Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.Canzone V. Die schnackischen Gemälde welche weinen
Und lachen und, o Pfaffenspuk! Blut schwitzen, Auch Erben vom Haus Israel bekehren, Zerhauen mögt ihr die mit scharfen Witzen, Ihr Geister die ihr dastellt das Verneinen, Doch Wunderwerke sollt ihr nicht versehren Draus Jesu Geist mit Speeren, Mit Balsamölgetränkten, heilkraftschwangern, Die Brust durchbohrt der Hörer und Beschauer, Daß wonnevolle Trauer, Wie Christenkunst sie hoch auf Himmelsangern Mag pflücken, still ein Jeder trägt von dannen Und solchen Spuk der Wahrheit nicht kann bannen. Canzone V. Die ſchnackiſchen Gemälde welche weinen
Und lachen und, o Pfaffenſpuk! Blut ſchwitzen, Auch Erben vom Haus Iſrael bekehren, Zerhauen mögt ihr die mit ſcharfen Witzen, Ihr Geiſter die ihr daſtellt das Verneinen, Doch Wunderwerke ſollt ihr nicht verſehren Draus Jeſu Geiſt mit Speeren, Mit Balſamölgetränkten, heilkraftſchwangern, Die Bruſt durchbohrt der Hörer und Beſchauer, Daß wonnevolle Trauer, Wie Chriſtenkunſt ſie hoch auf Himmelsangern Mag pflücken, ſtill ein Jeder trägt von dannen Und ſolchen Spuk der Wahrheit nicht kann bannen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0044" n="[30]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Canzone</hi> <hi rendition="#aq #b">V</hi> <hi rendition="#b">.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die ſchnackiſchen Gemälde welche weinen</l><lb/> <l>Und lachen und, o Pfaffenſpuk! Blut ſchwitzen,</l><lb/> <l>Auch Erben vom Haus Iſrael bekehren,</l><lb/> <l>Zerhauen mögt ihr die mit ſcharfen Witzen,</l><lb/> <l>Ihr Geiſter die ihr daſtellt das Verneinen,</l><lb/> <l>Doch Wunderwerke ſollt ihr nicht verſehren</l><lb/> <l>Draus Jeſu Geiſt mit Speeren,</l><lb/> <l>Mit Balſamölgetränkten, heilkraftſchwangern,</l><lb/> <l>Die Bruſt durchbohrt der Hörer und Beſchauer,</l><lb/> <l>Daß wonnevolle Trauer,</l><lb/> <l>Wie Chriſtenkunſt ſie hoch auf Himmelsangern</l><lb/> <l>Mag pflücken, ſtill ein Jeder trägt von dannen</l><lb/> <l>Und ſolchen Spuk der Wahrheit nicht kann bannen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[30]/0044]
Canzone V.
Die ſchnackiſchen Gemälde welche weinen
Und lachen und, o Pfaffenſpuk! Blut ſchwitzen,
Auch Erben vom Haus Iſrael bekehren,
Zerhauen mögt ihr die mit ſcharfen Witzen,
Ihr Geiſter die ihr daſtellt das Verneinen,
Doch Wunderwerke ſollt ihr nicht verſehren
Draus Jeſu Geiſt mit Speeren,
Mit Balſamölgetränkten, heilkraftſchwangern,
Die Bruſt durchbohrt der Hörer und Beſchauer,
Daß wonnevolle Trauer,
Wie Chriſtenkunſt ſie hoch auf Himmelsangern
Mag pflücken, ſtill ein Jeder trägt von dannen
Und ſolchen Spuk der Wahrheit nicht kann bannen.
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Zitationshilfe: | Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844, S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/44>, abgerufen am 11.02.2025. |