Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.Canzone III. Wie uns ihr eignes Licht die Sichtbarkeiten
Auf wunderbarer Kunst Jodsilber malet, So malt dein Bild auf schlichter Seelen Grunde Die Klarheit, welche dir, o Herr, entstralet Und lieblich fällt in Schmerzes Dunkelheiten, Wenn du den Schieber hebst zur rechten Stunde. O stets mit Herz und Munde Will ich dem heilig hehren Künstler danken, Der mir durch seiner Weltanschauung Normen Und Grundempfindungsformen Hat umgebildet gänzlich die Gedanken! Die christliche Bestimmtheit der Gemüter Ist Kraft als Geist, ist Heil als Geistes Güter. Canzone III. Wie uns ihr eignes Licht die Sichtbarkeiten
Auf wunderbarer Kunſt Jodſilber malet, So malt dein Bild auf ſchlichter Seelen Grunde Die Klarheit, welche dir, o Herr, entſtralet Und lieblich fällt in Schmerzes Dunkelheiten, Wenn du den Schieber hebſt zur rechten Stunde. O ſtets mit Herz und Munde Will ich dem heilig hehren Künſtler danken, Der mir durch ſeiner Weltanſchauung Normen Und Grundempfindungsformen Hat umgebildet gänzlich die Gedanken! Die chriſtliche Beſtimmtheit der Gemüter Iſt Kraft als Geiſt, iſt Heil als Geiſtes Güter. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0026" n="[12]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Canzone</hi> <hi rendition="#aq #b">III</hi> <hi rendition="#b">.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wie uns ihr eignes Licht die Sichtbarkeiten</l><lb/> <l>Auf wunderbarer Kunſt Jodſilber malet,</l><lb/> <l>So malt dein Bild auf ſchlichter Seelen Grunde</l><lb/> <l>Die Klarheit, welche dir, o Herr, entſtralet</l><lb/> <l>Und lieblich fällt in Schmerzes Dunkelheiten,</l><lb/> <l>Wenn du den Schieber hebſt zur rechten Stunde.</l><lb/> <l>O ſtets mit Herz und Munde</l><lb/> <l>Will ich dem heilig hehren Künſtler danken,</l><lb/> <l>Der mir durch ſeiner Weltanſchauung Normen</l><lb/> <l>Und Grundempfindungsformen</l><lb/> <l>Hat umgebildet gänzlich die Gedanken!</l><lb/> <l>Die chriſtliche Beſtimmtheit der Gemüter</l><lb/> <l>Iſt Kraft als <hi rendition="#g">Geiſt</hi>, iſt Heil als Geiſtes <hi rendition="#g">Güter</hi>.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[12]/0026]
Canzone III.
Wie uns ihr eignes Licht die Sichtbarkeiten
Auf wunderbarer Kunſt Jodſilber malet,
So malt dein Bild auf ſchlichter Seelen Grunde
Die Klarheit, welche dir, o Herr, entſtralet
Und lieblich fällt in Schmerzes Dunkelheiten,
Wenn du den Schieber hebſt zur rechten Stunde.
O ſtets mit Herz und Munde
Will ich dem heilig hehren Künſtler danken,
Der mir durch ſeiner Weltanſchauung Normen
Und Grundempfindungsformen
Hat umgebildet gänzlich die Gedanken!
Die chriſtliche Beſtimmtheit der Gemüter
Iſt Kraft als Geiſt, iſt Heil als Geiſtes Güter.
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Zitationshilfe: | Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/26>, abgerufen am 11.02.2025. |