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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.
ihrem Geschäfft wolte kommen/ so must ich oben an sitzen/
und wohnete wie ein König unter Kriegsknechten/ da ich
tröstet die Leide trugen.
Was ist aber Hiob gegen Gott zu rech-
nen? GOtt der Herr ist der Hohe und Erhabene/ der ewig-
lich wohnet/ des Name heilig ist/ der in der Höhe und im
Heiligthumb wohnet/ und bey denen/ so zuschlagenes und
demüthiges Geistes sind/ auff daß er erquicke den Geist der
Gedemüthigten/ und das Hertz der Zerschlagenen/
Esa. 57.Esa. 57, 15.
v. 15. Der Herr erhelt alle/ die da fallen/ und richtet auff
alle/ die niedergeschlagen sind/
Psal. 145. v. 14. und 146. vers. 8.Ps. 145, 14.
& 146. v.
8.

Er gibt den Müden Krafft/ und Stärcke gnug dem Vn-
vermögenden/
Esa. 40. v. 29. Er tröstet uns/ wie einen seineEs. 40, 29. &
66, 13.
Jer.
14, 8.

Mutter tröstet/ Esa. 66. v. 13. Denn er ist der Trost Jsrael/
und ihr Nothhelffer/
Jerem. 14. vers. 8. Ja der Vater der
Barmhertzigkeit/ und Gott alles Trostes/ der uns tröstet in
allem unsern Trübsal/
2. Cor. 1. v. 3.

2. Cor. 1, 3.

Was ist gegen Jhm zu rechnen Hercules Gallicanus mit sei-
nen abgebildeten und ver meynten güldenen Ketten? GOTT der
Herr hat uns ie und ie geliebet/ er hat uns zu sich gezo-
gen aus lauter Güte/
Jerem. 31 v. 3. Wir sollen auch demselbenJer. 31, 3.
dermaleins in Wolcken entgegen geruckt werden/ da wir als-
denn bey dem Herrn seyn werden allezeit/
1. Thess. 4. v. 17.1. Thes. 4, 17.
Vaterdes ist nicht allein des Königs/ sondern auch unser aller
Hertz in seiner Hand/ wie Wasserbäche/ und er neigets
wohin er wil/
Proverb. 21. v. 1. Ja seine Tröstung erquicketProv. 21, 1.
Psal.
94, 19.

unsere Seele/ Psal. 94. v. 19. Offenbar ist dieses aus dem an-
dern Capitel der Weissagung des Propheten Haggai/ welches wir
hinfürd mit Verleihung Göttlicher Hülffe zu erklären entschlossen
sind. Es helt aber dasselbe drey Verheissungen in sich/ darunter
die Ersie die künfftige Herrligkeit des andern Tempels: Die ande-
re/ das Wachsthumb in den Gärten/ und auff dem Felde; Mit ei-

nem
T 3

Vber den Propheten Haggai.
ihrem Geſchaͤfft wolte kommen/ ſo muſt ich oben an ſitzen/
und wohnete wie ein Koͤnig unter Kriegsknechten/ da ich
troͤſtet die Leide trugen.
Was iſt aber Hiob gegen Gott zu rech-
nen? GOtt der Herr iſt der Hohe und Erhabene/ der ewig-
lich wohnet/ des Name heilig iſt/ der in der Hoͤhe und im
Heiligthumb wohnet/ und bey denen/ ſo zuſchlagenes und
demuͤthiges Geiſtes ſind/ auff daß er erquicke den Geiſt der
Gedemuͤthigten/ und das Hertz der Zerſchlagenen/
Eſa. 57.Eſa. 57, 15.
v. 15. Der Herr erhelt alle/ die da fallen/ und richtet auff
alle/ die niedergeſchlagen ſind/
Pſal. 145. v. 14. und 146. verſ. 8.Pſ. 145, 14.
& 146. v.
8.

Er gibt den Muͤden Krafft/ und Staͤrcke gnug dem Vn-
vermoͤgenden/
Eſa. 40. v. 29. Er troͤſtet uns/ wie einen ſeineEſ. 40, 29. &
66, 13.
Jer.
14, 8.

Mutter troͤſtet/ Eſa. 66. v. 13. Denn er iſt der Troſt Jſrael/
und ihr Nothhelffer/
Jerem. 14. verſ. 8. Ja der Vater der
Barmhertzigkeit/ und Gott alles Troſtes/ der uns troͤſtet in
allem unſern Truͤbſal/
2. Cor. 1. v. 3.

