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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Die Herrlichkeit der Lillien.
Die Herrlichkeit der Lillien.
Matth. VI. 28. 29.
Schauet die Lillien auf dem Felde, wie sie
wachsen. -- Jch sage euch daß auch Sa-
lamo in aller seiner Herrlichkeit nicht
bekleidet gewesen ist, als derselben
eins.

[Abbildung]
Holde Lillie, schöne Blume!
Prange zu des Schöpfers Ruhme,
Der dein weises Unschuldskleid,
Mit so grosser Herrligkeit,
Wundernswürdig ausgeschmükket;
Wenn ich dich mit regen Sinn
Aller Blumen Königin!
Auf dem grünen Thron erblikket:
So deucht mir, es kan dein Funkeln,
Aller Fürsten Glanz verdunkeln.
Ja die Schrift das Buch der Warheit,
Rühmet deinen Glanz und Klarheit,
Und des Höchsten Lehrers Mund,
Macht uns deine Schönheit kund.
Unser Sinn wird überführet,
Daß der König Salomon,
Der auf einem güldnen Thron,
Mehr als Königlich gezieret,
Keine solche Pracht gewiesen,
Als uns wird an dir gepriesen.
Dieses
Die Herrlichkeit der Lillien.
Die Herrlichkeit der Lillien.
Matth. VI. 28. 29.
Schauet die Lillien auf dem Felde, wie ſie
wachſen. ‒‒ Jch ſage euch daß auch Sa-
lamo in aller ſeiner Herrlichkeit nicht
bekleidet geweſen iſt, als derſelben
eins.

[Abbildung]
Holde Lillie, ſchoͤne Blume!
Prange zu des Schoͤpfers Ruhme,
Der dein weiſes Unſchuldskleid,
Mit ſo groſſer Herrligkeit,
Wundernswuͤrdig ausgeſchmuͤkket;
Wenn ich dich mit regen Sinn
Aller Blumen Koͤnigin!
Auf dem gruͤnen Thron erblikket:
So deucht mir, es kan dein Funkeln,
Aller Fuͤrſten Glanz verdunkeln.
Ja die Schrift das Buch der Warheit,
Ruͤhmet deinen Glanz und Klarheit,
Und des Hoͤchſten Lehrers Mund,
Macht uns deine Schoͤnheit kund.
Unſer Sinn wird uͤberfuͤhret,
Daß der Koͤnig Salomon,
Der auf einem guͤldnen Thron,
Mehr als Koͤniglich gezieret,
Keine ſolche Pracht gewieſen,
Als uns wird an dir geprieſen.
Dieſes
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[146/0158] Die Herrlichkeit der Lillien. Die Herrlichkeit der Lillien. Matth. VI. 28. 29. Schauet die Lillien auf dem Felde, wie ſie wachſen. ‒‒ Jch ſage euch daß auch Sa- lamo in aller ſeiner Herrlichkeit nicht bekleidet geweſen iſt, als derſelben eins. [Abbildung] Holde Lillie, ſchoͤne Blume! Prange zu des Schoͤpfers Ruhme, Der dein weiſes Unſchuldskleid, Mit ſo groſſer Herrligkeit, Wundernswuͤrdig ausgeſchmuͤkket; Wenn ich dich mit regen Sinn Aller Blumen Koͤnigin! Auf dem gruͤnen Thron erblikket: So deucht mir, es kan dein Funkeln, Aller Fuͤrſten Glanz verdunkeln. Ja die Schrift das Buch der Warheit, Ruͤhmet deinen Glanz und Klarheit, Und des Hoͤchſten Lehrers Mund, Macht uns deine Schoͤnheit kund. Unſer Sinn wird uͤberfuͤhret, Daß der Koͤnig Salomon, Der auf einem guͤldnen Thron, Mehr als Koͤniglich gezieret, Keine ſolche Pracht gewieſen, Als uns wird an dir geprieſen. Dieſes

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/158>, abgerufen am 28.03.2024.