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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Lob GOttes aus dem Buche der Natur.

Der HErr vergnüget sich, wie wir mit Lust be-
merkken,

An jeder Kreatur, an seiner Hände Werkken.

32.
Schaut er die Erde an, so bebt sie überall
Sie zittert vor dem Blik, doch ohne Sturz und Fall:
Und wenn sein strenger Bliz die steilen Berge rühret;
So wird daran ein Rauch voll Majestät gespüret.
33.
So lang ich hier noch bin, erheb ich Lebenslang,
Den HErrn der Herrligkeit mit meiner Liederklang
Jch will den höchsten GOtt durch meiner Dicht-
kunst Proben,

Von nun an immerfort, mit Harf und Cymbeln loben.
34.
O! säh ich das mein Lied, mein mattes Sai-
tenspiel

Den König aller Welt mit seinem Klang gefiel:
Jch freue mich des HErrn; es müsse ihn mein Lallen,
Das aus den Herzen stammt, zu seinem Ruhm ge-
fallen.
35.
Der Sünder grosse Zahl vergehe mehr und mehr,
Und der gottlosen Hauff, die Schänder seiner Ehr.
Lob meine Seel den HErrn, und laß bei deinem Sin-
gen

Zu seiner Gottheit Ruhm stets Halleluja klingen.


Die

Lob GOttes aus dem Buche der Natur.

Der HErr vergnuͤget ſich, wie wir mit Luſt be-
merkken,

An jeder Kreatur, an ſeiner Haͤnde Werkken.

32.
Schaut er die Erde an, ſo bebt ſie uͤberall
Sie zittert vor dem Blik, doch ohne Sturz und Fall:
Und wenn ſein ſtrenger Bliz die ſteilen Berge ruͤhret;
So wird daran ein Rauch voll Majeſtaͤt geſpuͤret.
33.
So lang ich hier noch bin, erheb ich Lebenslang,
Den HErrn der Herrligkeit mit meiner Liederklang
Jch will den hoͤchſten GOtt durch meiner Dicht-
kunſt Proben,

Von nun an immerfort, mit Harf und Cymbeln loben.
34.
O! ſaͤh ich das mein Lied, mein mattes Sai-
tenſpiel

Den Koͤnig aller Welt mit ſeinem Klang gefiel:
Jch freue mich des HErrn; es muͤſſe ihn mein Lallen,
Das aus den Herzen ſtammt, zu ſeinem Ruhm ge-
fallen.
35.
Der Suͤnder groſſe Zahl vergehe mehr und mehr,
Und der gottloſen Hauff, die Schaͤnder ſeiner Ehr.
Lob meine Seel den HErrn, und laß bei deinem Sin-
gen

Zu ſeiner Gottheit Ruhm ſtets Halleluja klingen.


Die
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[244/0256] Lob GOttes aus dem Buche der Natur. Der HErr vergnuͤget ſich, wie wir mit Luſt be- merkken, An jeder Kreatur, an ſeiner Haͤnde Werkken. 32. Schaut er die Erde an, ſo bebt ſie uͤberall Sie zittert vor dem Blik, doch ohne Sturz und Fall: Und wenn ſein ſtrenger Bliz die ſteilen Berge ruͤhret; So wird daran ein Rauch voll Majeſtaͤt geſpuͤret. 33. So lang ich hier noch bin, erheb ich Lebenslang, Den HErrn der Herrligkeit mit meiner Liederklang Jch will den hoͤchſten GOtt durch meiner Dicht- kunſt Proben, Von nun an immerfort, mit Harf und Cymbeln loben. 34. O! ſaͤh ich das mein Lied, mein mattes Sai- tenſpiel Den Koͤnig aller Welt mit ſeinem Klang gefiel: Jch freue mich des HErrn; es muͤſſe ihn mein Lallen, Das aus den Herzen ſtammt, zu ſeinem Ruhm ge- fallen. 35. Der Suͤnder groſſe Zahl vergehe mehr und mehr, Und der gottloſen Hauff, die Schaͤnder ſeiner Ehr. Lob meine Seel den HErrn, und laß bei deinem Sin- gen Zu ſeiner Gottheit Ruhm ſtets Halleluja klingen. Die

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/256>, abgerufen am 23.04.2024.