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Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.

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Continuatio Miraculi Mundi.

Weil dann eines gantzen Landes Wolfahrt an einem vernünfftigen Regenten
vnd Ober-Herrn/ vnd im widrigen aller Vntergang vnd Verderben von demselbigen
dependiret/ so ist es ja nöhtig dahin zu trachten/ daß das Haupt im Lande gesund/ frisch/
frölich vnd verständig/ vnd ja nicht kranck/ traurig/ verdrossen/ dumm oder vntüchtig zu
regiren erfunden werde. Darumb habe ich meinem Nechsten zu liebe/ vnd allen hohen
Häuptern zu guter gesunden vnd langwierigen glücklichen Regirung eine dienende oder
helffende Universal-Medicin zu beschreiben nicht vnterlassen können noch wollen.

Dann ausser der lieben Gesundheit niemand ein gantzer Mensch kan vnd mag ge-
nennet werden. Was ist ein krancker Mensch ihme oder andern nutz? Gantz nichts;
sondern ist nur vielen hinderlich vnd schädlich: Dann allzeit einem krancken Haupt viel
gesunde Glieder dienen vnd auffwarten müssen; ein gesundes Haupt aber hergegen den
gantzen Leib glücklich regiren kan. Was hilfft einem schmertzhafften Krancken/ all sein
grosses Haab vnd Gut/ welches er doch nicht geniessen kan/ sondern muß es mit Ver-
druß ansehen/ vnd schmertzlich verlassen: ein gesunder Leib aber billich allen Schätzen
der Welt weit vorzuziehen ist. Wann dann Gesundheit vnd Reichthumb/ als beyde
grosse Gaben Gottes/ beysammen seyn/ alsdann man erst für glückselig kan geschätzet
werden: Kranckheit vnd Armut aber ärger als der Tod selber zu achten.

Man siehet bißweilen fromme/ Gottsfürchtige Herren vnd Regenten an gar ge-
ringen Kranckheiten hinwegsterben/ welche dem Land noch lange Jahre (wann gute
Medicamenten vorhanden gewesen) hätten vorstehen können.

Der mehrer Theil Menschen sind aber also genaturt/ daß sie gemeiniglich das
vergängliche Gut höher als das gesunde Leben/ vnd das zeitliche Leben grösser als die
ewige Seligkeit achten. Darumb sich wenige auff gute Medicin legen/ sondern schläf-
ferig vnd sicher dahin leben/ so lang der Tod anklopffet: alsdann man erst erfähret/ was
die Gesundheit für eine vnvergleichliche Gabe Gottes/ die Kranckheit hergegen für eine
bittere Straffe der Sünden ist. Wann dann mancher so weit kommt/ daß er dieses mer-
cket vnd versteht/ so ist es gemeiniglich allbereit zu spät/ die verseumte vnd verwahrlosete
Gesundheit wiederumb zu erlangen/ sondern muß dieselbe (nolens volens) dem Tode
zum Raub lassen.

Darumb billich jederman bey jungen vnd gesunden Tagen stetig an das schmertz-
haffte Alter/ Kranckheit vnd Tod gedencken/ vnd die von Gott darzu verordnete gute
Remedien beyzeiten suchen vnd darnach streben solte. Gleich wie man einen Vogel im
eingeschlossenen Kefig gar leichtlich bewahren oder behalten kan; wann er aber außge-
flogen/ übel wieder zu sangen: Also auch die Gesundheit gar leichtlich zu erhalten; wann
sie aber verloren/ mühsam wieder zu erlangen ist. Was hilfft es/ wann das Kalb er-
truncken ist/ vnd man dann erst den Stall zumachen wil? Doch soll man den Muht
nicht fallen lassen/ sondern vor allen Dingen erstlich vmb Vergebung der Sünden
Gott bitten/ darnach diejenigen Mittel rechtmässig gebrauchen/ welche Gott darzu er-
schaffen hat/ so kan es nicht fehlen/ wann das Gebät eiferig/ vnd die Medicin gut ist/

die
Continuatio Miraculi Mundi.

