter und Freund kaum faſſen konte, haͤtte ſich lieber durch Liebkoſungen und zaͤrtliche Umarmungen ergoſ- ſen: aber der Gedanke, daß es zu ſeiner eigenen Sicherheit gut ſei, den neuen Gaſtfreund, deſ- ſen Gemuͤthsart er noch nicht kante, eine Zeit- lang in den Schranken einer ehrerbietigen Unter- werfung zu erhalten, bewog ihn, die Huldigung deſſelben, als etwas, welches ihm gebuͤhre, an- zunehmen, und eine Zeitlang den Koͤnig mit ihm zu ſpielen. Er gab ihm alſo durch Zeichen und Gebehrden zu verſtehen, daß er ihn zwar in ſeinen Schuz genommen habe, aber nur un- ter der Bedingung eines ſtrengen Gehorſams: daß er ſich alſo muͤſſe gefallen laſſen, alles das zu thun oder zu laſſen, was er, ſein Herr und
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kuͤnftig auch nennen) naͤherte ſich ihm mit allen
erſinlichen Zeichen der Ehrerbietung und der
Dankbarkeit, kniete alsdan vor ihm nieder, legte
ſeinen Kopf abermahls plat auf die Erde, und
ſezte eben ſo, wie er es das erſtemahl gemacht
hatte, ſeines Befreiers Fuß auf ſeinen Nakken.
Robinſons Herz, welches die Freude uͤber
einen ſo lange gewuͤnſchten Geſelſchafter und
Freund kaum faſſen konte, haͤtte ſich lieber durch
Liebkoſungen und zaͤrtliche Umarmungen ergoſ-
ſen: aber der Gedanke, daß es zu ſeiner eigenen
Sicherheit gut ſei, den neuen Gaſtfreund, deſ-
ſen Gemuͤthsart er noch nicht kante, eine Zeit-
lang in den Schranken einer ehrerbietigen Unter-
werfung zu erhalten, bewog ihn, die Huldigung
deſſelben, als etwas, welches ihm gebuͤhre, an-
zunehmen, und eine Zeitlang den Koͤnig mit
ihm zu ſpielen. Er gab ihm alſo durch Zeichen
und Gebehrden zu verſtehen, daß er ihn zwar
in ſeinen Schuz genommen habe, aber nur un-
ter der Bedingung eines ſtrengen Gehorſams:
daß er ſich alſo muͤſſe gefallen laſſen, alles das
zu thun oder zu laſſen, was er, ſein Herr und
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/94>, abgerufen am 12.10.2024.
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