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Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895.

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Geschichte könnte das werden, wenn auch ich mich hinsetzte, um Kamillenthee zu produziren

Wir haben also nichts mehr miteinander zu sprechen. Ich bin so wüthend, daß ich Wände einrennen könnte! Aber Mädel, begreifst Du denn nicht? Ach was, es ist mir Alles gleichgültig; mach, was Du willst, wenn Du nur mich zukünftig in Ruhe läßt!

Axel.


Derselbe an dieselbe.

Liebe Cousine! Ich habe eine dunkle Empfindung, als sei ich wieder etwas zu offen gegen Dich geworden. Du wirst es wohl "eilig" nennen, so wie damals. Na, Du bist ein gutes armes Thierchen, nimm's nur nicht krumm. Das ist alles, was ich Dir sagen wollte.

Dein Vetter Axel.


Derselbe an dieselbe.

Liebe Lisbeth, wenn Du meinst, daß ich Deinem Alten den Kopf zurechtsetzen soll, so brauchst Du mir nur ein Wort zu schreiben. Ich thue es mit Vergnügen!

Dein treuer Axel.

Geschichte könnte das werden, wenn auch ich mich hinsetzte, um Kamillenthee zu produziren

Wir haben also nichts mehr miteinander zu sprechen. Ich bin so wüthend, daß ich Wände einrennen könnte! Aber Mädel, begreifst Du denn nicht? Ach was, es ist mir Alles gleichgültig; mach, was Du willst, wenn Du nur mich zukünftig in Ruhe läßt!

Axel.


Derselbe an dieselbe.

Liebe Cousine! Ich habe eine dunkle Empfindung, als sei ich wieder etwas zu offen gegen Dich geworden. Du wirst es wohl „eilig“ nennen, so wie damals. Na, Du bist ein gutes armes Thierchen, nimm’s nur nicht krumm. Das ist alles, was ich Dir sagen wollte.

Dein Vetter Axel.


Derselbe an dieselbe.

Liebe Lisbeth, wenn Du meinst, daß ich Deinem Alten den Kopf zurechtsetzen soll, so brauchst Du mir nur ein Wort zu schreiben. Ich thue es mit Vergnügen!

Dein treuer Axel.
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[336/0344] Geschichte könnte das werden, wenn auch ich mich hinsetzte, um Kamillenthee zu produziren Wir haben also nichts mehr miteinander zu sprechen. Ich bin so wüthend, daß ich Wände einrennen könnte! Aber Mädel, begreifst Du denn nicht? Ach was, es ist mir Alles gleichgültig; mach, was Du willst, wenn Du nur mich zukünftig in Ruhe läßt! Axel. Derselbe an dieselbe. 23. Oktober, abends. Liebe Cousine! Ich habe eine dunkle Empfindung, als sei ich wieder etwas zu offen gegen Dich geworden. Du wirst es wohl „eilig“ nennen, so wie damals. Na, Du bist ein gutes armes Thierchen, nimm’s nur nicht krumm. Das ist alles, was ich Dir sagen wollte. Dein Vetter Axel. Derselbe an dieselbe. 24. Oktober. Liebe Lisbeth, wenn Du meinst, daß ich Deinem Alten den Kopf zurechtsetzen soll, so brauchst Du mir nur ein Wort zu schreiben. Ich thue es mit Vergnügen! Dein treuer Axel.

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Zitationshilfe: Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frapan_fluegel_1895/344>, abgerufen am 29.03.2024.