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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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und Ehr / Fleisches-Lust / Augen-Lust und hoffärtiges Leben sind solche Neben-Sonnen; allein sie verbrennen ihre Anbeter / und machen sie schwartz in den Augen GOttes. Es ist leicht um dieselbe geschehen / ein leichter Wind der Trübsahl kan sie von einander treiben / denn es sind nur Dünste die kein beständig Wesen haben. Es sind Irrwische / die von dem rechten Wege leicht abführen. Es sind Raqveten / welche eine Zeitlang helle gläntzen / aber mit Schrecken ein Ende nehmen. Weg denn mit euren Augen von solchen Neben-Sonnen. Nach JEsu allein / soll eur Hertz gewendet seyn. Ach hierzu führet nichts besser an als das Wort des Lebens; Dieses ists so uns unsere Augen öffnet / dieses ists / so uns unsern JEsum zeigt / unser Hertz zu JEsu neiget / ja JEsum in unser Hertze leget; Wo ihr durch Beybehaltung der Sünden / die Wirckung des Worts nicht selbst hindern wollet / so wird die fleißige Anhörung / Lesung / Betrachtung des Wortes GOTTes in euch gewiß den Glauben an JEsum wircken; Dieses aber muß vergesellschafftet seyn mit unabläßigen Seufftzen zu GOtt euren himmlischen Vater / daß derselbe durch seinen Heil. Geist euch erleuchten und euer Hertz mit Glauben erfüllen / im Glauben erhalten / und zu einen heiligen und gottseeligen Wandel führen wolle / so / daß euer Glaubens-Licht / welches von der Sonnen der Gerechtigkeit angezündet / auch vor den Menschen leuchte / und in heisser Glut der aufrichtigen Liebe zu GOtt und dem Nechsten brennen möge. Alsdenn so seyd ihr versichert; Euer Licht werde nicht verlöschen / eure Lebens-Sonne werde nicht untergehen. JEsus die Auferstehung und das Leben / werde auch eure Auferstehung / euer Leben seyn. In Ihm und durch Ihn sind wir ja auferstanden aus dem Sünden-Grabe / in Ihm und durch Ihn leben wir im geistlichen Leben / Er lebet in uns / und wir in Ihm / was wir leben leben wir nicht uns selbst / sondern dem der vor uns gestorben ist Christo JEsu; Wir mögen denn hier in der Welt glücklich oder unglücklich leben; JESUS unsere Sonne hat Strahlen und Licht genug alle Trauer-Wolcken zu vertreiben. Licht und Schatten muß bey einander seyn / wenn ein Sonnen-Zeiger der Sonnen recht geniessen wil; Auch uns muß es an

und Ehr / Fleisches-Lust / Augen-Lust und hoffärtiges Leben sind solche Neben-Sonnen; allein sie verbrennen ihre Anbeter / und machen sie schwartz in den Augen GOttes. Es ist leicht um dieselbe geschehen / ein leichter Wind der Trübsahl kan sie von einander treiben / denn es sind nur Dünste die kein beständig Wesen haben. Es sind Irrwische / die von dem rechten Wege leicht abführen. Es sind Raqveten / welche eine Zeitlang helle gläntzen / aber mit Schrecken ein Ende nehmen. Weg denn mit euren Augen von solchen Neben-Sonnen. Nach JEsu allein / soll eur Hertz gewendet seyn. Ach hierzu führet nichts besser an als das Wort des Lebens; Dieses ists so uns unsere Augen öffnet / dieses ists / so uns unsern JEsum zeigt / unser Hertz zu JEsu neiget / ja JEsum in unser Hertze leget; Wo ihr durch Beybehaltung der Sünden / die Wirckung des Worts nicht selbst hindern wollet / so wird die fleißige Anhörung / Lesung / Betrachtung des Wortes GOTTes in euch gewiß den Glauben an JEsum wircken; Dieses aber muß vergesellschafftet seyn mit unabläßigen Seufftzen zu GOtt euren himmlischen Vater / daß derselbe durch seinen Heil. Geist euch erleuchten und euer Hertz mit Glauben erfüllen / im Glauben erhalten / und zu einen heiligen und gottseeligen Wandel führen wolle / so / daß euer Glaubens-Licht / welches von der Sonnen der Gerechtigkeit angezündet / auch vor den Menschen leuchte / und in heisser Glut der aufrichtigen Liebe zu GOtt und dem Nechsten brennen möge. Alsdenn so seyd ihr versichert; Euer Licht werde nicht verlöschen / eure Lebens-Sonne werde nicht untergehen. JEsus die Auferstehung und das Leben / werde auch eure Auferstehung / euer Leben seyn. In Ihm und durch Ihn sind wir ja auferstanden aus dem Sünden-Grabe / in Ihm und durch Ihn leben wir im geistlichen Leben / Er lebet in uns / und wir in Ihm / was wir leben leben wir nicht uns selbst / sondern dem der vor uns gestorben ist Christo JEsu; Wir mögen denn hier in der Welt glücklich oder unglücklich leben; JESUS unsere Sonne hat Strahlen und Licht genug alle Trauer-Wolcken zu vertreiben. Licht und Schatten muß bey einander seyn / wenn ein Sonnen-Zeiger der Sonnen recht geniessen wil; Auch uns muß es an

