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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Cal
Calvaria, Schedelstätte,
oder der Ort, an wel
chem die Juden ihre U-
belthäter hin zu richten
pflegten, war eigentlich
ein Berg, worauf auch
unser Herr und Heyland
Christus gecreutziget wur-
de.
Calumniant, ein Laster
Maul, Schmäh-Vogel,
Verleumder, der einen
falscher und betrüglicher
Weise anklaget und be-
schuldiget, ein Ehrenab-
schneider.
Calumnie, falsche Beschul
digung, Verleumdung,
Schmach-Läster-Rede.
Calumniren, verleumden,
schänden, schmähen, lä-
stern.
Camarlengato, die Eh-
ren-Stelle eines Cäm-
merers am Päbstlichen
Hofe.
Camarlengo, der Cardi-
nal-Praesident
des Ober-
sten Päbstlichen Hoff-
Gerichts, oder auch des
Pabsts Schatzmeister.
Heist sonsten ein Käm-
merling, Cammer-Herr.
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Cam
Cambio, ein Wechsel. Da-
her Cambiren, wechseln.
Jus cambiale, das
Wechsel-Recht.
Camelot, ein aus Cameel-
Haaren gewürckter
Zeug.
Cameel, also wird bey de-
nen Schiff - Leuten das
Ancker-Seil oder ein an-
deres dickes Schiff-Seil
genennet.
Camera apostolica, des
Pabsts Schatz - Kam-
mer.
Camera Imperialis, das
Kayserliche Reichs-Cam-
mer-Gericht.
Camera Obscura, eine
dunckele, finstere Cam-
mer. Jn der Optic ein
gantz finsteres Gemach,
dem man alles Licht be-
nommen, und nur eine
kleine Oeffnung gelassen
hat, worinn man ein auf
gewisse Weise geschliffe-
nes nicht allzu grosses
Glaß setzet, durch welches
sich alles, was auf der
Gassen ist, in seiner Be-
wegung und Farbe auf
die weisse Wand, wie-
wohl
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Cal
Calvaria, Schedelſtaͤtte,
oder der Ort, an wel
chem die Juden ihre U-
belthaͤter hin zu richten
pflegten, war eigentlich
ein Berg, worauf auch
unſer Herr und Heyland
Chriſtus gecreutziget wur-
de.
Calumniant, ein Laſter
Maul, Schmaͤh-Vogel,
Verleumder, der einen
falſcher und betruͤglicher
Weiſe anklaget und be-
ſchuldiget, ein Ehrenab-
ſchneider.
Calumnie, falſche Beſchul
digung, Verleumdung,
Schmach-Laͤſter-Rede.
Calumniren, verleumden,
ſchaͤnden, ſchmaͤhen, laͤ-
ſtern.
Camarlengato, die Eh-
ren-Stelle eines Caͤm-
merers am Paͤbſtlichen
Hofe.
Camarlengo, der Cardi-
nal-Præſident
des Ober-
ſten Paͤbſtlichen Hoff-
Gerichts, oder auch des
Pabſts Schatzmeiſter.
Heiſt ſonſten ein Kaͤm-
merling, Cammer-Herr.
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Cam
Cambio, ein Wechſel. Da-
her Cambiren, wechſeln.
Jus cambiale, das
Wechſel-Recht.
Camelot, ein aus Cameel-
Haaren gewuͤrckter
Zeug.
Cameel, alſo wird bey de-
nen Schiff - Leuten das
Ancker-Seil oder ein an-
deres dickes Schiff-Seil
genennet.
Camera apoſtolica, des
Pabſts Schatz - Kam-
mer.
Camera Imperialis, das
Kayſerliche Reichs-Cam-
mer-Gericht.
Camera Obſcura, eine
dunckele, finſtere Cam-
mer. Jn der Optic ein
gantz finſteres Gemach,
dem man alles Licht be-
nommen, und nur eine
kleine Oeffnung gelaſſen
hat, worinn man ein auf
gewiſſe Weiſe geſchliffe-
nes nicht allzu groſſes
Glaß ſetzet, durch welches
ſich alles, was auf der
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wegung und Farbe auf
die weiſſe Wand, wie-
wohl
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[84/0100] Cal Cam Calvaria, Schedelſtaͤtte, oder der Ort, an wel chem die Juden ihre U- belthaͤter hin zu richten pflegten, war eigentlich ein Berg, worauf auch unſer Herr und Heyland Chriſtus gecreutziget wur- de. Calumniant, ein Laſter Maul, Schmaͤh-Vogel, Verleumder, der einen falſcher und betruͤglicher Weiſe anklaget und be- ſchuldiget, ein Ehrenab- ſchneider. Calumnie, falſche Beſchul digung, Verleumdung, Schmach-Laͤſter-Rede. Calumniren, verleumden, ſchaͤnden, ſchmaͤhen, laͤ- ſtern. Camarlengato, die Eh- ren-Stelle eines Caͤm- merers am Paͤbſtlichen Hofe. Camarlengo, der Cardi- nal-Præſident des Ober- ſten Paͤbſtlichen Hoff- Gerichts, oder auch des Pabſts Schatzmeiſter. Heiſt ſonſten ein Kaͤm- merling, Cammer-Herr. Cambio, ein Wechſel. Da- her Cambiren, wechſeln. Jus cambiale, das Wechſel-Recht. Camelot, ein aus Cameel- Haaren gewuͤrckter Zeug. Cameel, alſo wird bey de- nen Schiff - Leuten das Ancker-Seil oder ein an- deres dickes Schiff-Seil genennet. Camera apoſtolica, des Pabſts Schatz - Kam- mer. Camera Imperialis, das Kayſerliche Reichs-Cam- mer-Gericht. Camera Obſcura, eine dunckele, finſtere Cam- mer. Jn der Optic ein gantz finſteres Gemach, dem man alles Licht be- nommen, und nur eine kleine Oeffnung gelaſſen hat, worinn man ein auf gewiſſe Weiſe geſchliffe- nes nicht allzu groſſes Glaß ſetzet, durch welches ſich alles, was auf der Gaſſen iſt, in ſeiner Be- wegung und Farbe auf die weiſſe Wand, wie- wohl

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/100>, abgerufen am 29.03.2024.