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Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706.

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Mir deucht / ich sehe noch Wie Hertzog Christian in seinem Leben / Sich dem / was GOTT gefällt / allein ergeben / Und wie Er CHristi Joch Mit Christlicher Beständigkeit hat übernommen / Daher Er dort als hier ist in der Zahl der Frommen! Ein Hertz von Richtigkeit / Das allen Schein und Heucheley vermeidet / Auch fremdes Glück und Tugend nicht beneidet / Von Großmuht zubereit; Ein solches war in dieser Fürsten-Brust verschlossen / Drum hat es billich auch der Seelen Ruh genossen! Das Hertz von Lieb' entbrannt Zu seinem GOTT und dessen heilgen Wesen / Kunt ausser diesem Schatz nicht seyn genesen: Dieß war Sein Ruhe-Stand! Und wenn man so sich legt mit freudigem Gewissen / Alsdann hat Haupt und Hertz ein sanfftes Sterbe-Küssen! Von dieser Zeiten Glück / Sprach unser theurer Printz / hab Ich empfangen / Mehr als Ich wehrt gewesen zu erlangen; Denn wenn Ich seh' zurück In meine Lebens-Zeit / was GOtt an Mir erwiesen / Find Ich / daß Er dafür müß' ewig seyn gepriesen. Es ist ein leerer Traum / Was ausser Ihm die Welt hat lieb gewonnen /
Mir deucht / ich sehe noch Wie Hertzog Christian in seinem Leben / Sich dem / was GOTT gefällt / allein ergeben / Und wie Er CHristi Joch Mit Christlicher Beständigkeit hat übernommen / Daher Er dort als hier ist in der Zahl der Frommen! Ein Hertz von Richtigkeit / Das allen Schein und Heucheley vermeidet / Auch fremdes Glück und Tugend nicht beneidet / Von Großmuht zubereit; Ein solches war in dieser Fürsten-Brust verschlossen / Drum hat es billich auch der Seelen Ruh genossen! Das Hertz von Lieb’ entbrannt Zu seinem GOTT und dessen heilgen Wesen / Kunt ausser diesem Schatz nicht seyn genesen: Dieß war Sein Ruhe-Stand! Und wenn man so sich legt mit freudigem Gewissen / Alsdann hat Haupt und Hertz ein sanfftes Sterbe-Küssen! Von dieser Zeiten Glück / Sprach unser theurer Printz / hab Ich empfangen / Mehr als Ich wehrt gewesen zu erlangen; Denn wenn Ich seh’ zurück In meine Lebens-Zeit / was GOtt an Mir erwiesen / Find Ich / daß Er dafür müß’ ewig seyn gepriesen. Es ist ein leerer Traum / Was ausser Ihm die Welt hat lieb gewonnen /
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[0051] Mir deucht / ich sehe noch Wie Hertzog Christian in seinem Leben / Sich dem / was GOTT gefällt / allein ergeben / Und wie Er CHristi Joch Mit Christlicher Beständigkeit hat übernommen / Daher Er dort als hier ist in der Zahl der Frommen! Ein Hertz von Richtigkeit / Das allen Schein und Heucheley vermeidet / Auch fremdes Glück und Tugend nicht beneidet / Von Großmuht zubereit; Ein solches war in dieser Fürsten-Brust verschlossen / Drum hat es billich auch der Seelen Ruh genossen! Das Hertz von Lieb’ entbrannt Zu seinem GOTT und dessen heilgen Wesen / Kunt ausser diesem Schatz nicht seyn genesen: Dieß war Sein Ruhe-Stand! Und wenn man so sich legt mit freudigem Gewissen / Alsdann hat Haupt und Hertz ein sanfftes Sterbe-Küssen! Von dieser Zeiten Glück / Sprach unser theurer Printz / hab Ich empfangen / Mehr als Ich wehrt gewesen zu erlangen; Denn wenn Ich seh’ zurück In meine Lebens-Zeit / was GOtt an Mir erwiesen / Find Ich / daß Er dafür müß’ ewig seyn gepriesen. Es ist ein leerer Traum / Was ausser Ihm die Welt hat lieb gewonnen /

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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707/51>, abgerufen am 19.04.2024.