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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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Die Erzbruderschaft der christlichen
Mütter.

Nachdem wir nun im Vorhergehenden die Hauptpunkte,
welche für eine wahrhaft religiöse und gute Erziehung der
Kinder Beherzigung verdienen, erörtert haben, dürfen wir
das ganze nicht beschließen, ohne auf einen Verein auf-
merksam gemacht zu haben, welcher den nämlichen Zweck
verfolgt, wie unser Büchlein; es ist die "Erzbruderschaft
der christlichen Mütter."
Ein wahrhaft zeitgemäßer, ein
herrlicher Verein! Es ist wahr, es gibt der Vereine heut
so viele, daß man in wohlbegründeter Furcht vor dem
Uebermaß so fast unwillkürlich eine gewisse Scheu fühlen
mag, wenn dann noch wieder von einem neuen Verein
die Rede ist. Und dennoch können wir dem in Rede
stehenden nicht warm genug das Wort reden, und wir
möchten an alle Mütter die Aufmunterung richten, doch
einem Verein, welcher der Art und den Bedürfnissen un-
serer Zeit in so hohem Grade entspricht, wo möglich bei-
zutreten.

Lassen wir zunächst eine beredte Anwaltin des schönen
Vereins, die vor einigen Jahren zu unserer h. Kirche zu-
rückgekehrte, jetzt in Mainz lebende Gräfin Hahn-Hahn über
denselben reden:*)

"Es war im Mai des Jahres 1850 als in der Stadt
Lille in Frankreich einige fromme Mütter voll Sorgen um
ihre Kinder sich besprachen, um gemeinsam für ihre ver-
schiedenen Anliegen zu beten, sie dem Schutze der h. Got-
tesmutter zu empfehlen und in dieser Intention das Opfer
der h. Messe darbringen zu lassen. Aus diesem so ganz
einfachen und schlichten Vorgang, in einem Winkel von
Frankreich, ist der Gebetsverein der "Christlichen Mütter"
hervorgegangen, der jetzt, nach zwanzig Jahren, wie mit
zärtlichen Mutterarmen den Erdball umspannt, denn in

*) In Nr. 42 der "Monika". Wochenblatt zur Verbesserung der Fa-
milien-Erziehung; Stadtamhof bei Regensburg; - wöchentliche Sei-
ten; Preis halbjährlich 7 Sgr. k Pfg.: bei der Post zu bestellen.
Die Erzbruderschaft der christlichen
Mütter.

Nachdem wir nun im Vorhergehenden die Hauptpunkte,
welche für eine wahrhaft religiöse und gute Erziehung der
Kinder Beherzigung verdienen, erörtert haben, dürfen wir
das ganze nicht beschließen, ohne auf einen Verein auf-
merksam gemacht zu haben, welcher den nämlichen Zweck
verfolgt, wie unser Büchlein; es ist die „Erzbruderschaft
der christlichen Mütter.“
Ein wahrhaft zeitgemäßer, ein
herrlicher Verein! Es ist wahr, es gibt der Vereine heut
so viele, daß man in wohlbegründeter Furcht vor dem
Uebermaß so fast unwillkürlich eine gewisse Scheu fühlen
mag, wenn dann noch wieder von einem neuen Verein
die Rede ist. Und dennoch können wir dem in Rede
stehenden nicht warm genug das Wort reden, und wir
möchten an alle Mütter die Aufmunterung richten, doch
einem Verein, welcher der Art und den Bedürfnissen un-
serer Zeit in so hohem Grade entspricht, wo möglich bei-
zutreten.

Lassen wir zunächst eine beredte Anwaltin des schönen
Vereins, die vor einigen Jahren zu unserer h. Kirche zu-
rückgekehrte, jetzt in Mainz lebende Gräfin Hahn-Hahn über
denselben reden:*)

„Es war im Mai des Jahres 1850 als in der Stadt
Lille in Frankreich einige fromme Mütter voll Sorgen um
ihre Kinder sich besprachen, um gemeinsam für ihre ver-
schiedenen Anliegen zu beten, sie dem Schutze der h. Got-
tesmutter zu empfehlen und in dieser Intention das Opfer
der h. Messe darbringen zu lassen. Aus diesem so ganz
einfachen und schlichten Vorgang, in einem Winkel von
Frankreich, ist der Gebetsverein der „Christlichen Mütter“
hervorgegangen, der jetzt, nach zwanzig Jahren, wie mit
zärtlichen Mutterarmen den Erdball umspannt, denn in

*) In Nr. 42 der „Monika“. Wochenblatt zur Verbesserung der Fa-
milien-Erziehung; Stadtamhof bei Regensburg; – wöchentliche Sei-
ten; Preis halbjährlich 7 Sgr. k Pfg.: bei der Post zu bestellen.
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[133/0344] Die Erzbruderschaft der christlichen Mütter. Nachdem wir nun im Vorhergehenden die Hauptpunkte, welche für eine wahrhaft religiöse und gute Erziehung der Kinder Beherzigung verdienen, erörtert haben, dürfen wir das ganze nicht beschließen, ohne auf einen Verein auf- merksam gemacht zu haben, welcher den nämlichen Zweck verfolgt, wie unser Büchlein; es ist die „Erzbruderschaft der christlichen Mütter.“ Ein wahrhaft zeitgemäßer, ein herrlicher Verein! Es ist wahr, es gibt der Vereine heut so viele, daß man in wohlbegründeter Furcht vor dem Uebermaß so fast unwillkürlich eine gewisse Scheu fühlen mag, wenn dann noch wieder von einem neuen Verein die Rede ist. Und dennoch können wir dem in Rede stehenden nicht warm genug das Wort reden, und wir möchten an alle Mütter die Aufmunterung richten, doch einem Verein, welcher der Art und den Bedürfnissen un- serer Zeit in so hohem Grade entspricht, wo möglich bei- zutreten. Lassen wir zunächst eine beredte Anwaltin des schönen Vereins, die vor einigen Jahren zu unserer h. Kirche zu- rückgekehrte, jetzt in Mainz lebende Gräfin Hahn-Hahn über denselben reden: *) „Es war im Mai des Jahres 1850 als in der Stadt Lille in Frankreich einige fromme Mütter voll Sorgen um ihre Kinder sich besprachen, um gemeinsam für ihre ver- schiedenen Anliegen zu beten, sie dem Schutze der h. Got- tesmutter zu empfehlen und in dieser Intention das Opfer der h. Messe darbringen zu lassen. Aus diesem so ganz einfachen und schlichten Vorgang, in einem Winkel von Frankreich, ist der Gebetsverein der „Christlichen Mütter“ hervorgegangen, der jetzt, nach zwanzig Jahren, wie mit zärtlichen Mutterarmen den Erdball umspannt, denn in *) In Nr. 42 der „Monika“. Wochenblatt zur Verbesserung der Fa- milien-Erziehung; Stadtamhof bei Regensburg; – wöchentliche Sei- ten; Preis halbjährlich 7 Sgr. k Pfg.: bei der Post zu bestellen.

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/344>, abgerufen am 28.03.2024.