2. Cor. 1, 3.

Was iſt gegen Jhm zu rechnen Hercules Gallicanus mit ſei-
nen abgebildeten und ver meynten guͤldenen Ketten? GOTT der
Herr hat uns ie und ie geliebet/ er hat uns zu ſich gezo-
gen aus lauter Guͤte/
Jerem. 31 v. 3. Wir ſollen auch demſelbenJer. 31, 3.
dermaleins in Wolcken entgegen geruckt werden/ da wir als-
denn bey dem Herrn ſeyn werden allezeit/
1. Theſſ. 4. v. 17.1. Theſ. 4, 17.
Vaterdes iſt nicht allein des Koͤnigs/ ſondern auch unſer aller
Hertz in ſeiner Hand/ wie Waſſerbaͤche/ und er neigets
wohin er wil/
Proverb. 21. v. 1. Ja ſeine Troͤſtung erquicketProv. 21, 1.
Pſal.
94, 19.

unſere Seele/ Pſal. 94. v. 19. Offenbar iſt dieſes aus dem an-
dern Capitel der Weiſſagung des Propheten Haggai/ welches wir
hinfuͤrd mit Verleihung Goͤttlicher Huͤlffe zu erklaͤren entſchloſſen
ſind. Es helt aber daſſelbe drey Verheiſſungen in ſich/ darunter
die Erſie die kuͤnfftige Herrligkeit des andern Tempels: Die ande-
re/ das Wachsthumb in den Gaͤrten/ und auff dem Felde; Mit ei-

nem
T 3
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[149/0169] Vber den Propheten Haggai. ihrem Geſchaͤfft wolte kommen/ ſo muſt ich oben an ſitzen/ und wohnete wie ein Koͤnig unter Kriegsknechten/ da ich troͤſtet die Leide trugen. Was iſt aber Hiob gegen Gott zu rech- nen? GOtt der Herr iſt der Hohe und Erhabene/ der ewig- lich wohnet/ des Name heilig iſt/ der in der Hoͤhe und im Heiligthumb wohnet/ und bey denen/ ſo zuſchlagenes und demuͤthiges Geiſtes ſind/ auff daß er erquicke den Geiſt der Gedemuͤthigten/ und das Hertz der Zerſchlagenen/ Eſa. 57. v. 15. Der Herr erhelt alle/ die da fallen/ und richtet auff alle/ die niedergeſchlagen ſind/ Pſal. 145. v. 14. und 146. verſ. 8. Er gibt den Muͤden Krafft/ und Staͤrcke gnug dem Vn- vermoͤgenden/ Eſa. 40. v. 29. Er troͤſtet uns/ wie einen ſeine Mutter troͤſtet/ Eſa. 66. v. 13. Denn er iſt der Troſt Jſrael/ und ihr Nothhelffer/ Jerem. 14. verſ. 8. Ja der Vater der Barmhertzigkeit/ und Gott alles Troſtes/ der uns troͤſtet in allem unſern Truͤbſal/ 2. Cor. 1. v. 3. Eſa. 57, 15. Pſ. 145, 14. & 146. v. 8. Eſ. 40, 29. & 66, 13. Jer. 14, 8. Was iſt gegen Jhm zu rechnen Hercules Gallicanus mit ſei- nen abgebildeten und ver meynten guͤldenen Ketten? GOTT der Herr hat uns ie und ie geliebet/ er hat uns zu ſich gezo- gen aus lauter Guͤte/ Jerem. 31 v. 3. Wir ſollen auch demſelben dermaleins in Wolcken entgegen geruckt werden/ da wir als- denn bey dem Herrn ſeyn werden allezeit/ 1. Theſſ. 4. v. 17. Vaterdes iſt nicht allein des Koͤnigs/ ſondern auch unſer aller Hertz in ſeiner Hand/ wie Waſſerbaͤche/ und er neigets wohin er wil/ Proverb. 21. v. 1. Ja ſeine Troͤſtung erquicket unſere Seele/ Pſal. 94. v. 19. Offenbar iſt dieſes aus dem an- dern Capitel der Weiſſagung des Propheten Haggai/ welches wir hinfuͤrd mit Verleihung Goͤttlicher Huͤlffe zu erklaͤren entſchloſſen ſind. Es helt aber daſſelbe drey Verheiſſungen in ſich/ darunter die Erſie die kuͤnfftige Herrligkeit des andern Tempels: Die ande- re/ das Wachsthumb in den Gaͤrten/ und auff dem Felde; Mit ei- nem Jer. 31, 3. 1. Theſ. 4, 17. Prov. 21, 1. Pſal. 94, 19. T 3

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/169>, abgerufen am 29.03.2024.