Doch fest zusammen, fest im Raum Gehalten in des Winters Stürmen, Du schmücke mich zum Weihnachtsbaum Und ich will deine Blüte schirmen; Dann muß uns willig oder nicht Das Leben reiche Gaben zählen, Und niemals wird das Himmelslicht, Der Poesie Beleuchtung fehlen.
An ***
Lebt wohl, es kann nicht anders sein, Spannt flatternd eure Segel aus! Laßt mich in meinem Schloß allein, In meinem geisterhaften Haus.
Lebt wohl und nehmt mein Herz mit euch Und meinen letzten Sonnenstrahl, Er scheide, scheide nur sogleich, Denn scheiden muß er doch einmal.
Doch feſt zuſammen, feſt im Raum Gehalten in des Winters Stürmen, Du ſchmücke mich zum Weihnachtsbaum Und ich will deine Blüte ſchirmen; Dann muß uns willig oder nicht Das Leben reiche Gaben zählen, Und niemals wird das Himmelslicht, Der Poeſie Beleuchtung fehlen.
An ***
Lebt wohl, es kann nicht anders ſein, Spannt flatternd eure Segel aus! Laßt mich in meinem Schloß allein, In meinem geiſterhaften Haus.
Lebt wohl und nehmt mein Herz mit euch Und meinen letzten Sonnenſtrahl, Er ſcheide, ſcheide nur ſogleich, Denn ſcheiden muß er doch einmal.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0133"n="117"/><lgn="3"><l>Doch feſt zuſammen, feſt im Raum</l><lb/><l>Gehalten in des Winters Stürmen,</l><lb/><l>Du ſchmücke mich zum Weihnachtsbaum</l><lb/><l>Und ich will deine Blüte ſchirmen;</l><lb/><l>Dann muß uns willig oder nicht</l><lb/><l>Das Leben reiche Gaben zählen,</l><lb/><l>Und niemals wird das Himmelslicht,</l><lb/><l>Der Poeſie Beleuchtung fehlen.</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#b">An ***</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">L</hi>ebt wohl, es kann nicht anders ſein,</l><lb/><l>Spannt flatternd eure Segel aus!</l><lb/><l>Laßt mich in meinem Schloß allein,</l><lb/><l>In meinem geiſterhaften Haus.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Lebt wohl und nehmt mein Herz mit euch</l><lb/><l>Und meinen letzten Sonnenſtrahl,</l><lb/><l>Er ſcheide, ſcheide nur ſogleich,</l><lb/><l>Denn ſcheiden muß er doch einmal.</l></lg><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
[117/0133]
Doch feſt zuſammen, feſt im Raum
Gehalten in des Winters Stürmen,
Du ſchmücke mich zum Weihnachtsbaum
Und ich will deine Blüte ſchirmen;
Dann muß uns willig oder nicht
Das Leben reiche Gaben zählen,
Und niemals wird das Himmelslicht,
Der Poeſie Beleuchtung fehlen.
An ***
Lebt wohl, es kann nicht anders ſein,
Spannt flatternd eure Segel aus!
Laßt mich in meinem Schloß allein,
In meinem geiſterhaften Haus.
Lebt wohl und nehmt mein Herz mit euch
Und meinen letzten Sonnenſtrahl,
Er ſcheide, ſcheide nur ſogleich,
Denn ſcheiden muß er doch einmal.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schü… [mehr]
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schücking aus dem Nachlass Annette von Droste-Hülshoffs herausgegeben, enthalten mehrere Texte, die zum Teil zu Lebzeiten der Autorin bereits andernorts veröffentlicht worden waren. Beispielsweise erschien Droste-Hülshoffs Novelle "Die Judenbuche" zuerst 1842 im "Morgenblatt für gebildete Leser"; die "Westfälischen Schilderungen" erschienen 1845 in den "Historisch-politischen Blättern für das katholische Deutschland". Einzelne Gedichte sind in Journalen und Jahrbüchern erschienen, andere wurden aus dem Nachlass erstmals in der hier digitalisierten Edition von Levin Schücking veröffentlicht (z.B. die Gedichte "Der Nachtwanderer", "Doppeltgänger" und "Halt fest!"). In den meisten Fällen handelt es sich somit nicht um Erstveröffentlichungen der Texte, wohl aber um die erste Publikation in Buchform, weshalb die Nachlassedition für das DTA herangezogen wurde.
Droste-Hülshoff, Annette von: Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hrsg. v. Levin Schücking. Hannover, 1860, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_letzte_1860/133>, abgerufen am 28.01.2023.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2023. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.