Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Poetische Uebersezung des 91. Psalms.
5.
Und wenn der HErr dein Schild; so muß des
Schrekkens Pein,

Das Grauen düstrer Nacht gar bald vorüber seyn;
So können dich auch nicht die Pfeile die da fliegen,
An einem lichten Tag mit ihrer Kraft besiegen.
6.
So darfst du auch gar nicht des Schrekkens Kum-
mer fühln,

Wenn etwan in der Näh des Todes Boten wühln;
Die gifftig strenge Pest mit allen andern Seuchen,
Die in der Finsternis, am hellen Mittag schleichen.
7.
Und fallen tausend da zu deiner Seite hin,
Die plözlich worden sind des blassen Todts Gewin,
Zehn tausend rechter Hand; so kanst du dennoch hof-
fen,

Du bleibst bei deinem Schuz ganz sicher, ungetrof-
fen.
8.
Ja du wirst deine Lust, an deinem Wollergehn,
Mit deinen Augen noch an denen Bösen sehn
Wie es vergolten wird, was sie auf Erden handeln,
Und wie es ihnen geht, nachdem sie vorher wandeln.
9.
Der Herrscher aller Welt ist deine Zuversicht,
Drum fehlet seine Hülf in banger Noth dir nicht,
Der
Poetiſche Ueberſezung des 91. Pſalms.
5.
Und wenn der HErr dein Schild; ſo muß des
Schrekkens Pein,

Das Grauen duͤſtrer Nacht gar bald voruͤber ſeyn;
So koͤnnen dich auch nicht die Pfeile die da fliegen,
An einem lichten Tag mit ihrer Kraft beſiegen.
6.
So darfſt du auch gar nicht des Schrekkens Kum-
mer fuͤhln,

Wenn etwan in der Naͤh des Todes Boten wuͤhln;
Die gifftig ſtrenge Peſt mit allen andern Seuchen,
Die in der Finſternis, am hellen Mittag ſchleichen.
7.
Und fallen tauſend da zu deiner Seite hin,
Die ploͤzlich worden ſind des blaſſen Todts Gewin,
Zehn tauſend rechter Hand; ſo kanſt du dennoch hof-
fen,

Du bleibſt bei deinem Schuz ganz ſicher, ungetrof-
fen.
8.
Ja du wirſt deine Luſt, an deinem Wollergehn,
Mit deinen Augen noch an denen Boͤſen ſehn
Wie es vergolten wird, was ſie auf Erden handeln,
Und wie es ihnen geht, nachdem ſie vorher wandeln.
9.
Der Herrſcher aller Welt iſt deine Zuverſicht,
Drum fehlet ſeine Huͤlf in banger Noth dir nicht,
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0318" n="306"/>
          <fw place="top" type="header">Poeti&#x017F;che Ueber&#x017F;ezung des 91. P&#x017F;alms.</fw><lb/>
          <lg n="4">
            <head>5.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">U</hi>nd wenn der HErr dein Schild; &#x017F;o muß des<lb/><hi rendition="#et">Schrekkens Pein,</hi></l><lb/>
            <l>Das Grauen du&#x0364;&#x017F;trer Nacht gar bald voru&#x0364;ber &#x017F;eyn;</l><lb/>
            <l>So ko&#x0364;nnen dich auch nicht die Pfeile die da fliegen,</l><lb/>
            <l>An einem lichten Tag mit ihrer Kraft be&#x017F;iegen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <head>6.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">S</hi>o darf&#x017F;t du auch gar nicht des Schrekkens Kum-<lb/><hi rendition="#et">mer fu&#x0364;hln,</hi></l><lb/>
            <l>Wenn etwan in der Na&#x0364;h des Todes Boten wu&#x0364;hln;</l><lb/>
            <l>Die gifftig &#x017F;trenge Pe&#x017F;t mit allen andern Seuchen,</l><lb/>
            <l>Die in der Fin&#x017F;ternis, am hellen Mittag &#x017F;chleichen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <head>7.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">U</hi>nd fallen tau&#x017F;end da zu deiner Seite hin,</l><lb/>
            <l>Die plo&#x0364;zlich worden &#x017F;ind des bla&#x017F;&#x017F;en Todts Gewin,</l><lb/>
            <l>Zehn tau&#x017F;end rechter Hand; &#x017F;o kan&#x017F;t du dennoch hof-<lb/><hi rendition="#et">fen,</hi></l><lb/>
            <l>Du bleib&#x017F;t bei deinem Schuz ganz &#x017F;icher, ungetrof-<lb/><hi rendition="#et">fen.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <head>8.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">J</hi>a du wir&#x017F;t deine Lu&#x017F;t, an deinem Wollergehn,</l><lb/>
            <l>Mit deinen Augen noch an denen Bo&#x0364;&#x017F;en &#x017F;ehn</l><lb/>
            <l>Wie es vergolten wird, was &#x017F;ie auf Erden handeln,</l><lb/>
            <l>Und wie es ihnen geht, nachdem &#x017F;ie vorher wandeln.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="8">
            <head>9.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">D</hi>er Herr&#x017F;cher aller Welt i&#x017F;t deine Zuver&#x017F;icht,</l><lb/>
            <l>Drum fehlet &#x017F;eine Hu&#x0364;lf in banger Noth dir nicht,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0318] Poetiſche Ueberſezung des 91. Pſalms. 5. Und wenn der HErr dein Schild; ſo muß des Schrekkens Pein, Das Grauen duͤſtrer Nacht gar bald voruͤber ſeyn; So koͤnnen dich auch nicht die Pfeile die da fliegen, An einem lichten Tag mit ihrer Kraft beſiegen. 6. So darfſt du auch gar nicht des Schrekkens Kum- mer fuͤhln, Wenn etwan in der Naͤh des Todes Boten wuͤhln; Die gifftig ſtrenge Peſt mit allen andern Seuchen, Die in der Finſternis, am hellen Mittag ſchleichen. 7. Und fallen tauſend da zu deiner Seite hin, Die ploͤzlich worden ſind des blaſſen Todts Gewin, Zehn tauſend rechter Hand; ſo kanſt du dennoch hof- fen, Du bleibſt bei deinem Schuz ganz ſicher, ungetrof- fen. 8. Ja du wirſt deine Luſt, an deinem Wollergehn, Mit deinen Augen noch an denen Boͤſen ſehn Wie es vergolten wird, was ſie auf Erden handeln, Und wie es ihnen geht, nachdem ſie vorher wandeln. 9. Der Herrſcher aller Welt iſt deine Zuverſicht, Drum fehlet ſeine Huͤlf in banger Noth dir nicht, Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/318
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/318>, abgerufen am 25.04.2024.