Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].

Bild:
<< vorherige Seite

nem Damm. GOtt wil aber dem Hiob damit zeigen / daß es nicht ohngefehr oder von sich selbst komme / daß starcke Ufer und Grentzen das Meer einschliessen und aufhalten / sondern Er selbst habe es so geordnet / und dadurch Seine Allmacht und weise Vorsorge gnugsahm an den Tag geleget. Er setzet noch hinzu: Er habe dem Meer Riegel und Thür gesetzet; anzudeuten / daß / wie man aus einem Gebäude nicht kommen könne / wenn es mit Thor und Riegeln wol verwahret / so wäre das Meer durch Dämme und Ufer / als Thor und Riegel eingesperret / daß es ohne Seinen Willen nicht aus seinen alveo und Behältniß treten und sich ergiessen könne. Salomon gibt hierüber diese Erläuterung Prov. VIII, 29. GOtt hat dem Meer das Ziel gesetzet / und den Wassern / daß sie nicht übergehen Seinen Befehl; und bey dem Propheten Jeremia lauten hier von des HErrn Worte also: Jer. V, 22. Ich setze dem Meer den Sand zum Ufer / darinnen es allzeit bleiben muß / darüber es nicht gehen muß / und obs schon wallet / vermags doch nichts / und ob seine Wellen schon toben / so müssen sie doch nicht darüber fahren. Und dieses ist es eben was GOtt durch Seine Einschrenckung des Meers ausrichtet / und dem Hiob vorhält wenn Er sagt: Ich sprach! Biß hieher solt du kommen und nicht weiter / hier sollen sich legen deine stoltze Wellen.

Das Sprechen GOttes ist nichts anders als der Befehl und die Ordnung GOTTES / und GOTT gibt hier dem Hiob zu erkennen / daß solche Seine Ordnung und Befehl von dem Nachdruck sey / als stünde Er der allmächtige GOTT auf den Dämmen und Ufern / und befehle denen schäumenden und brausenden Wellen / daß sie nicht austreten / sondern in denen ihnen gesetzten Schrancken bleiben sollen.

nem Damm. GOtt wil aber dem Hiob damit zeigen / daß es nicht ohngefehr oder von sich selbst komme / daß starcke Ufer und Grentzen das Meer einschliessen und aufhalten / sondern Er selbst habe es so geordnet / und dadurch Seine Allmacht und weise Vorsorge gnugsahm an den Tag geleget. Er setzet noch hinzu: Er habe dem Meer Riegel und Thür gesetzet; anzudeuten / daß / wie man aus einem Gebäude nicht kommen könne / wenn es mit Thor und Riegeln wol verwahret / so wäre das Meer durch Dämme und Ufer / als Thor und Riegel eingesperret / daß es ohne Seinen Willen nicht aus seinen alveo und Behältniß treten und sich ergiessen könne. Salomon gibt hierüber diese Erläuterung Prov. VIII, 29. GOtt hat dem Meer das Ziel gesetzet / und den Wassern / daß sie nicht übergehen Seinen Befehl; und bey dem Propheten Jeremia lauten hier von des HErrn Worte also: Jer. V, 22. Ich setze dem Meer den Sand zum Ufer / darinnen es allzeit bleiben muß / darüber es nicht gehen muß / uñ obs schon wallet / vermags doch nichts / und ob seine Wellen schon toben / so müssen sie doch nicht darüber fahren. Und dieses ist es eben was GOtt durch Seine Einschrenckung des Meers ausrichtet / und dem Hiob vorhält wenn Er sagt: Ich sprach! Biß hieher solt du kommen und nicht weiter / hier sollen sich legen deine stoltze Wellen.

