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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XXX haubtst. vom nideren,
die ehegattin nach irem vor- und zunamen bemer-
ket, und dargetan werden, daß dise eheleute förm-
lich, und pristerlich getrauet worden seynd; 3) daß
der son, oder die tochter aus diser ehe erzeuget
worden sey; gestalt einer jeweilen merere ehewei-
ber gehabt haben kan; 4) will die gleichstimmig-
keit des wapens beizubringen seyn; 5) müssen 2
von adel, welche unstreitig dafür passiren, durch
iren leiblichen eid erhalten: daß diser adelich sey,
wie dises alles die durchgängige gewonheit in den
teutschen landen mit sich bringet, auch die tägliche
erfarung lehret. Dahingegen wird ein beweiß des-
falls aus blossen büchern, gedruckten urkunden,
leichen-predigten, personalien etc für hinlänglich
nicht angenommen, wie einige irriger weise wänen;
vilmehr müssen die urkunden entweder in origina-
lien, oder in beglaubeter abschrift beigeleget wer-
den. Ein anders ist: wenn die geburt, und ab-
stammung zu erweisen stehet, Wolfg. Adam
Schöpf
de probatione descendentiae a primo ad-
quirente feudi,
Tüb. 1745, 4t, s. 18 fg. Riccius
am a. o. cap. 43, cap. 44, Nolden de statu nob.
ciu.
cap. 18 s. 407 fgg., Felix Heinr. Hildebrand
de probatione per stemmata geneal. Altdorf 1719,
4t; wobei man einen strengen beweiß nicht erhei-
schet; sondern so gar mit der ältern nachrichten in
den bibeln, oder hausbüchern sich begnüget, arg.
L. 15, p de prob.
Just Felix von Breitschwerdt
de iure nobilit. § 8 fgg. s. 11 fg. Jnzwischen
werden die doctoren, und magister der gottesge-
lahrheit, und der rechten, in verschidenen hochstif-
tern, und dom-capiteln für stiftmässig geachtet;
wenn sie Teutsche sind, als zu Cöln, Trident, zu
Costanz, Augsburg, Regensburg, Freisingen,
Brixen, Paderborn, Basel, Camin, Breßlau,
Merseburg, Naumburg, Meissen, Hamburg,

Eiwan-

XXX haubtſt. vom nideren,
die ehegattin nach irem vor- und zunamen bemer-
ket, und dargetan werden, daß diſe eheleute foͤrm-
lich, und priſterlich getrauet worden ſeynd; 3) daß
der ſon, oder die tochter aus diſer ehe erzeuget
worden ſey; geſtalt einer jeweilen merere ehewei-
ber gehabt haben kan; 4) will die gleichſtimmig-
keit des wapens beizubringen ſeyn; 5) muͤſſen 2
von adel, welche unſtreitig dafuͤr paſſiren, durch
iren leiblichen eid erhalten: daß diſer adelich ſey,
wie diſes alles die durchgaͤngige gewonheit in den
teutſchen landen mit ſich bringet, auch die taͤgliche
erfarung lehret. Dahingegen wird ein beweiß des-
falls aus bloſſen buͤchern, gedruckten urkunden,
leichen-predigten, perſonalien ꝛc fuͤr hinlaͤnglich
nicht angenommen, wie einige irriger weiſe waͤnen;
vilmehr muͤſſen die urkunden entweder in origina-
lien, oder in beglaubeter abſchrift beigeleget wer-
den. Ein anders iſt: wenn die geburt, und ab-
ſtammung zu erweiſen ſtehet, Wolfg. Adam
Schoͤpf
de probatione deſcendentiae a primo ad-
quirente feudi,
Tuͤb. 1745, 4t, ſ. 18 fg. Riccius
am a. o. cap. 43, cap. 44, Nolden de ſtatu nob.
ciu.
cap. 18 ſ. 407 fgg., Felix Heinr. Hildebrand
de probatione per ſtemmata geneal. Altdorf 1719,
4t; wobei man einen ſtrengen beweiß nicht erhei-
ſchet; ſondern ſo gar mit der aͤltern nachrichten in
den bibeln, oder hausbuͤchern ſich begnuͤget, arg.
L. 15, π de prob.
Juſt Felix von Breitſchwerdt
de iure nobilit. § 8 fgg. ſ. 11 fg. Jnzwiſchen
werden die doctoren, und magiſter der gottesge-
lahrheit, und der rechten, in verſchidenen hochſtif-
tern, und dom-capiteln fuͤr ſtiftmaͤſſig geachtet;
wenn ſie Teutſche ſind, als zu Coͤln, Trident, zu
Coſtanz, Augsburg, Regensburg, Freiſingen,
Brixen, Paderborn, Baſel, Camin, Breßlau,
Merſeburg, Naumburg, Meiſſen, Hamburg,

Eiwan-
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[178/0202] XXX haubtſt. vom nideren, die ehegattin nach irem vor- und zunamen bemer- ket, und dargetan werden, daß diſe eheleute foͤrm- lich, und priſterlich getrauet worden ſeynd; 3) daß der ſon, oder die tochter aus diſer ehe erzeuget worden ſey; geſtalt einer jeweilen merere ehewei- ber gehabt haben kan; 4) will die gleichſtimmig- keit des wapens beizubringen ſeyn; 5) muͤſſen 2 von adel, welche unſtreitig dafuͤr paſſiren, durch iren leiblichen eid erhalten: daß diſer adelich ſey, wie diſes alles die durchgaͤngige gewonheit in den teutſchen landen mit ſich bringet, auch die taͤgliche erfarung lehret. Dahingegen wird ein beweiß des- falls aus bloſſen buͤchern, gedruckten urkunden, leichen-predigten, perſonalien ꝛc fuͤr hinlaͤnglich nicht angenommen, wie einige irriger weiſe waͤnen; vilmehr muͤſſen die urkunden entweder in origina- lien, oder in beglaubeter abſchrift beigeleget wer- den. Ein anders iſt: wenn die geburt, und ab- ſtammung zu erweiſen ſtehet, Wolfg. Adam Schoͤpf de probatione deſcendentiae a primo ad- quirente feudi, Tuͤb. 1745, 4t, ſ. 18 fg. Riccius am a. o. cap. 43, cap. 44, Nolden de ſtatu nob. ciu. cap. 18 ſ. 407 fgg., Felix Heinr. Hildebrand de probatione per ſtemmata geneal. Altdorf 1719, 4t; wobei man einen ſtrengen beweiß nicht erhei- ſchet; ſondern ſo gar mit der aͤltern nachrichten in den bibeln, oder hausbuͤchern ſich begnuͤget, arg. L. 15, π de prob. Juſt Felix von Breitſchwerdt de iure nobilit. § 8 fgg. ſ. 11 fg. Jnzwiſchen werden die doctoren, und magiſter der gottesge- lahrheit, und der rechten, in verſchidenen hochſtif- tern, und dom-capiteln fuͤr ſtiftmaͤſſig geachtet; wenn ſie Teutſche ſind, als zu Coͤln, Trident, zu Coſtanz, Augsburg, Regensburg, Freiſingen, Brixen, Paderborn, Baſel, Camin, Breßlau, Merſeburg, Naumburg, Meiſſen, Hamburg, Eiwan-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/202>, abgerufen am 29.04.2024.