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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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6) Von dem Beichtstuhl.

Der Beichtstuhl stehet dem Altar zur rechten, welcher über und über mit grünen Tuch bedecket und gelben Zwecken beschlagen, hat forne eine silberne Tresse und grüne Frantzen, das Bänckel zum knyen ist gefüttert und mit grünen Tuch bedeckt, und oben hänget eine Sand-Uhr mit 4 Gläsern.

7) Vor dem Tauffstein.

Der Tauffstein stand sonsten in der Mitten, weiln er aber grossen Raum einnahm bey der Communion und beym Catechismus Examinibus, so ward er 1724 von dar weggenommen, und dem Altar zur lincken Seiten und dem Beichtstuhl gleich über gesetzet, auch in diesem Jahr renoviret. Der unter Theil ist gantz steinern, die aber 1671, von Hrn. Tobia Vopelio, berühmten Bildhauer in Zittau verfertigte grosse Decke ist höltzern. Inwendig über der Tauff-Schüssel stehet: yhyh in einer Gloria. Auswendig siehet man in der ausgehölten Decken den HErrn Christum am Jordan, und dabey Johannem den Täuffer, darüber schwebet der H. Geist in Tauben-Gestalt. Ehe das vorige zinnerne Becken umgegossen worden, hat man darauf lesen können:

Anno 1606.
Pastore M. Johanne Lindnero
Iudicibus, Christophoro Richtero &
Martino Neumanno,
Dicta SS. Scripturae:
1) Iohan. 3. Christus inquit: Nisi quis renatus fuerit ex aqua & S. S. non potest introire in regnum Dei.
2) S. Petrus 1. cap. 3. Et nos nunc similis forma habens facit baptismus non carnis depositio sordium, sed bonae conscientiae interrogatio in Deum.
3) S. Pauli Rom. 6. Consepulti sumus cum Christo per baptismum in mortem, ut quomodo Christus surrexit a mortuis per gloriam Patris, ita & nos in novitate vitae ambulemus.
6) Von dem Beichtstuhl.

Der Beichtstuhl stehet dem Altar zur rechten, welcher über und über mit grünen Tuch bedecket und gelben Zwecken beschlagen, hat forne eine silberne Tresse und grüne Frantzen, das Bänckel zum knyen ist gefüttert und mit grünen Tuch bedeckt, und oben hänget eine Sand-Uhr mit 4 Gläsern.

7) Vor dem Tauffstein.

Der Tauffstein stand sonsten in der Mitten, weiln er aber grossen Raum einnahm bey der Communion und beym Catechismus Examinibus, so ward er 1724 von dar weggenommen, und dem Altar zur lincken Seiten und dem Beichtstuhl gleich über gesetzet, auch in diesem Jahr renoviret. Der unter Theil ist gantz steinern, die aber 1671, von Hrn. Tobia Vopelio, berühmten Bildhauer in Zittau verfertigte grosse Decke ist höltzern. Inwendig über der Tauff-Schüssel stehet: יהיה in einer Gloria. Auswendig siehet man in der ausgehölten Decken den HErrn Christum am Jordan, und dabey Johannem den Täuffer, darüber schwebet der H. Geist in Tauben-Gestalt. Ehe das vorige zinnerne Becken umgegossen worden, hat man darauf lesen können:

Anno 1606.
Pastore M. Johanne Lindnero
Iudicibus, Christophoro Richtero &
Martino Neumanno,
Dicta SS. Scripturae:
1) Iohan. 3. Christus inquit: Nisi quis renatus fuerit ex aquâ & S. S. non potest introire in regnum Dei.
2) S. Petrus 1. cap. 3. Et nos nunc similis forma habens facit baptismus non carnis depositio sordium, sed bonae conscientiae interrogatio in Deum.
3) S. Pauli Rom. 6. Consepulti sumus cum Christo per baptismum in mortem, ut quomodo Christus surrexit à mortuis per gloriam Patris, ita & nos in novitate vitae ambulemus.
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[107/0111] 6) Von dem Beichtstuhl. Der Beichtstuhl stehet dem Altar zur rechten, welcher über und über mit grünen Tuch bedecket und gelben Zwecken beschlagen, hat forne eine silberne Tresse und grüne Frantzen, das Bänckel zum knyen ist gefüttert und mit grünen Tuch bedeckt, und oben hänget eine Sand-Uhr mit 4 Gläsern. 7) Vor dem Tauffstein. Der Tauffstein stand sonsten in der Mitten, weiln er aber grossen Raum einnahm bey der Communion und beym Catechismus Examinibus, so ward er 1724 von dar weggenommen, und dem Altar zur lincken Seiten und dem Beichtstuhl gleich über gesetzet, auch in diesem Jahr renoviret. Der unter Theil ist gantz steinern, die aber 1671, von Hrn. Tobia Vopelio, berühmten Bildhauer in Zittau verfertigte grosse Decke ist höltzern. Inwendig über der Tauff-Schüssel stehet: יהיה in einer Gloria. Auswendig siehet man in der ausgehölten Decken den HErrn Christum am Jordan, und dabey Johannem den Täuffer, darüber schwebet der H. Geist in Tauben-Gestalt. Ehe das vorige zinnerne Becken umgegossen worden, hat man darauf lesen können: Anno 1606. Pastore M. Johanne Lindnero Iudicibus, Christophoro Richtero & Martino Neumanno, Dicta SS. Scripturae: 1) Iohan. 3. Christus inquit: Nisi quis renatus fuerit ex aquâ & S. S. non potest introire in regnum Dei. 2) S. Petrus 1. cap. 3. Et nos nunc similis forma habens facit baptismus non carnis depositio sordium, sed bonae conscientiae interrogatio in Deum. 3) S. Pauli Rom. 6. Consepulti sumus cum Christo per baptismum in mortem, ut quomodo Christus surrexit à mortuis per gloriam Patris, ita & nos in novitate vitae ambulemus.

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/111>, abgerufen am 29.03.2024.