Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Triumph! Triumph! mein Glück ist seine Liebe.
Ha, eine Liebe nur sich selbst vergleichbar!
Unwandelbar! fromm! ewig! überschwänglich!
Mir ist das Höchste nimmer unerreichbar,
Das Höchste ist und bleibt ja diese Liebe.
Warum doch, meine Seele, wärst du bänglich?
Was dürfte dir bedränglich
Noch dünken wenn dich Christusarme halten?
Mein Freund ist mein und ich bin sein beständig,
Er ist in mir inwendig
Mit seines Reiches herrlichem Entfalten.
Er lebt in mir, ich bin in ihm vollkommen,
Durch ihn gerecht. Frohlockt ihm, alle Frommen!
Laßt mich in meiner Brust Abgründe steigen,
Die Fülle meines Glückes zu genießen,
Und jauchzen wenn er fehlt an keinen Orten
Mein Heißgeliebter, dem die Locken fließen
Bekränzt mit aller Anmut holden Zweigen,
Ein Held, Hosanna! unter Siegespforten,
Das Wort in allen Worten
Die mir mein Denken und mein Fühlen tragen,
Weil was da endlich ist und was unendlich,
Mir ewig unabwendlich
Nur im Unendlich-Endlichen kann tagen.
Soll lebenswarm ich fühlen, sicher denken,
Muß in der Worte Wort ich mich versenken.
Triumph! Triumph! mein Glück iſt ſeine Liebe.
Ha, eine Liebe nur ſich ſelbſt vergleichbar!
Unwandelbar! fromm! ewig! überſchwänglich!
Mir iſt das Höchſte nimmer unerreichbar,
Das Höchſte iſt und bleibt ja dieſe Liebe.
Warum doch, meine Seele, wärſt du bänglich?
Was dürfte dir bedränglich
Noch dünken wenn dich Chriſtusarme halten?
Mein Freund iſt mein und ich bin ſein beſtändig,
Er iſt in mir inwendig
Mit ſeines Reiches herrlichem Entfalten.
Er lebt in mir, ich bin in ihm vollkommen,
Durch ihn gerecht. Frohlockt ihm, alle Frommen!
Laßt mich in meiner Bruſt Abgründe ſteigen,
Die Fülle meines Glückes zu genießen,
Und jauchzen wenn er fehlt an keinen Orten
Mein Heißgeliebter, dem die Locken fließen
Bekränzt mit aller Anmut holden Zweigen,
Ein Held, Hoſanna! unter Siegespforten,
Das Wort in allen Worten
Die mir mein Denken und mein Fühlen tragen,
Weil was da endlich iſt und was unendlich,
Mir ewig unabwendlich
Nur im Unendlich-Endlichen kann tagen.
Soll lebenswarm ich fühlen, ſicher denken,
Muß in der Worte Wort ich mich verſenken.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0035" n="21"/>
            <lg n="18">
              <l>Triumph! Triumph! mein Glück i&#x017F;t &#x017F;eine Liebe.</l><lb/>
              <l>Ha, eine Liebe nur &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t vergleichbar!</l><lb/>
              <l>Unwandelbar! fromm! ewig! über&#x017F;chwänglich!</l><lb/>
              <l>Mir i&#x017F;t das Höch&#x017F;te nimmer unerreichbar,</l><lb/>
              <l>Das Höch&#x017F;te i&#x017F;t und bleibt ja die&#x017F;e Liebe.</l><lb/>
              <l>Warum doch, meine Seele, wär&#x017F;t du bänglich?</l><lb/>
              <l>Was dürfte dir bedränglich</l><lb/>
              <l>Noch dünken wenn dich Chri&#x017F;tusarme halten?</l><lb/>
              <l>Mein Freund i&#x017F;t mein und ich bin &#x017F;ein be&#x017F;tändig,</l><lb/>
              <l>Er i&#x017F;t in mir inwendig</l><lb/>
              <l>Mit &#x017F;eines Reiches herrlichem Entfalten.</l><lb/>
              <l>Er lebt in mir, ich bin in ihm vollkommen,</l><lb/>
              <l>Durch ihn gerecht. Frohlockt ihm, alle Frommen!</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="19">
              <l>Laßt mich in meiner Bru&#x017F;t Abgründe &#x017F;teigen,</l><lb/>
              <l>Die Fülle meines Glückes zu genießen,</l><lb/>
              <l>Und jauchzen wenn er fehlt an keinen Orten</l><lb/>
              <l>Mein Heißgeliebter, dem die Locken fließen</l><lb/>
              <l>Bekränzt mit aller Anmut holden Zweigen,</l><lb/>
              <l>Ein Held, Ho&#x017F;anna! unter Siegespforten,</l><lb/>
              <l>Das Wort in allen Worten</l><lb/>
              <l>Die mir mein Denken und mein Fühlen tragen,</l><lb/>
              <l>Weil was da endlich i&#x017F;t und was unendlich,</l><lb/>
              <l>Mir ewig unabwendlich</l><lb/>
              <l>Nur im Unendlich-Endlichen kann tagen.</l><lb/>
              <l>Soll lebenswarm ich fühlen, &#x017F;icher denken,</l><lb/>
              <l>Muß in der Worte Wort ich mich ver&#x017F;enken.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0035] Triumph! Triumph! mein Glück iſt ſeine Liebe. Ha, eine Liebe nur ſich ſelbſt vergleichbar! Unwandelbar! fromm! ewig! überſchwänglich! Mir iſt das Höchſte nimmer unerreichbar, Das Höchſte iſt und bleibt ja dieſe Liebe. Warum doch, meine Seele, wärſt du bänglich? Was dürfte dir bedränglich Noch dünken wenn dich Chriſtusarme halten? Mein Freund iſt mein und ich bin ſein beſtändig, Er iſt in mir inwendig Mit ſeines Reiches herrlichem Entfalten. Er lebt in mir, ich bin in ihm vollkommen, Durch ihn gerecht. Frohlockt ihm, alle Frommen! Laßt mich in meiner Bruſt Abgründe ſteigen, Die Fülle meines Glückes zu genießen, Und jauchzen wenn er fehlt an keinen Orten Mein Heißgeliebter, dem die Locken fließen Bekränzt mit aller Anmut holden Zweigen, Ein Held, Hoſanna! unter Siegespforten, Das Wort in allen Worten Die mir mein Denken und mein Fühlen tragen, Weil was da endlich iſt und was unendlich, Mir ewig unabwendlich Nur im Unendlich-Endlichen kann tagen. Soll lebenswarm ich fühlen, ſicher denken, Muß in der Worte Wort ich mich verſenken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/35
Zitationshilfe: Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/35>, abgerufen am 18.04.2024.