Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Genée, Richard: Arien und Gesänge aus: Die Fledermaus. Wien, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite
Orlofsky.
Seh'n Sie, dies Fräulein zierlich,
Die hält der Herr Marquis
Für -- nein, es ist possirlich!
Die Damen.
Für was denn?
Falke.
Rathen Sie!
Adele.
Für eine Zofe hält er mich,
Jst das nicht lächerlich?
Alle.
Hahaha! Ja, ja, ja, ja!
Das ist sehr lächerlich!
Orlofsky.
Mein Herr, das ist nicht sehr galant,
Wie kann man sich so irren?
Wie ungalant!
Falke. Wie ungalant!
Eisenstein.
Die Aehnlichkeit ist so frappant,
Das mußte mich verwirren.
Adele.
Mein Herr Marquis,
Ein Mann wie Sie
Sollt' besser das versteh'n,
Darum rathe ich,
Ja genauer sich
Die Leute anzuseh'n!
Die Hand ist doch wohl gar zu fein, ach!
Das Füßchen so zierlich und klein, ach!
Die Sprache, die ich führe,
Die Taille, die Tournüre,
:,: Dergleichen finden Sie
Bei einer Zofe nie :,:
Gestehen müssen Sie fürwahr,
Sehr komisch dieser Jrrthum war.
Ja sehr komisch, hahaha!
Jst die Sache, hahaha!

Orlofsky.
Seh’n Sie, dies Fräulein zierlich,
Die hält der Herr Marquis
Für — nein, es iſt poſſirlich!
Die Damen.
Für was denn?
Falke.
Rathen Sie!
Adele.
Für eine Zofe hält er mich,
Jſt das nicht lächerlich?
Alle.
Hahaha! Ja, ja, ja, ja!
Das iſt ſehr lächerlich!
Orlofsky.
Mein Herr, das iſt nicht ſehr galant,
Wie kann man ſich ſo irren?
Wie ungalant!
Falke. Wie ungalant!
Eiſenſtein.
Die Aehnlichkeit iſt ſo frappant,
Das mußte mich verwirren.
Adele.
Mein Herr Marquis,
Ein Mann wie Sie
Sollt’ beſſer das verſteh’n,
Darum rathe ich,
Ja genauer ſich
Die Leute anzuſeh’n!
Die Hand iſt doch wohl gar zu fein, ach!
Das Füßchen ſo zierlich und klein, ach!
Die Sprache, die ich führe,
Die Taille, die Tournüre,
:,: Dergleichen finden Sie
Bei einer Zofe nie :,:
Geſtehen müſſen Sie fürwahr,
Sehr komiſch dieſer Jrrthum war.
Ja ſehr komiſch, hahaha!
Jſt die Sache, hahaha!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0027" n="21"/>
          <sp who="#ORL">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Orlofsky.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Seh&#x2019;n Sie, dies Fräulein zierlich,<lb/>
Die hält der Herr Marquis<lb/>
Für &#x2014; nein, es i&#x017F;t po&#x017F;&#x017F;irlich!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#DIED">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Die Damen.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Für was denn?</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FAL">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Falke.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Rathen Sie!</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ADE">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Adele.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Für eine Zofe hält er mich,<lb/>
J&#x017F;t das nicht lächerlich?</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ALL">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Alle.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Hahaha! Ja, ja, ja, ja!<lb/>
Das i&#x017F;t &#x017F;ehr lächerlich!</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ORL">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Orlofsky.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Mein Herr, das i&#x017F;t nicht &#x017F;ehr galant,<lb/>
Wie kann man &#x017F;ich &#x017F;o irren?<lb/>
Wie ungalant!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FAL">
            <speaker> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#g">Falke.</hi> </hi> </speaker>
            <p> <hi rendition="#et">Wie ungalant!</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EIS">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Ei&#x017F;en&#x017F;tein.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Die Aehnlichkeit i&#x017F;t &#x017F;o frappant,<lb/>
Das mußte mich verwirren.</hi> </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ADE">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Adele.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Mein Herr Marquis,<lb/>
Ein Mann wie Sie<lb/>
Sollt&#x2019; be&#x017F;&#x017F;er das ver&#x017F;teh&#x2019;n,<lb/>
Darum rathe ich,<lb/>
Ja genauer &#x017F;ich<lb/>
Die Leute anzu&#x017F;eh&#x2019;n!<lb/>
Die Hand i&#x017F;t doch wohl gar zu fein, ach!<lb/>
Das Füßchen &#x017F;o zierlich und klein, ach!<lb/>
Die Sprache, die ich führe,<lb/>
Die Taille, die Tournüre,<lb/>
:,: Dergleichen finden Sie<lb/>
Bei einer Zofe nie :,:<lb/>
Ge&#x017F;tehen mü&#x017F;&#x017F;en Sie fürwahr,<lb/>
Sehr komi&#x017F;ch die&#x017F;er Jrrthum war.<lb/><hi rendition="#et">Ja &#x017F;ehr komi&#x017F;ch, hahaha!<lb/>
J&#x017F;t die Sache, hahaha!</hi><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0027] Orlofsky. Seh’n Sie, dies Fräulein zierlich, Die hält der Herr Marquis Für — nein, es iſt poſſirlich! Die Damen. Für was denn? Falke. Rathen Sie! Adele. Für eine Zofe hält er mich, Jſt das nicht lächerlich? Alle. Hahaha! Ja, ja, ja, ja! Das iſt ſehr lächerlich! Orlofsky. Mein Herr, das iſt nicht ſehr galant, Wie kann man ſich ſo irren? Wie ungalant! Falke. Wie ungalant! Eiſenſtein. Die Aehnlichkeit iſt ſo frappant, Das mußte mich verwirren. Adele. Mein Herr Marquis, Ein Mann wie Sie Sollt’ beſſer das verſteh’n, Darum rathe ich, Ja genauer ſich Die Leute anzuſeh’n! Die Hand iſt doch wohl gar zu fein, ach! Das Füßchen ſo zierlich und klein, ach! Die Sprache, die ich führe, Die Taille, die Tournüre, :,: Dergleichen finden Sie Bei einer Zofe nie :,: Geſtehen müſſen Sie fürwahr, Sehr komiſch dieſer Jrrthum war. Ja ſehr komiſch, hahaha! Jſt die Sache, hahaha!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/genee_fledermaus_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/genee_fledermaus_1874/27
Zitationshilfe: Genée, Richard: Arien und Gesänge aus: Die Fledermaus. Wien, 1874, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/genee_fledermaus_1874/27>, abgerufen am 28.03.2024.