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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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dachte daher an das Nächste, und hieß für jetzt die Andern auseinandergehn, einzig auf die Pflege und Erholung des Herzogs bedacht. Morgen, sagte sie, werden wir uns eher finden, und das Nothwendige thun, Heute hat keiner einen gesunden Willen. Es stößt sich alles wie im Fiebertraum aneinander, wir haben so viel in Kurzem erlebt, es kann noch nicht alles Platz in uns finden. Wir müssen es erst auseinanderpacken, und jedes an seine Stelle legen, dann kommt der vernünftige Entschluß von selbst. Gute Nacht also, Ihr Kinder, sagte sie, und winkte Allen, sie zu verlaßen.

Der Herzog ging mit dem Marquis, bei welchem er sich einquartirte, die Andern mußten folgen. Antonie allein blieb ganz still auf der Stelle stehn, wo der Herzog gesessen hatte, schien von dem Gebote der Tante auch nichts gehört zu haben, und nur als diese es wiederholte, ging sie schweigend in ihr Zimmer.

dachte daher an das Nächste, und hieß für jetzt die Andern auseinandergehn, einzig auf die Pflege und Erholung des Herzogs bedacht. Morgen, sagte sie, werden wir uns eher finden, und das Nothwendige thun, Heute hat keiner einen gesunden Willen. Es stößt sich alles wie im Fiebertraum aneinander, wir haben so viel in Kurzem erlebt, es kann noch nicht alles Platz in uns finden. Wir müssen es erst auseinanderpacken, und jedes an seine Stelle legen, dann kommt der vernünftige Entschluß von selbst. Gute Nacht also, Ihr Kinder, sagte sie, und winkte Allen, sie zu verlaßen.

Der Herzog ging mit dem Marquis, bei welchem er sich einquartirte, die Andern mußten folgen. Antonie allein blieb ganz still auf der Stelle stehn, wo der Herzog gesessen hatte, schien von dem Gebote der Tante auch nichts gehört zu haben, und nur als diese es wiederholte, ging sie schweigend in ihr Zimmer.

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[104/0111] dachte daher an das Nächste, und hieß für jetzt die Andern auseinandergehn, einzig auf die Pflege und Erholung des Herzogs bedacht. Morgen, sagte sie, werden wir uns eher finden, und das Nothwendige thun, Heute hat keiner einen gesunden Willen. Es stößt sich alles wie im Fiebertraum aneinander, wir haben so viel in Kurzem erlebt, es kann noch nicht alles Platz in uns finden. Wir müssen es erst auseinanderpacken, und jedes an seine Stelle legen, dann kommt der vernünftige Entschluß von selbst. Gute Nacht also, Ihr Kinder, sagte sie, und winkte Allen, sie zu verlaßen. Der Herzog ging mit dem Marquis, bei welchem er sich einquartirte, die Andern mußten folgen. Antonie allein blieb ganz still auf der Stelle stehn, wo der Herzog gesessen hatte, schien von dem Gebote der Tante auch nichts gehört zu haben, und nur als diese es wiederholte, ging sie schweigend in ihr Zimmer.

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  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/111>, abgerufen am 25.04.2024.