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                     dieselbe geschehen / ein leichter Wind der Trübsahl kan sie von einander treiben
                     / denn es sind nur Dünste die kein beständig Wesen haben. Es sind Irrwische /
                     die von dem rechten Wege leicht abführen. Es sind Raqveten / welche eine
                     Zeitlang helle gläntzen / aber mit Schrecken ein Ende nehmen. Weg denn mit euren
                     Augen von solchen Neben-Sonnen. Nach JEsu allein / soll eur Hertz gewendet seyn.
                     Ach hierzu führet nichts besser an als das Wort des Lebens; Dieses ists so uns
                     unsere Augen öffnet / dieses ists / so uns unsern JEsum zeigt / unser Hertz zu
                     JEsu neiget / ja JEsum in unser Hertze leget; Wo ihr durch Beybehaltung der
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                     glücklich oder unglücklich leben; JESUS unsere Sonne hat Strahlen und Licht
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[16/0020] und Ehr / Fleisches-Lust / Augen-Lust und hoffärtiges Leben sind solche Neben-Sonnen; allein sie verbrennen ihre Anbeter / und machen sie schwartz in den Augen GOttes. Es ist leicht um dieselbe geschehen / ein leichter Wind der Trübsahl kan sie von einander treiben / denn es sind nur Dünste die kein beständig Wesen haben. Es sind Irrwische / die von dem rechten Wege leicht abführen. Es sind Raqveten / welche eine Zeitlang helle gläntzen / aber mit Schrecken ein Ende nehmen. Weg denn mit euren Augen von solchen Neben-Sonnen. Nach JEsu allein / soll eur Hertz gewendet seyn. Ach hierzu führet nichts besser an als das Wort des Lebens; Dieses ists so uns unsere Augen öffnet / dieses ists / so uns unsern JEsum zeigt / unser Hertz zu JEsu neiget / ja JEsum in unser Hertze leget; Wo ihr durch Beybehaltung der Sünden / die Wirckung des Worts nicht selbst hindern wollet / so wird die fleißige Anhörung / Lesung / Betrachtung des Wortes GOTTes in euch gewiß den Glauben an JEsum wircken; Dieses aber muß vergesellschafftet seyn mit unabläßigen Seufftzen zu GOtt euren himmlischen Vater / daß derselbe durch seinen Heil. Geist euch erleuchten und euer Hertz mit Glauben erfüllen / im Glauben erhalten / und zu einen heiligen und gottseeligen Wandel führen wolle / so / daß euer Glaubens-Licht / welches von der Sonnen der Gerechtigkeit angezündet / auch vor den Menschen leuchte / und in heisser Glut der aufrichtigen Liebe zu GOtt und dem Nechsten brennen möge. Alsdenn so seyd ihr versichert; Euer Licht werde nicht verlöschen / eure Lebens-Sonne werde nicht untergehen. JEsus die Auferstehung und das Leben / werde auch eure Auferstehung / euer Leben seyn. In Ihm und durch Ihn sind wir ja auferstanden aus dem Sünden-Grabe / in Ihm und durch Ihn leben wir im geistlichen Leben / Er lebet in uns / und wir in Ihm / was wir leben leben wir nicht uns selbst / sondern dem der vor uns gestorben ist Christo JEsu; Wir mögen denn hier in der Welt glücklich oder unglücklich leben; JESUS unsere Sonne hat Strahlen und Licht genug alle Trauer-Wolcken zu vertreiben. Licht und Schatten muß bey einander seyn / wenn ein Sonnen-Zeiger der Sonnen recht geniessen wil; Auch uns muß es an

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/20>, abgerufen am 19.04.2024.