Weil dann eines gantzen Landes Wolfahrt an einem vernuͤnfftigen Regenten
vnd Ober-Herꝛn/ vnd im widrigen aller Vntergang vnd Verderben von demſelbigen
dependiret/ ſo iſt es ja noͤhtig dahin zu trachten/ daß das Haupt im Lande geſund/ friſch/
froͤlich vnd verſtaͤndig/ vnd ja nicht kranck/ traurig/ verdroſſen/ dum̃ oder vntuͤchtig zu
regiren erfunden werde. Darumb habe ich meinem Nechſten zu liebe/ vnd allen hohen
Haͤuptern zu guter geſunden vnd langwierigen gluͤcklichen Regirung eine dienende odeꝛ
helffende Univerſal-Medicin zu beſchreiben nicht vnterlaſſen koͤnnen noch wollen.

Dann auſſer der lieben Geſundheit niemand ein gantzer Menſch kan vnd mag ge-
nennet werden. Was iſt ein krancker Menſch ihme oder andern nutz? Gantz nichts;
ſondern iſt nur vielen hinderlich vnd ſchaͤdlich: Dann allzeit einem krancken Haupt viel
geſunde Glieder dienen vnd auffwarten muͤſſen; ein geſundes Haupt aber hergegen den
gantzen Leib gluͤcklich regiren kan. Was hilfft einem ſchmertzhafften Krancken/ all ſein
groſſes Haab vnd Gut/ welches er doch nicht genieſſen kan/ ſondern muß es mit Ver-
druß anſehen/ vnd ſchmertzlich verlaſſen: ein geſunder Leib aber billich allen Schaͤtzen
der Welt weit vorzuziehen iſt. Wann dann Geſundheit vnd Reichthumb/ als beyde
groſſe Gaben Gottes/ beyſammen ſeyn/ alsdann man erſt fuͤr gluͤckſelig kan geſchaͤtzet
werden: Kranckheit vnd Armut aber aͤrger als der Tod ſelber zu achten.

Man ſiehet bißweilen fromme/ Gottsfuͤrchtige Herren vnd Regenten an gar ge-
ringen Kranckheiten hinwegſterben/ welche dem Land noch lange Jahre (wann gute
Medicamenten vorhanden geweſen) haͤtten vorſtehen koͤnnen.

Der mehrer Theil Menſchen ſind aber alſo genaturt/ daß ſie gemeiniglich das
vergaͤngliche Gut hoͤher als das geſunde Leben/ vnd das zeitliche Leben groͤſſer als die
ewige Seligkeit achten. Darumb ſich wenige auff gute Medicin legen/ ſondern ſchlaͤf-
ferig vnd ſicher dahin leben/ ſo lang der Tod anklopffet: alsdann man erſt erfaͤhret/ was
die Geſundheit fuͤr eine vnvergleichliche Gabe Gottes/ die Kranckheit hergegen fuͤr eine
bittere Straffe der Suͤnden iſt. Wann dann mancher ſo weit kom̃t/ daß er dieſes mer-
cket vnd verſteht/ ſo iſt es gemeiniglich allbereit zu ſpaͤt/ die verſeumte vnd verwahrloſete
Geſundheit wiederumb zu erlangen/ ſondern muß dieſelbe (nolens volens) dem Tode
zum Raub laſſen.

Darumb billich jederman bey jungen vnd geſunden Tagen ſtetig an das ſchmertz-
haffte Alter/ Kranckheit vnd Tod gedencken/ vnd die von Gott darzu verordnete gute
Remedien beyzeiten ſuchen vnd darnach ſtreben ſolte. Gleich wie man einen Vogel im
eingeſchloſſenen Kefig gar leichtlich bewahren oder behalten kan; wann er aber außge-
flogen/ uͤbel wieder zu ſangen: Alſo auch die Geſundheit gar leichtlich zu erhalten; wann
ſie aber verloren/ muͤhſam wieder zu erlangen iſt. Was hilfft es/ wann das Kalb er-
truncken iſt/ vnd man dann erſt den Stall zumachen wil? Doch ſoll man den Muht
nicht fallen laſſen/ ſondern vor allen Dingen erſtlich vmb Vergebung der Suͤnden
Gott bitten/ darnach diejenigen Mittel rechtmaͤſſig gebrauchen/ welche Gott darzu er-
ſchaffen hat/ ſo kan es nicht fehlen/ wann das Gebaͤt eiferig/ vnd die Medicin gut iſt/

