Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite
Coriolan.
Das muß ich wohl, sonst lägst du todt schon da!
Pontifex.
Die hohen Götter warnen dich durch mich!
Coriolan.
Sie warnen mich? -- wovor?
Pontifex.
Dein Fall ist nah!
Coriolan.
Roms Fall noch näher! Fallen soll's und wird's,
Durch meine Macht!
Pontifex.
Ein Blitz des Jupiter,
Und deine Macht zerfällt in nicht'gen Staub.
Ruf' ihn nicht auf, den Donnerer! Er zürnt!
Coriolan.
Ich ruf' ihn auf, um Rache gegen euch!
Pontifex.
Dem Tempelstürmer wird sie nicht gewährt.
Zieh' dich zurück, Coriolan!
Coriolan.
Nun schweige!
Pontifex.
Ein gottverlaßner Mann, das bist du nun!
Coriolan.
Du frommer Pontifex! Du warst es doch,
Der jene beyden Götterknaben sah,
Die meinen Sieg vor Antium, in Rom
Coriolan.
Das muß ich wohl, ſonſt lägſt du todt ſchon da!
Pontifex.
Die hohen Götter warnen dich durch mich!
Coriolan.
Sie warnen mich? — wovor?
Pontifex.
Dein Fall iſt nah!
Coriolan.
Roms Fall noch näher! Fallen ſoll’s und wird’s,
Durch meine Macht!
Pontifex.
Ein Blitz des Jupiter,
Und deine Macht zerfällt in nicht’gen Staub.
Ruf’ ihn nicht auf, den Donnerer! Er zürnt!
Coriolan.
Ich ruf’ ihn auf, um Rache gegen euch!
Pontifex.
Dem Tempelſtürmer wird ſie nicht gewährt.
Zieh’ dich zurück, Coriolan!
Coriolan.
Nun ſchweige!
Pontifex.
Ein gottverlaßner Mann, das biſt du nun!
Coriolan.
Du frommer Pontifex! Du warſt es doch,
Der jene beyden Götterknaben ſah,
Die meinen Sieg vor Antium, in Rom
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0085" n="77"/>
          <sp who="#COR">
            <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Das muß ich wohl, &#x017F;on&#x017F;t läg&#x017F;t du todt &#x017F;chon da!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PON">
            <speaker><hi rendition="#g">Pontifex</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Die hohen Götter warnen dich durch mich!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COR">
            <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Sie warnen mich? &#x2014; wovor?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PON">
            <speaker><hi rendition="#g">Pontifex</hi>.</speaker><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Dein Fall i&#x017F;t nah!</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COR">
            <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Roms Fall noch näher! Fallen &#x017F;oll&#x2019;s und wird&#x2019;s,<lb/>
Durch meine Macht!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PON">
            <speaker><hi rendition="#g">Pontifex</hi>.</speaker><lb/>
            <p><hi rendition="#et">Ein Blitz des Jupiter,</hi><lb/>
Und deine Macht zerfällt in nicht&#x2019;gen Staub.<lb/>
Ruf&#x2019; ihn nicht auf, den Donnerer! Er zürnt!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COR">
            <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ich ruf&#x2019; ihn auf, um Rache gegen euch!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PON">
            <speaker><hi rendition="#g">Pontifex</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Dem Tempel&#x017F;türmer wird &#x017F;ie nicht gewährt.<lb/>
Zieh&#x2019; dich zurück, Coriolan!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COR">
            <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Nun &#x017F;chweige!</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PON">
            <speaker><hi rendition="#g">Pontifex</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ein gottverlaßner Mann, das bi&#x017F;t du nun!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COR">
            <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Du frommer Pontifex! Du war&#x017F;t es doch,<lb/>
Der jene beyden Götterknaben &#x017F;ah,<lb/>
Die meinen Sieg vor Antium, in Rom<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0085] Coriolan. Das muß ich wohl, ſonſt lägſt du todt ſchon da! Pontifex. Die hohen Götter warnen dich durch mich! Coriolan. Sie warnen mich? — wovor? Pontifex. Dein Fall iſt nah! Coriolan. Roms Fall noch näher! Fallen ſoll’s und wird’s, Durch meine Macht! Pontifex. Ein Blitz des Jupiter, Und deine Macht zerfällt in nicht’gen Staub. Ruf’ ihn nicht auf, den Donnerer! Er zürnt! Coriolan. Ich ruf’ ihn auf, um Rache gegen euch! Pontifex. Dem Tempelſtürmer wird ſie nicht gewährt. Zieh’ dich zurück, Coriolan! Coriolan. Nun ſchweige! Pontifex. Ein gottverlaßner Mann, das biſt du nun! Coriolan. Du frommer Pontifex! Du warſt es doch, Der jene beyden Götterknaben ſah, Die meinen Sieg vor Antium, in Rom

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/collin_coriolan_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/collin_coriolan_1804/85
Zitationshilfe: Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/collin_coriolan_1804/85>, abgerufen am 29.03.2024.