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Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.

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des Fünfften Theils/ Phil. O.
etwas vnverweßliches haben/ ist aber durch den jrr-
dischen vnd vnreinen Sulphur also vberzogen vnd ver-
derbet/ daß es bey mir vnmüglich scheinet zu seyn/ jhnen
zu helffen; wan sie nicht zuvoren wieder verwesen vnd zu
nichts werden/ aus welchem nichts dann hernach das
Gold das gute Füncklein zu sich nehmen/ vnd wieder zu
ichts gutes machen kan; welches vor dem ablegen jhrer
accidentalischer Sulphurischer schwartzer vnreinigkeit
nit hätte geschehen können: Wie dan wir menschen auch
nimmermehr mit oder bey Gott werden seyn vnd bleiben
können; wann wir nicht zuvorn den alten Sawerteig
(welchen vns der alte Adam hat angehencket) aus vn-
sern Hertzen thun; Christum durch den Glauben anzie-
hen/ den nackenden Kindern wiederumb gleich wer-
den; Welches fürwahr harte Worte sindt/ darmit
allhier die Natur vbereinstimmet; vnnd solches zu
glauben vns ermahnet; vnd doch so wenig zu hertzen ge-
nommen wird. Gleich wie es allhier mit dem Golde
geschicht: Also kan es auch mit dem Silber geschehen/
welches/ so dasselbige mit putrificirten Metallen verei-
niget wird/ seines gleichen darauß zeucht/ vnd sich davon
nehret; ist gleich als wan man in einerley Erden vieler-
ley Sahmen leget vnd ein jedweder Sahmen das jenige
zu sich zeucht/ was jhme dienstlich ist/ vnd lässt das vbrige
liegen: Als zum Exempel; wan man Fenchel/ Küm-
mel vnd Zwibeln- sahmen neben ein ander in die Erden
legte/ so würde der Fenchel-sahmen nur allein das jenige
zu sich ziehen/ welches jhme dienstlich ist/ ein Fenchel-
kraut mit Blätter Stengel vnd Sahmen darauß zu-
machen/ deßgleichen wird auch der Zwibel- Sahmen
thun.

Also
E iiij

des Fuͤnfften Theils/ Phil. O.
etwas vnverweßliches haben/ iſt aber durch den jrr-
diſchen vnd vnreinen Sulphur alſo vberzogen vnd ver-
derbet/ daß es bey mir vnmuͤglich ſcheinet zu ſeyn/ jhnen
zu helffen; wan ſie nicht zuvoren wieder verweſen vnd zu
nichts werden/ aus welchem nichts dann hernach das
Gold das gute Fuͤncklein zu ſich nehmen/ vnd wieder zu
ichts gutes machen kan; welches vor dem ablegen jhrer
accidentaliſcher Sulphuriſcher ſchwartzer vnreinigkeit
nit haͤtte geſchehen koͤnnen: Wie dan wir menſchen auch
nimmermehr mit oder bey Gott werden ſeyn vnd bleiben
koͤnnen; wann wir nicht zuvorn den alten Sawerteig
(welchen vns der alte Adam hat angehencket) aus vn-
ſern Hertzen thun; Chriſtum durch den Glauben anzie-
hen/ den nackenden Kindern wiederumb gleich wer-
den; Welches fuͤrwahr harte Worte ſindt/ darmit
allhier die Natur vbereinſtimmet; vnnd ſolches zu
glauben vns ermahnet; vnd doch ſo wenig zu hertzen ge-
nommen wird. Gleich wie es allhier mit dem Golde
geſchicht: Alſo kan es auch mit dem Silber geſchehen/
welches/ ſo daſſelbige mit putrificirten Metallen verei-
niget wird/ ſeines gleichen darauß zeucht/ vnd ſich davon
nehret; iſt gleich als wan man in einerley Erden vieler-
ley Sahmen leget vnd ein jedweder Sahmen das jenige
zu ſich zeucht/ was jhme dienſtlich iſt/ vnd laͤſſt das vbrige
liegen: Als zum Exempel; wan man Fenchel/ Kuͤm-
mel vnd Zwibeln- ſahmen neben ein ander in die Erden
legte/ ſo wuͤrde der Fenchel-ſahmen nur allein das jenige
zu ſich ziehen/ welches jhme dienſtlich iſt/ ein Fenchel-
kraut mit Blaͤtter Stengel vnd Sahmen darauß zu-
machen/ deßgleichen wird auch der Zwibel- Sahmen
thun.

Alſo
E iiij
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[71/0073] des Fuͤnfften Theils/ Phil. O. etwas vnverweßliches haben/ iſt aber durch den jrr- diſchen vnd vnreinen Sulphur alſo vberzogen vnd ver- derbet/ daß es bey mir vnmuͤglich ſcheinet zu ſeyn/ jhnen zu helffen; wan ſie nicht zuvoren wieder verweſen vnd zu nichts werden/ aus welchem nichts dann hernach das Gold das gute Fuͤncklein zu ſich nehmen/ vnd wieder zu ichts gutes machen kan; welches vor dem ablegen jhrer accidentaliſcher Sulphuriſcher ſchwartzer vnreinigkeit nit haͤtte geſchehen koͤnnen: Wie dan wir menſchen auch nimmermehr mit oder bey Gott werden ſeyn vnd bleiben koͤnnen; wann wir nicht zuvorn den alten Sawerteig (welchen vns der alte Adam hat angehencket) aus vn- ſern Hertzen thun; Chriſtum durch den Glauben anzie- hen/ den nackenden Kindern wiederumb gleich wer- den; Welches fuͤrwahr harte Worte ſindt/ darmit allhier die Natur vbereinſtimmet; vnnd ſolches zu glauben vns ermahnet; vnd doch ſo wenig zu hertzen ge- nommen wird. Gleich wie es allhier mit dem Golde geſchicht: Alſo kan es auch mit dem Silber geſchehen/ welches/ ſo daſſelbige mit putrificirten Metallen verei- niget wird/ ſeines gleichen darauß zeucht/ vnd ſich davon nehret; iſt gleich als wan man in einerley Erden vieler- ley Sahmen leget vnd ein jedweder Sahmen das jenige zu ſich zeucht/ was jhme dienſtlich iſt/ vnd laͤſſt das vbrige liegen: Als zum Exempel; wan man Fenchel/ Kuͤm- mel vnd Zwibeln- ſahmen neben ein ander in die Erden legte/ ſo wuͤrde der Fenchel-ſahmen nur allein das jenige zu ſich ziehen/ welches jhme dienſtlich iſt/ ein Fenchel- kraut mit Blaͤtter Stengel vnd Sahmen darauß zu- machen/ deßgleichen wird auch der Zwibel- Sahmen thun. Alſo E iiij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/73>, abgerufen am 25.04.2024.