die
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[260/0294] Continuatio Miraculi Mundi. Weil dann eines gantzen Landes Wolfahrt an einem vernuͤnfftigen Regenten vnd Ober-Herꝛn/ vnd im widrigen aller Vntergang vnd Verderben von demſelbigen dependiret/ ſo iſt es ja noͤhtig dahin zu trachten/ daß das Haupt im Lande geſund/ friſch/ froͤlich vnd verſtaͤndig/ vnd ja nicht kranck/ traurig/ verdroſſen/ dum̃ oder vntuͤchtig zu regiren erfunden werde. Darumb habe ich meinem Nechſten zu liebe/ vnd allen hohen Haͤuptern zu guter geſunden vnd langwierigen gluͤcklichen Regirung eine dienende odeꝛ helffende Univerſal-Medicin zu beſchreiben nicht vnterlaſſen koͤnnen noch wollen. Dann auſſer der lieben Geſundheit niemand ein gantzer Menſch kan vnd mag ge- nennet werden. Was iſt ein krancker Menſch ihme oder andern nutz? Gantz nichts; ſondern iſt nur vielen hinderlich vnd ſchaͤdlich: Dann allzeit einem krancken Haupt viel geſunde Glieder dienen vnd auffwarten muͤſſen; ein geſundes Haupt aber hergegen den gantzen Leib gluͤcklich regiren kan. Was hilfft einem ſchmertzhafften Krancken/ all ſein groſſes Haab vnd Gut/ welches er doch nicht genieſſen kan/ ſondern muß es mit Ver- druß anſehen/ vnd ſchmertzlich verlaſſen: ein geſunder Leib aber billich allen Schaͤtzen der Welt weit vorzuziehen iſt. Wann dann Geſundheit vnd Reichthumb/ als beyde groſſe Gaben Gottes/ beyſammen ſeyn/ alsdann man erſt fuͤr gluͤckſelig kan geſchaͤtzet werden: Kranckheit vnd Armut aber aͤrger als der Tod ſelber zu achten. Man ſiehet bißweilen fromme/ Gottsfuͤrchtige Herren vnd Regenten an gar ge- ringen Kranckheiten hinwegſterben/ welche dem Land noch lange Jahre (wann gute Medicamenten vorhanden geweſen) haͤtten vorſtehen koͤnnen. Der mehrer Theil Menſchen ſind aber alſo genaturt/ daß ſie gemeiniglich das vergaͤngliche Gut hoͤher als das geſunde Leben/ vnd das zeitliche Leben groͤſſer als die ewige Seligkeit achten. Darumb ſich wenige auff gute Medicin legen/ ſondern ſchlaͤf- ferig vnd ſicher dahin leben/ ſo lang der Tod anklopffet: alsdann man erſt erfaͤhret/ was die Geſundheit fuͤr eine vnvergleichliche Gabe Gottes/ die Kranckheit hergegen fuͤr eine bittere Straffe der Suͤnden iſt. Wann dann mancher ſo weit kom̃t/ daß er dieſes mer- cket vnd verſteht/ ſo iſt es gemeiniglich allbereit zu ſpaͤt/ die verſeumte vnd verwahrloſete Geſundheit wiederumb zu erlangen/ ſondern muß dieſelbe (nolens volens) dem Tode zum Raub laſſen. Darumb billich jederman bey jungen vnd geſunden Tagen ſtetig an das ſchmertz- haffte Alter/ Kranckheit vnd Tod gedencken/ vnd die von Gott darzu verordnete gute Remedien beyzeiten ſuchen vnd darnach ſtreben ſolte. Gleich wie man einen Vogel im eingeſchloſſenen Kefig gar leichtlich bewahren oder behalten kan; wann er aber außge- flogen/ uͤbel wieder zu ſangen: Alſo auch die Geſundheit gar leichtlich zu erhalten; wann ſie aber verloren/ muͤhſam wieder zu erlangen iſt. Was hilfft es/ wann das Kalb er- truncken iſt/ vnd man dann erſt den Stall zumachen wil? Doch ſoll man den Muht nicht fallen laſſen/ ſondern vor allen Dingen erſtlich vmb Vergebung der Suͤnden Gott bitten/ darnach diejenigen Mittel rechtmaͤſſig gebrauchen/ welche Gott darzu er- ſchaffen hat/ ſo kan es nicht fehlen/ wann das Gebaͤt eiferig/ vnd die Medicin gut iſt/ die

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/294>, abgerufen am 28.03.2024.