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Caselius, Martin: Christliche Leich-Predigt über die thewre werthe Wort S. Pauli/ die Er uns in seiner ersten Epistel an Timotheum Cap. 1/ 12. seqq. hinterlassen hat. Altenburg, 1649.

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Christliche Leich-Predigt.

seinen Gaben erleuchtet/ und im rechten Glauben
erhalten.

II. Den wahren Glauben/ und festes Vertrawen
auff das blutige Verdienst Jesu Christi
/ so er aus An-
führung vieler Sprüche/ unterschiedlich sehen ließ. Sonder-
lich/ do er newlich ein newes rothes Oberkleid bekam/ und es
von der schönen rothen Farbe ihme gerühmet ward/ und der
Prediger darauff Vrsach nam von dem Blutrothen Kleide
Christi zu reden/ dessen er sich sonderlich mit Esaia erfrewen
könte/ und mit Jhm sprechen solte/ c. 61. Jch frewe mich im
Herrn/ und meine Seele ist frölich in meinem Gott.
Denn Er hat mich angezogen mit den Kleidern
des Heils/ und mit dem Rocke der Gerechtigkeit be-
kleidet:
sagte Er: Das ist war/ ich weis sonst von kei-
nem andern/ denn das Blut Jesu Christi Gottes
Sohns macht uns rein von allen unsern Sünden.

Jtem/ do er erinnert/ was für eine gewisse Ehre wir hätten/
wie wir so getrost auff Christi Verdienst/ nach Gottes
Willen sterben könten/ sagt er freudig: Ja/ as ist ie ge-
wißlich war/ und ein thewer werthes Wort/ etc.

Wir haben an ihm wargenommen.

III. Ehrerbietung gegen das Predigampt/
und daß er eine gebührende Schew vor uns gehabt. Dahe-
ro/ als einsten früh Morgens der Prediger ihn besuchte/
und fragte/ Ob er auch fleissig/ und andächtig/ sonderlich/
den Morgen-Segen mit gebetet/ und die Anwesenden über
ihn etwas klagen wolten/ gabens seine Geberde und Wort/
das er sich nicht wenig schemete/ sagte auch zu/ er wolte es
nicht mehr thun. Wie wir denn auch verspüret/ das ihm
unsere Ankunfft und Gegenwart niemals zu entgegen ge-
wesen sey.

IV. Ge-

Chriſtliche Leich-Predigt.

ſeinen Gaben erleuchtet/ und im rechten Glauben
erhalten.

II. Den wahren Glauben/ und feſtes Vertrawen
auff das blutige Verdienſt Jeſu Chriſti
/ ſo er aus An-
fuͤhrung vieler Spruͤche/ unterſchiedlich ſehen ließ. Sonder-
lich/ do er newlich ein newes rothes Oberkleid bekam/ uñ es
von der ſchoͤnen rothen Farbe ihme geruͤhmet ward/ und der
Prediger darauff Vrſach nam von dem Blutrothen Kleide
Chriſti zu reden/ deſſen er ſich ſonderlich mit Eſaia erfrewen
koͤnte/ und mit Jhm ſprechẽ ſolte/ c. 61. Jch frewe mich im
Herrn/ und meine Seele iſt froͤlich in meinem Gott.
Denn Er hat mich angezogen mit den Kleidern
des Heils/ und mit dem Rocke der Gerechtigkeit be-
kleidet:
ſagte Er: Das iſt war/ ich weis ſonſt von kei-
nem andern/ denn das Blut Jeſu Chriſti Gottes
Sohns macht uns rein von allen unſern Suͤnden.

Jtem/ do er erinnert/ was fuͤr eine gewiſſe Ehre wir haͤtten/
wie wir ſo getroſt auff Chriſti Verdienſt/ nach Gottes
Willen ſterben koͤnten/ ſagt er freudig: Ja/ as iſt ie ge-
wißlich war/ und ein thewer werthes Wort/ ꝛc.

Wir haben an ihm wargenommen.

III. Ehrerbietung gegen das Predigampt/
und daß er eine gebuͤhrende Schew vor uns gehabt. Dahe-
ro/ als einſten fruͤh Morgens der Prediger ihn beſuchte/
und fragte/ Ob er auch fleiſsig/ und andaͤchtig/ ſonderlich/
den Morgen-Segen mit gebetet/ und die Anweſenden uͤber
ihn etwas klagen wolten/ gabens ſeine Geberde und Wort/
das er ſich nicht wenig ſchemete/ ſagte auch zu/ er wolte es
nicht mehr thun. Wie wir denn auch verſpuͤret/ das ihm
unſere Ankunfft und Gegenwart niemals zu entgegen ge-
weſen ſey.

IV. Ge-
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[40/0042] Chriſtliche Leich-Predigt. ſeinen Gaben erleuchtet/ und im rechten Glauben erhalten. II. Den wahren Glauben/ und feſtes Vertrawen auff das blutige Verdienſt Jeſu Chriſti/ ſo er aus An- fuͤhrung vieler Spruͤche/ unterſchiedlich ſehen ließ. Sonder- lich/ do er newlich ein newes rothes Oberkleid bekam/ uñ es von der ſchoͤnen rothen Farbe ihme geruͤhmet ward/ und der Prediger darauff Vrſach nam von dem Blutrothen Kleide Chriſti zu reden/ deſſen er ſich ſonderlich mit Eſaia erfrewen koͤnte/ und mit Jhm ſprechẽ ſolte/ c. 61. Jch frewe mich im Herrn/ und meine Seele iſt froͤlich in meinem Gott. Denn Er hat mich angezogen mit den Kleidern des Heils/ und mit dem Rocke der Gerechtigkeit be- kleidet: ſagte Er: Das iſt war/ ich weis ſonſt von kei- nem andern/ denn das Blut Jeſu Chriſti Gottes Sohns macht uns rein von allen unſern Suͤnden. Jtem/ do er erinnert/ was fuͤr eine gewiſſe Ehre wir haͤtten/ wie wir ſo getroſt auff Chriſti Verdienſt/ nach Gottes Willen ſterben koͤnten/ ſagt er freudig: Ja/ as iſt ie ge- wißlich war/ und ein thewer werthes Wort/ ꝛc. Wir haben an ihm wargenommen. III. Ehrerbietung gegen das Predigampt/ und daß er eine gebuͤhrende Schew vor uns gehabt. Dahe- ro/ als einſten fruͤh Morgens der Prediger ihn beſuchte/ und fragte/ Ob er auch fleiſsig/ und andaͤchtig/ ſonderlich/ den Morgen-Segen mit gebetet/ und die Anweſenden uͤber ihn etwas klagen wolten/ gabens ſeine Geberde und Wort/ das er ſich nicht wenig ſchemete/ ſagte auch zu/ er wolte es nicht mehr thun. Wie wir denn auch verſpuͤret/ das ihm unſere Ankunfft und Gegenwart niemals zu entgegen ge- weſen ſey. IV. Ge-

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Zitationshilfe: Caselius, Martin: Christliche Leich-Predigt über die thewre werthe Wort S. Pauli/ die Er uns in seiner ersten Epistel an Timotheum Cap. 1/ 12. seqq. hinterlassen hat. Altenburg, 1649, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/caselius_leichpredigt_1649/42>, abgerufen am 28.03.2024.