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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Was klag ich auch! Gott rief dich aus dem Leben
Des Himmels ewge Freuden dir zu geben;
Hier aber sei mit nimmermüder Hand
Dem Schwesterlein die Liebe zugewandt,
Die -- säßest du noch auf des Vaters Knien --
Für dich mein Sohn wie aufbewahrt erschien'.

Die eine Hoffnung bleibt mir auf der Welt:
Daß wenn dereinst die Erdenhülle fällt,
Wenn Gott mich ruft, auch mich, vor seinen Thron,
Ich wiederfinde meinen Herzenssohn.

Was klag ich auch! Gott rief dich aus dem Leben
Des Himmels ewge Freuden dir zu geben;
Hier aber ſei mit nimmermüder Hand
Dem Schweſterlein die Liebe zugewandt,
Die — ſäßeſt du noch auf des Vaters Knien —
Für dich mein Sohn wie aufbewahrt erſchien’.

Die eine Hoffnung bleibt mir auf der Welt:
Daß wenn dereinſt die Erdenhülle fällt,
Wenn Gott mich ruft, auch mich, vor ſeinen Thron,
Ich wiederfinde meinen Herzensſohn.

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[105/0119] Was klag ich auch! Gott rief dich aus dem Leben Des Himmels ewge Freuden dir zu geben; Hier aber ſei mit nimmermüder Hand Dem Schweſterlein die Liebe zugewandt, Die — ſäßeſt du noch auf des Vaters Knien — Für dich mein Sohn wie aufbewahrt erſchien’. Die eine Hoffnung bleibt mir auf der Welt: Daß wenn dereinſt die Erdenhülle fällt, Wenn Gott mich ruft, auch mich, vor ſeinen Thron, Ich wiederfinde meinen Herzensſohn.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/119>, abgerufen am 01.05.2024.