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Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.

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Beschluß.
nicht beweißlich/ daß auch jetzund nichts gutes darinn
seyn solte; vnd solches wegen zweyerley vrsachen: Erst-
lich ist bekandt genug/ vnd bey den alten vnd jungen
Schmeltzern versucht/ daß bißweilen eine hinweg ge-
worffene Schlacken/ wan sie etliche Jahren im Wetter
gelegen/ sich wieder/ wegen magnetischer angebohrner
Natur vnd Eigenschafft erholet/ mehr vnd besser Me-
tall/ als im ersten Schmeltzen/ hernach geben hat/ (dar-
von der Vnwissende/ die Bergkleute lesen vnd hören
kan:) Vnd wird zu diesem Schmeltzen keine sonderbah-
re Kunst oder Wissenschafft gebraucht; sondern geschicht
nur auff das gemeine vnd jederman bekandte Schmeltz-
werck. Zum andern aber/ kan auch aus etlicher Metal-
len Schlacken (sie haben sich gleich zuvoren durch die
Elementa wieder impraegniret, oder nicht) durch ein
besonder secrete Wissenschafft/ welche doch zuvoren in
dem ersten schmeltzen im geringsten kein Gold vnd Sil-
ber/ sondern nur geringe Metallen geben haben/ gut
Gold vnd Silber gezogen werden. Wie ist das mög-
lich/ möchtestu segen? daß in dem ersten schmeltzen nur
vnvollkommene/ vnd aus derselben weg-gestürtzten
Schlacken/ vollkommene Metallen außgeschmeltzet wer-
den: Dieses will ich dir sagen/ daß alle vnvollkomme-
ne/ geringe Metallen/ etwas vollkommenes bey oder in-
sich haben/ welches durch die Capellen prob nicht/ es sey
dann/ daß man solche zuvoren aus jhrer Metallischen
Natur bringe/ vnd zu einer Schlacken mache/ (wo-
von albereit mehrmahlen gedacht ist) darvon kan ge-
schieden werden: dan die vnvollkommene Metallen viel
verbrennlichen Sulphur bey sich haben/ welcher nicht
zulässt/ daß dieselben auff der Cupellen prob sich genug-

samb

Beſchluß.
nicht beweißlich/ daß auch jetzund nichts gutes darinn
ſeyn ſolte; vnd ſolches wegen zweyerley vrſachen: Erſt-
lich iſt bekandt genug/ vnd bey den alten vnd jungen
Schmeltzern verſucht/ daß bißweilen eine hinweg ge-
worffene Schlacken/ wan ſie etliche Jahren im Wetter
gelegen/ ſich wieder/ wegen magnetiſcher angebohrner
Natur vnd Eigenſchafft erholet/ mehr vnd beſſer Me-
tall/ als im erſten Schmeltzen/ hernach geben hat/ (dar-
von der Vnwiſſende/ die Bergkleute leſen vnd hoͤren
kan:) Vnd wird zu dieſem Schmeltzen keine ſonderbah-
re Kunſt oder Wiſſenſchafft gebraucht; ſondern geſchicht
nur auff das gemeine vnd jederman bekandte Schmeltz-
werck. Zum andern aber/ kan auch aus etlicher Metal-
len Schlacken (ſie haben ſich gleich zuvoren durch die
Elementa wieder imprægniret, oder nicht) durch ein
beſonder ſecrete Wiſſenſchafft/ welche doch zuvoren in
dem erſten ſchmeltzen im geringſten kein Gold vnd Sil-
ber/ ſondern nur geringe Metallen geben haben/ gut
Gold vnd Silber gezogen werden. Wie iſt das moͤg-
lich/ moͤchteſtu ſegen? daß in dem erſten ſchmeltzen nur
vnvollkommene/ vnd aus derſelben weg-geſtuͤrtzten
Schlacken/ vollkommene Metallen außgeſchmeltzet wer-
den: Dieſes will ich dir ſagen/ daß alle vnvollkomme-
ne/ geringe Metallen/ etwas vollkommenes bey oder in-
ſich haben/ welches durch die Capellen prob nicht/ es ſey
dann/ daß man ſolche zuvoren aus jhrer Metalliſchen
Natur bringe/ vnd zu einer Schlacken mache/ (wo-
von albereit mehrmahlen gedacht iſt) darvon kan ge-
ſchieden werden: dan die vnvollkommene Metallen viel
verbrennlichen Sulphur bey ſich haben/ welcher nicht
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[86/0088] Beſchluß. nicht beweißlich/ daß auch jetzund nichts gutes darinn ſeyn ſolte; vnd ſolches wegen zweyerley vrſachen: Erſt- lich iſt bekandt genug/ vnd bey den alten vnd jungen Schmeltzern verſucht/ daß bißweilen eine hinweg ge- worffene Schlacken/ wan ſie etliche Jahren im Wetter gelegen/ ſich wieder/ wegen magnetiſcher angebohrner Natur vnd Eigenſchafft erholet/ mehr vnd beſſer Me- tall/ als im erſten Schmeltzen/ hernach geben hat/ (dar- von der Vnwiſſende/ die Bergkleute leſen vnd hoͤren kan:) Vnd wird zu dieſem Schmeltzen keine ſonderbah- re Kunſt oder Wiſſenſchafft gebraucht; ſondern geſchicht nur auff das gemeine vnd jederman bekandte Schmeltz- werck. Zum andern aber/ kan auch aus etlicher Metal- len Schlacken (ſie haben ſich gleich zuvoren durch die Elementa wieder imprægniret, oder nicht) durch ein beſonder ſecrete Wiſſenſchafft/ welche doch zuvoren in dem erſten ſchmeltzen im geringſten kein Gold vnd Sil- ber/ ſondern nur geringe Metallen geben haben/ gut Gold vnd Silber gezogen werden. Wie iſt das moͤg- lich/ moͤchteſtu ſegen? daß in dem erſten ſchmeltzen nur vnvollkommene/ vnd aus derſelben weg-geſtuͤrtzten Schlacken/ vollkommene Metallen außgeſchmeltzet wer- den: Dieſes will ich dir ſagen/ daß alle vnvollkomme- ne/ geringe Metallen/ etwas vollkommenes bey oder in- ſich haben/ welches durch die Capellen prob nicht/ es ſey dann/ daß man ſolche zuvoren aus jhrer Metalliſchen Natur bringe/ vnd zu einer Schlacken mache/ (wo- von albereit mehrmahlen gedacht iſt) darvon kan ge- ſchieden werden: dan die vnvollkommene Metallen viel verbrennlichen Sulphur bey ſich haben/ welcher nicht zulaͤſſt/ daß dieſelben auff der Cupellen prob ſich genug- ſamb

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/88>, abgerufen am 18.04.2024.