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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Der Postillon, der war nicht faul,
Auszog er auf den Fang,
Und hakte bald nach Mann und Roß,
Mit Zügel und mit Strang.
Dem Braunen aber däucht es schier
Als wie ein Peitschenhieb,
Er lief, daß selbst der Postillon
Im Hintertreffen blieb.
Sechs Reiter kamen just des Wegs,
Die sahen Gilpin's Flucht,
Und wie der Postillon umsonst
Ihn einzuholen sucht.
Sie jagten mit, und schrieen laut:
"Halt't ihn! ein Dieb! ein Dieb!"
John Gilpin aber, unverkürzt,
Des Tages Sieger blieb.
Der Poſtillon, der war nicht faul,
Auszog er auf den Fang,
Und hakte bald nach Mann und Roß,
Mit Zügel und mit Strang.
Dem Braunen aber däucht es ſchier
Als wie ein Peitſchenhieb,
Er lief, daß ſelbſt der Poſtillon
Im Hintertreffen blieb.
Sechs Reiter kamen juſt des Wegs,
Die ſahen Gilpin’s Flucht,
Und wie der Poſtillon umſonſt
Ihn einzuholen ſucht.
Sie jagten mit, und ſchrieen laut:
„Halt’t ihn! ein Dieb! ein Dieb!“
John Gilpin aber, unverkürzt,
Des Tages Sieger blieb.
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[188/0202] Der Poſtillon, der war nicht faul, Auszog er auf den Fang, Und hakte bald nach Mann und Roß, Mit Zügel und mit Strang. Dem Braunen aber däucht es ſchier Als wie ein Peitſchenhieb, Er lief, daß ſelbſt der Poſtillon Im Hintertreffen blieb. Sechs Reiter kamen juſt des Wegs, Die ſahen Gilpin’s Flucht, Und wie der Poſtillon umſonſt Ihn einzuholen ſucht. Sie jagten mit, und ſchrieen laut: „Halt’t ihn! ein Dieb! ein Dieb!“ John Gilpin aber, unverkürzt, Des Tages Sieger blieb.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/202>, abgerufen am 06.05.2024.