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George, Stefan: Algabal. Paris u. a., 1892.

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Und wolle nicht den bruder mir entfremden
-- Erkannt ich doch im schlaf dein augenmerk? --
Du fesselst eifrig ihn an blödes werk
Dein zwang verkleidet ihn mit sklavenhemden
Sieh ich bin zart wie eine apfelblüte
Und friedenfroher denn ein neues lamm
Doch liegen eisen stein und feuerschwamm
Gefährlich in erschüttertem gemüte
Hernieder steig ich eine marmortreppe
Ein leichnam ohne haupt inmitten ruht
Dort sickert meines teuren bruders blut
Ich raffe leise nur die purpurschleppe
Und wolle nicht den bruder mir entfremden
— Erkannt ich doch im schlaf dein augenmerk? —
Du fesselst eifrig ihn an blödes werk
Dein zwang verkleidet ihn mit sklavenhemden
Sieh ich bin zart wie eine apfelblüte
Und friedenfroher denn ein neues lamm
Doch liegen eisen stein und feuerschwamm
Gefährlich in erschüttertem gemüte
Hernieder steig ich eine marmortreppe
Ein leichnam ohne haupt inmitten ruht
Dort sickert meines teuren bruders blut
Ich raffe leise nur die purpurschleppe
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[17/0027] Und wolle nicht den bruder mir entfremden — Erkannt ich doch im schlaf dein augenmerk? — Du fesselst eifrig ihn an blödes werk Dein zwang verkleidet ihn mit sklavenhemden Sieh ich bin zart wie eine apfelblüte Und friedenfroher denn ein neues lamm Doch liegen eisen stein und feuerschwamm Gefährlich in erschüttertem gemüte Hernieder steig ich eine marmortreppe Ein leichnam ohne haupt inmitten ruht Dort sickert meines teuren bruders blut Ich raffe leise nur die purpurschleppe

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Zitationshilfe: George, Stefan: Algabal. Paris u. a., 1892, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/george_algabal_1892/27>, abgerufen am 28.03.2024.