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Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].

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Dienst gereitzet / aber dort werden alle solche Versuchungen aufhören / weil da die Diener JESU vollkommen gerecht und heilig sind. Ist nun nicht der letzte Beruff treuer Diener JEsu der beste? Höret nur / was JESUS weiter saget: Wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Wo ist aber JEsus? Er ist durch seinen Tod in die Herrlichkeit seines Vaters eingegangen / und diese Herrlichkeit behält Er nicht allein für sich; sondern Er wil sie auch denen Seinen mittheilen / ihnen dieselbe sehen und geniessen lassen / nach seiner Zusage: Vater / ich wil / daß / wo Ich bin / auch die bey mir seyn / die du mir gegeben hast / daß sie meine Herrlichkeit sehen. (Johann. 17, 24.) O tröstliche Rede JESU! die uns zeiget / daß seine Diener seyn sollen / wo Er ist. Ist das aber nicht eine grosse Ehre für einen Diener JEsu? daß JEsus sein HErr ihn zum Genuß seiner Herrlichkeit lassen wil. Paulus nennets deswegen: Ein erhaben werden zur Herrlichkeit mit CHristo. (Rom. 8, 17.) Aber / theurester JESU! wie sollen wir den Weg finden / zu dem Ort / wo du bist? Und woher sollen wir Krafft kriegen / denselben zu betreten? Wir müssen zu deinem Vater und dir / durch dich kommen / nach deinen eigenen Worten: Ich bin der Weg / und die Warheit / und das Leben: Niemand kommt zum Vater / denn durch mich. (Johann. 14, 6.) Du bist die Himmels-Leiter so Jacob im Traum gesehen / (Genes. 28, 2.) die von der Erde bis an den Himmel gereichet / und auf welcher die Engel auf- und niedergestiegen / worauf auch deine gläubige Diener sich erheben müssen zum Himmel / und da zu seyn wo du bist / ach so zeuch uns nach dir / so lauffen wir. Wer da meinet / G. Z. aus eigener Krafft gen Himmel zu fahren / der betrieget sich selbst. Niemand fähret gen Himmel / (nemlich aus eigener Krafft) denn der vom Himmel hernieder kommen ist / nemlich des Menschen Sohn / der im Himmel ist. (Joh. 3, 13.) JESUS ist der Hertzog unser Seligkeit / der die Kinder Got-

Dienst gereitzet / aber dort werden alle solche Versuchungen aufhören / weil da die Diener JESU vollkommen gerecht und heilig sind. Ist nun nicht der letzte Beruff treuer Diener JEsu der beste? Höret nur / was JESUS weiter saget: Wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Wo ist aber JEsus? Er ist durch seinen Tod in die Herrlichkeit seines Vaters eingegangen / und diese Herrlichkeit behält Er nicht allein für sich; sondern Er wil sie auch denen Seinen mittheilen / ihnen dieselbe sehen und geniessen lassen / nach seiner Zusage: Vater / ich wil / daß / wo Ich bin / auch die bey mir seyn / die du mir gegeben hast / daß sie meine Herrlichkeit sehen. (Johann. 17, 24.) O tröstliche Rede JESU! die uns zeiget / daß seine Diener seyn sollen / wo Er ist. Ist das aber nicht eine grosse Ehre für einen Diener JEsu? daß JEsus sein HErr ihn zum Genuß seiner Herrlichkeit lassen wil. Paulus nennets deswegen: Ein erhaben werden zur Herrlichkeit mit CHristo. (Rom. 8, 17.) Aber / theurester JESU! wie sollen wir den Weg finden / zu dem Ort / wo du bist? Und woher sollen wir Krafft kriegen / denselben zu betreten? Wir müssen zu deinem Vater und dir / durch dich kommen / nach deinen eigenen Worten: Ich bin der Weg / und die Warheit / und das Leben: Niemand kom̃t zum Vater / denn durch mich. (Johann. 14, 6.) Du bist die Himmels-Leiter so Jacob im Traum gesehen / (Genes. 28, 2.) die von der Erde bis an den Himmel gereichet / und auf welcher die Engel auf- und niedergestiegen / worauf auch deine gläubige Diener sich erheben müssen zum Himmel / und da zu seyn wo du bist / ach so zeuch uns nach dir / so lauffen wir. Wer da meinet / G. Z. aus eigener Krafft gen Him̃el zu fahren / der betrieget sich selbst. Niemand fähret gen Himmel / (nemlich aus eigener Krafft) denn der vom Himmel hernieder kommen ist / nemlich des Menschen Sohn / der im Himmel ist. (Joh. 3, 13.) JESUS ist der Hertzog unser Seligkeit / der die Kinder Got-

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[0029] Dienst gereitzet / aber dort werden alle solche Versuchungen aufhören / weil da die Diener JESU vollkommen gerecht und heilig sind. Ist nun nicht der letzte Beruff treuer Diener JEsu der beste? Höret nur / was JESUS weiter saget: Wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Wo ist aber JEsus? Er ist durch seinen Tod in die Herrlichkeit seines Vaters eingegangen / und diese Herrlichkeit behält Er nicht allein für sich; sondern Er wil sie auch denen Seinen mittheilen / ihnen dieselbe sehen und geniessen lassen / nach seiner Zusage: Vater / ich wil / daß / wo Ich bin / auch die bey mir seyn / die du mir gegeben hast / daß sie meine Herrlichkeit sehen. (Johann. 17, 24.) O tröstliche Rede JESU! die uns zeiget / daß seine Diener seyn sollen / wo Er ist. Ist das aber nicht eine grosse Ehre für einen Diener JEsu? daß JEsus sein HErr ihn zum Genuß seiner Herrlichkeit lassen wil. Paulus nennets deswegen: Ein erhaben werden zur Herrlichkeit mit CHristo. (Rom. 8, 17.) Aber / theurester JESU! wie sollen wir den Weg finden / zu dem Ort / wo du bist? Und woher sollen wir Krafft kriegen / denselben zu betreten? Wir müssen zu deinem Vater und dir / durch dich kommen / nach deinen eigenen Worten: Ich bin der Weg / und die Warheit / und das Leben: Niemand kom̃t zum Vater / denn durch mich. (Johann. 14, 6.) Du bist die Himmels-Leiter so Jacob im Traum gesehen / (Genes. 28, 2.) die von der Erde bis an den Himmel gereichet / und auf welcher die Engel auf- und niedergestiegen / worauf auch deine gläubige Diener sich erheben müssen zum Himmel / und da zu seyn wo du bist / ach so zeuch uns nach dir / so lauffen wir. Wer da meinet / G. Z. aus eigener Krafft gen Him̃el zu fahren / der betrieget sich selbst. Niemand fähret gen Himmel / (nemlich aus eigener Krafft) denn der vom Himmel hernieder kommen ist / nemlich des Menschen Sohn / der im Himmel ist. (Joh. 3, 13.) JESUS ist der Hertzog unser Seligkeit / der die Kinder Got-

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
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Zitationshilfe: Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/29>, abgerufen am 28.03.2024.