Camerade, ein Stubenge- sell, Mitgesell, Rottge- sell, Spießgesell.
Camerarius, ein Kämme- rer.
Camin, ein Schornstein, Schlot. Jsteigentlich die Oeffnung, die den Rauch des Feuers zum Dache hinaus führet; mehrentheils aber verste- het man jetzo durch das Wort Camin, einen in den Stuben, grossen Zim- mern, und Sälen wohl- gebauten, gezierten in der Wand liegenden Ort, worinn man Feuer ma- chet, und die Zimmer da- mit einiger massen wär- men kan.
Camisade, ist ein Angriff, welcher des Nachtes, o- der früh Morgens, durch hierzu Commandirte ge- schiehet, die Feinde zu ü- berfallen; ein unversehe- ner nächtlicher Einfall.
Camisole, ein Futter- hembd, Wüllenhembd, Unterkleid.
[Spaltenumbruch]
Can
Campagne, ein Feldzug; Wird von der Zeit ge- sagt, in welcher die Ar- meen zu Felde liegen. Heist auch so viel als alle Kriegs-Dienste, die wäh- rendem solchem Feldzug von einem Soldaten ge- than werden müssen.
Campement, das Lager, Feldlager; ein geraumes, Feld, wo ein Kriegs-Heer sich niederlässet, die Zel- ten aufschlägt, und zu sei- nem Auffenthalt Hütten bauet. Das Campement, oder Lager abstechen/ heis- set so viel, als den Platz zum Lager auf dem Erdreich abzeichnen und eintheilen.
Campiren, sich lagern, ein Lager schlagen, im Felde liegen.
Canaille, loß Lumpen-Ge- sindel, ein loser Hauffe, allerhand nichts wehrten Gesindleins, eine unzüch- tige Metze. it. der gemei- ne Pöbel.
Canaillös, loß und leicht- fertig, hurenhafft, unzüch- tig, liederlich.
Canal, eine Röhre, Was-
ser-
F 3
[Spaltenumbruch]
Cam
wohl in verkehrter Stel- lung, zeiget.
Camerade, ein Stubenge- ſell, Mitgeſell, Rottge- ſell, Spießgeſell.
Camerarius, ein Kaͤmme- rer.
Camin, ein Schornſtein, Schlot. Jſteigentlich die Oeffnung, die den Rauch des Feuers zum Dache hinaus fuͤhret; mehrentheils aber verſte- het man jetzo durch das Wort Camin, einen in den Stuben, groſſen Zim- mern, und Saͤlen wohl- gebauten, gezierten in der Wand liegenden Ort, worinn man Feuer ma- chet, und die Zimmer da- mit einiger maſſen waͤr- men kan.
Camiſade, iſt ein Angriff, welcher des Nachtes, o- der fruͤh Morgens, durch hierzu Commandirte ge- ſchiehet, die Feinde zu uͤ- berfallen; ein unverſehe- ner naͤchtlicher Einfall.
Camiſole, ein Futter- hembd, Wuͤllenhembd, Unterkleid.
[Spaltenumbruch]
Can
Campagne, ein Feldzug; Wird von der Zeit ge- ſagt, in welcher die Ar- meen zu Felde liegen. Heiſt auch ſo viel als alle Kriegs-Dienſte, die waͤh- rendem ſolchem Feldzug von einem Soldaten ge- than werden muͤſſen.
Campement, das Lager, Feldlager; ein geraumes, Feld, wo ein Kriegs-Heer ſich niederlaͤſſet, die Zel- ten aufſchlaͤgt, und zu ſei- nem Auffenthalt Huͤtten bauet. Das Campement, odeꝛ Lager abſtechẽ/ heiſ- ſet ſo viel, als den Platz zum Lager auf dem Erdreich abzeichnen und eintheilen.
Campiren, ſich lagern, ein Lager ſchlagen, im Felde liegen.
Canaille, loß Lumpen-Ge- ſindel, ein loſer Hauffe, allerhand nichts wehrten Geſindleins, eine unzuͤch- tige Metze. it. der gemei- ne Poͤbel.
Canailloͤs, loß und leicht- fertig, hurenhafft, unzuͤch- tig, liederlich.
