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Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.

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ihnen eröffnet. Jm Jahre 1878 betrug die Zahl der Medicin
studirenden Damen nur 32, aber 1883: 114. Die Französinnen
wählen, wie aus obigen Zahlen hervorgeht, überwiegend das
Studium für den Lehrberuf. Die Vorbedingung in jedem
Falle ist, wie für die jungen Männer, das Maturitätsexamen,
das für Ausländerinnen in einer milderen Form abgehalten
wird. Hier ist also, wie man sieht, das neue Studium einfach
in die bestehenden Universitätsstudien eingefügt. Zu diesem Zwecke
ist seit 1880 eine Reihe von Mädchenlyceen als Vorbildungs-
anstalten mit staatlicher Subvention begründet.

Ebenso in der Schweiz, in welcher durch die günstigen
Umstände der internationalen Lage und mancher anderer dazu
gehörigen Eigenschaften bisher die absolut und vollends relativ
größte Zahl weiblicher Studirender sich entwickelt hat. Um
1867 in Zürich, Bern, Genf beginnend, auf dem viel erprobten
Boden des experimentellen Radicalismus, in der Luft dieser
kleinen, regsamen, tüchtigen und für alle Zeit interessanten Re-
publiken, in denen aus vielerlei Gründen herkömmlich von
allen Ländern die Menschen zusammenströmen, hat das Frauen-
studium einen schnellen, ebenfalls in der letzten Zeit besonders
starken Aufschwung genommen. Die Entwickelung war diese.
Jm Winter 1880-81 bei allen sceshweizerischen Hochschulen zu-
sammen: 51; 1885-86: 127; 1890-91: 402; endlich
1894-95: 600 (davon 362 immatriculirt, 238 als freie Zu-
hörerinnen) in einer Gesammtzahl von 3813 Studirenden. Me-
dicin studirten (1894-95) 221 Damen, in der philosophischen
Facultät 371. Aus der Schweiz stammten 38 weibliche
Studirende, aus Deutschland 49, aus Rußland 212. Neuer-
dings hat auch die Universität Basel weibliche Studirende
(1894-95: 11), sowie Lausanne (62).

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ihnen eröffnet. Jm Jahre 1878 betrug die Zahl der Medicin
studirenden Damen nur 32, aber 1883: 114. Die Französinnen
wählen, wie aus obigen Zahlen hervorgeht, überwiegend das
Studium für den Lehrberuf. Die Vorbedingung in jedem
Falle ist, wie für die jungen Männer, das Maturitätsexamen,
das für Ausländerinnen in einer milderen Form abgehalten
wird. Hier ist also, wie man sieht, das neue Studium einfach
in die bestehenden Universitätsstudien eingefügt. Zu diesem Zwecke
ist seit 1880 eine Reihe von Mädchenlyceen als Vorbildungs-
anstalten mit staatlicher Subvention begründet.

Ebenso in der Schweiz, in welcher durch die günstigen
Umstände der internationalen Lage und mancher anderer dazu
gehörigen Eigenschaften bisher die absolut und vollends relativ
größte Zahl weiblicher Studirender sich entwickelt hat. Um
1867 in Zürich, Bern, Genf beginnend, auf dem viel erprobten
Boden des experimentellen Radicalismus, in der Luft dieser
kleinen, regsamen, tüchtigen und für alle Zeit interessanten Re-
publiken, in denen aus vielerlei Gründen herkömmlich von
allen Ländern die Menschen zusammenströmen, hat das Frauen-
studium einen schnellen, ebenfalls in der letzten Zeit besonders
starken Aufschwung genommen. Die Entwickelung war diese.
Jm Winter 1880-81 bei allen sceshweizerischen Hochschulen zu-
sammen: 51; 1885-86: 127; 1890-91: 402; endlich
1894-95: 600 (davon 362 immatriculirt, 238 als freie Zu-
hörerinnen) in einer Gesammtzahl von 3813 Studirenden. Me-
dicin studirten (1894-95) 221 Damen, in der philosophischen
Facultät 371. Aus der Schweiz stammten 38 weibliche
Studirende, aus Deutschland 49, aus Rußland 212. Neuer-
dings hat auch die Universität Basel weibliche Studirende
(1894-95: 11), sowie Lausanne (62).

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[195/0211] ihnen eröffnet. Jm Jahre 1878 betrug die Zahl der Medicin studirenden Damen nur 32, aber 1883: 114. Die Französinnen wählen, wie aus obigen Zahlen hervorgeht, überwiegend das Studium für den Lehrberuf. Die Vorbedingung in jedem Falle ist, wie für die jungen Männer, das Maturitätsexamen, das für Ausländerinnen in einer milderen Form abgehalten wird. Hier ist also, wie man sieht, das neue Studium einfach in die bestehenden Universitätsstudien eingefügt. Zu diesem Zwecke ist seit 1880 eine Reihe von Mädchenlyceen als Vorbildungs- anstalten mit staatlicher Subvention begründet. Ebenso in der Schweiz, in welcher durch die günstigen Umstände der internationalen Lage und mancher anderer dazu gehörigen Eigenschaften bisher die absolut und vollends relativ größte Zahl weiblicher Studirender sich entwickelt hat. Um 1867 in Zürich, Bern, Genf beginnend, auf dem viel erprobten Boden des experimentellen Radicalismus, in der Luft dieser kleinen, regsamen, tüchtigen und für alle Zeit interessanten Re- publiken, in denen aus vielerlei Gründen herkömmlich von allen Ländern die Menschen zusammenströmen, hat das Frauen- studium einen schnellen, ebenfalls in der letzten Zeit besonders starken Aufschwung genommen. Die Entwickelung war diese. Jm Winter 1880-81 bei allen sceshweizerischen Hochschulen zu- sammen: 51; 1885-86: 127; 1890-91: 402; endlich 1894-95: 600 (davon 362 immatriculirt, 238 als freie Zu- hörerinnen) in einer Gesammtzahl von 3813 Studirenden. Me- dicin studirten (1894-95) 221 Damen, in der philosophischen Facultät 371. Aus der Schweiz stammten 38 weibliche Studirende, aus Deutschland 49, aus Rußland 212. Neuer- dings hat auch die Universität Basel weibliche Studirende (1894-95: 11), sowie Lausanne (62). 13*

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2021-02-18T15:54:56Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition. (2021-02-18T15:54:56Z)

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Zitationshilfe: Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cohn_frauenbewegung_1896/211>, abgerufen am 07.10.2024.