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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Ozeanisches Florenreich.
Südküsten des Kaplandes, Australiens und Neuseelands,
des antarktischen Amerikas nebst den Inseln.

Die damals in den Florenreichen aufgeworfene Frage,
inwieweit zumal in den Tropen die gegenüberliegenden
oder entfernten Küsten der verschiedenen Kontinente eine
eigene Algenflora besitzen, hat seitdem verschiedenartige
Beleuchtungen erfahren. Während die Uebereinstimmung
vieler Arten der Antillengestade mit denen des Roten
Meeres für Ausgleichung der verschiedenen Bezirke spricht,
kann man nach der Verteilung der Seegräser eher auf
ein Getrennthalten schliessen. Ascherson gibt ausdrück-
lich an, dass nur wenige Arten derselben über die ganze
Breite eines Ozeans hinweg verbreitet bekannt geworden
seien, wenn dessen gegenüberliegende Küsten sich nicht
irgendwo auf geringere Entfernungen nahe kommen; als
einzig sicheres Beispiel erscheint ihm Zostera marina an
der europäischen und amerikanischen Küste des Atlanti-
schen Ozeans.

Diese Fragen dürfte also die Zukunft zu entschei-
den haben, welche auch über die wenigen Charakterarten
des Plankton vergleichende Untersuchungen in Hinsicht
ihres Vorkommens in den verschiedenen Weltmeeren hin-
zufügen wird.



Ozeanisches Florenreich.
Südküsten des Kaplandes, Australiens und Neuseelands,
des antarktischen Amerikas nebst den Inseln.

Die damals in den Florenreichen aufgeworfene Frage,
inwieweit zumal in den Tropen die gegenüberliegenden
oder entfernten Küsten der verschiedenen Kontinente eine
eigene Algenflora besitzen, hat seitdem verschiedenartige
Beleuchtungen erfahren. Während die Uebereinstimmung
vieler Arten der Antillengestade mit denen des Roten
Meeres für Ausgleichung der verschiedenen Bezirke spricht,
kann man nach der Verteilung der Seegräser eher auf
ein Getrennthalten schliessen. Ascherson gibt ausdrück-
lich an, dass nur wenige Arten derselben über die ganze
Breite eines Ozeans hinweg verbreitet bekannt geworden
seien, wenn dessen gegenüberliegende Küsten sich nicht
irgendwo auf geringere Entfernungen nahe kommen; als
einzig sicheres Beispiel erscheint ihm Zostera marina an
der europäischen und amerikanischen Küste des Atlanti-
schen Ozeans.

Diese Fragen dürfte also die Zukunft zu entschei-
den haben, welche auch über die wenigen Charakterarten
des Plankton vergleichende Untersuchungen in Hinsicht
ihres Vorkommens in den verschiedenen Weltmeeren hin-
zufügen wird.



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[556/0588] Ozeanisches Florenreich. Südküsten des Kaplandes, Australiens und Neuseelands, des antarktischen Amerikas nebst den Inseln. Die damals in den Florenreichen aufgeworfene Frage, inwieweit zumal in den Tropen die gegenüberliegenden oder entfernten Küsten der verschiedenen Kontinente eine eigene Algenflora besitzen, hat seitdem verschiedenartige Beleuchtungen erfahren. Während die Uebereinstimmung vieler Arten der Antillengestade mit denen des Roten Meeres für Ausgleichung der verschiedenen Bezirke spricht, kann man nach der Verteilung der Seegräser eher auf ein Getrennthalten schliessen. Ascherson gibt ausdrück- lich an, dass nur wenige Arten derselben über die ganze Breite eines Ozeans hinweg verbreitet bekannt geworden seien, wenn dessen gegenüberliegende Küsten sich nicht irgendwo auf geringere Entfernungen nahe kommen; als einzig sicheres Beispiel erscheint ihm Zostera marina an der europäischen und amerikanischen Küste des Atlanti- schen Ozeans. Diese Fragen dürfte also die Zukunft zu entschei- den haben, welche auch über die wenigen Charakterarten des Plankton vergleichende Untersuchungen in Hinsicht ihres Vorkommens in den verschiedenen Weltmeeren hin- zufügen wird.

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/588>, abgerufen am 29.03.2024.