Canal, eine Roͤhre, Waſ-
ſer-
F 3
<TEI><text><body><divn="1"><list><item><pbfacs="#f0101"n="85"/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Cam</hi></fw><lb/>
wohl in verkehrter Stel-<lb/>
lung, zeiget.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Camerade,</hi> ein Stubenge-<lb/>ſell, Mitgeſell, Rottge-<lb/>ſell, Spießgeſell.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Camerarius,</hi> ein Kaͤmme-<lb/>
rer.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Camin,</hi> ein Schornſtein,<lb/>
Schlot. Jſteigentlich<lb/>
die Oeffnung, die den<lb/>
Rauch des Feuers zum<lb/>
Dache hinaus fuͤhret;<lb/>
mehrentheils aber verſte-<lb/>
het man jetzo durch das<lb/>
Wort <hirendition="#aq">Camin,</hi> einen in<lb/>
den Stuben, groſſen Zim-<lb/>
mern, und Saͤlen wohl-<lb/>
gebauten, gezierten in der<lb/>
Wand liegenden Ort,<lb/>
worinn man Feuer ma-<lb/>
chet, und die Zimmer da-<lb/>
mit einiger maſſen waͤr-<lb/>
men kan.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Camiſade,</hi> iſt ein Angriff,<lb/>
welcher des Nachtes, o-<lb/>
der fruͤh Morgens, durch<lb/>
hierzu <hirendition="#aq">Commandirte</hi> ge-<lb/>ſchiehet, die Feinde zu uͤ-<lb/>
berfallen; ein unverſehe-<lb/>
ner naͤchtlicher Einfall.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Camiſole,</hi> ein Futter-<lb/>
hembd, Wuͤllenhembd,<lb/>
Unterkleid.</item></list><lb/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Can</hi></fw><lb/><list><item><hirendition="#aq">Campagne,</hi> ein Feldzug;<lb/>
Wird von der Zeit ge-<lb/>ſagt, in welcher die <hirendition="#aq">Ar-<lb/>
meen</hi> zu Felde liegen.<lb/>
Heiſt auch ſo viel als alle<lb/>
Kriegs-Dienſte, die waͤh-<lb/>
rendem ſolchem Feldzug<lb/>
von einem Soldaten ge-<lb/>
than werden muͤſſen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Campement,</hi> das Lager,<lb/>
Feldlager; ein geraumes,<lb/>
Feld, wo ein Kriegs-Heer<lb/>ſich niederlaͤſſet, die Zel-<lb/>
ten aufſchlaͤgt, und zu ſei-<lb/>
nem Auffenthalt Huͤtten<lb/>
bauet. Das <hirendition="#aq">Campement,</hi><lb/><hirendition="#fr">odeꝛ Lager abſtechẽ/</hi> heiſ-<lb/>ſet ſo viel, als den Platz zum<lb/>
Lager auf dem Erdreich<lb/>
abzeichnen und eintheilen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Campi</hi>ren, ſich lagern, ein<lb/>
Lager ſchlagen, im Felde<lb/>
liegen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Canaille,</hi> loß Lumpen-Ge-<lb/>ſindel, ein loſer Hauffe,<lb/>
allerhand nichts wehrten<lb/>
Geſindleins, eine unzuͤch-<lb/>
tige Metze. <hirendition="#aq">it.</hi> der gemei-<lb/>
ne Poͤbel.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Canaill</hi>oͤs, loß und leicht-<lb/>
fertig, hurenhafft, unzuͤch-<lb/>
tig, liederlich.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Canal,</hi> eine Roͤhre, Waſ-<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">F</hi> 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſer-</fw><lb/></item></list></div></body></text></TEI>
[85/0101]
Cam
Can
wohl in verkehrter Stel-
lung, zeiget.
Camerade, ein Stubenge-
ſell, Mitgeſell, Rottge-
ſell, Spießgeſell.
Camerarius, ein Kaͤmme-
rer.
Camin, ein Schornſtein,
Schlot. Jſteigentlich
die Oeffnung, die den
Rauch des Feuers zum
Dache hinaus fuͤhret;
mehrentheils aber verſte-
het man jetzo durch das
Wort Camin, einen in
den Stuben, groſſen Zim-
mern, und Saͤlen wohl-
gebauten, gezierten in der
Wand liegenden Ort,
worinn man Feuer ma-
chet, und die Zimmer da-
mit einiger maſſen waͤr-
men kan.
Camiſade, iſt ein Angriff,
welcher des Nachtes, o-
der fruͤh Morgens, durch
hierzu Commandirte ge-
ſchiehet, die Feinde zu uͤ-
berfallen; ein unverſehe-
ner naͤchtlicher Einfall.
Camiſole, ein Futter-
hembd, Wuͤllenhembd,
Unterkleid.
Campagne, ein Feldzug;
Wird von der Zeit ge-
ſagt, in welcher die Ar-
meen zu Felde liegen.
Heiſt auch ſo viel als alle
Kriegs-Dienſte, die waͤh-
rendem ſolchem Feldzug
von einem Soldaten ge-
than werden muͤſſen.
Campement, das Lager,
Feldlager; ein geraumes,
Feld, wo ein Kriegs-Heer
ſich niederlaͤſſet, die Zel-
ten aufſchlaͤgt, und zu ſei-
nem Auffenthalt Huͤtten
bauet. Das Campement,
odeꝛ Lager abſtechẽ/ heiſ-
ſet ſo viel, als den Platz zum
Lager auf dem Erdreich
abzeichnen und eintheilen.
Campiren, ſich lagern, ein
Lager ſchlagen, im Felde
liegen.
Canaille, loß Lumpen-Ge-
ſindel, ein loſer Hauffe,
allerhand nichts wehrten
Geſindleins, eine unzuͤch-
tige Metze. it. der gemei-
ne Poͤbel.
Canailloͤs, loß und leicht-
fertig, hurenhafft, unzuͤch-
tig, liederlich.
Canal, eine Roͤhre, Waſ-
ſer-
F 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/101>, abgerufen am 09.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.