Das Sprechen GOttes ist nichts anders als der Befehl und die Ordnung GOTTES / und GOTT gibt hier dem Hiob zu erkennen / daß solche Seine Ordnung und Befehl von dem Nachdruck sey / als stünde Er der allmächtige GOTT auf den Dämmen und Ufern / und befehle denen schäumenden und brausenden Wellen / daß sie nicht austreten / sondern in denen ihnen gesetzten Schrancken bleiben sollen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0012" n="6"/>
nem Damm.                      GOtt wil aber dem Hiob damit zeigen / daß es nicht ohngefehr oder von sich                      selbst komme / daß starcke Ufer und Grentzen das Meer einschliessen und                      aufhalten / sondern Er selbst habe es so geordnet / und dadurch Seine Allmacht                      und weise Vorsorge gnugsahm an den Tag geleget. Er setzet noch hinzu: Er habe                      dem Meer Riegel und Thür gesetzet; anzudeuten / daß / wie man aus einem Gebäude                      nicht kommen könne / wenn es mit Thor und Riegeln wol verwahret / so wäre das                      Meer durch Dämme und Ufer / als Thor und Riegel eingesperret / daß es ohne                      Seinen Willen nicht aus seinen alveo und Behältniß treten und sich ergiessen                      könne. Salomon gibt hierüber diese Erläuterung Prov. VIII, 29. GOtt hat dem Meer                      das Ziel gesetzet / und den Wassern / daß sie nicht übergehen Seinen Befehl; und                      bey dem Propheten Jeremia lauten hier von des HErrn Worte also: Jer. V, 22. Ich                      setze dem Meer den Sand zum Ufer / darinnen es allzeit bleiben muß / darüber es                      nicht gehen muß / un&#x0303; obs schon wallet / vermags doch nichts / und                      ob seine Wellen schon toben / so müssen sie doch nicht darüber fahren. Und                      dieses ist es eben was GOtt durch Seine Einschrenckung des Meers ausrichtet /                      und dem Hiob vorhält wenn Er sagt: Ich sprach! Biß hieher solt du kommen und                      nicht weiter / hier sollen sich legen deine stoltze Wellen.</p>
        <p>Das Sprechen GOttes ist nichts anders als der Befehl und die Ordnung GOTTES / und                      GOTT gibt hier dem Hiob zu erkennen / daß solche Seine Ordnung und Befehl von                      dem Nachdruck sey / als stünde Er der allmächtige GOTT auf den Dämmen und Ufern                      / und befehle denen schäumenden und brausenden Wellen / daß sie nicht austreten                      / sondern in denen ihnen gesetzten Schrancken bleiben sollen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0012] nem Damm. GOtt wil aber dem Hiob damit zeigen / daß es nicht ohngefehr oder von sich selbst komme / daß starcke Ufer und Grentzen das Meer einschliessen und aufhalten / sondern Er selbst habe es so geordnet / und dadurch Seine Allmacht und weise Vorsorge gnugsahm an den Tag geleget. Er setzet noch hinzu: Er habe dem Meer Riegel und Thür gesetzet; anzudeuten / daß / wie man aus einem Gebäude nicht kommen könne / wenn es mit Thor und Riegeln wol verwahret / so wäre das Meer durch Dämme und Ufer / als Thor und Riegel eingesperret / daß es ohne Seinen Willen nicht aus seinen alveo und Behältniß treten und sich ergiessen könne. Salomon gibt hierüber diese Erläuterung Prov. VIII, 29. GOtt hat dem Meer das Ziel gesetzet / und den Wassern / daß sie nicht übergehen Seinen Befehl; und bey dem Propheten Jeremia lauten hier von des HErrn Worte also: Jer. V, 22. Ich setze dem Meer den Sand zum Ufer / darinnen es allzeit bleiben muß / darüber es nicht gehen muß / uñ obs schon wallet / vermags doch nichts / und ob seine Wellen schon toben / so müssen sie doch nicht darüber fahren. Und dieses ist es eben was GOtt durch Seine Einschrenckung des Meers ausrichtet / und dem Hiob vorhält wenn Er sagt: Ich sprach! Biß hieher solt du kommen und nicht weiter / hier sollen sich legen deine stoltze Wellen. Das Sprechen GOttes ist nichts anders als der Befehl und die Ordnung GOTTES / und GOTT gibt hier dem Hiob zu erkennen / daß solche Seine Ordnung und Befehl von dem Nachdruck sey / als stünde Er der allmächtige GOTT auf den Dämmen und Ufern / und befehle denen schäumenden und brausenden Wellen / daß sie nicht austreten / sondern in denen ihnen gesetzten Schrancken bleiben sollen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/12
Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/12>, abgerufen am 19.04.2024.