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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Philosophischer Oefen
ches alle obstructiones des gantzen Leibes eröffnet/ vnd Epilepsiam radicitus curi-
ret. Das klare Wasser davon der Sulphur Vitrioli geschieden/ ad siccitatem lassen ab-
rauchen/ so bleibet ein Saltz zurück/ welches per distillationem einen wunderbarlicheu
Spiritum giebet/ vor der distillation ist es ein Specificum Purgans, davon zu 8.10.12.
bis auff 24. Grana eyngeben/ in allen Kranckheiten sicherlich zu gebrauchen.

CAP. XC.
Tinctura Vegetabilium.

WAnn man Aromata, Semina oder Flores, damit extrahiret/ digeriret vnd distilli-
ret/ so steiget die Essentia Herbarum mit über/ in forma ein roten Oels.

CAP. XCI.
Vitriolum Veneris.

WAnn man Calcem Veneris, welcher durchauß glüen vnd ablöschen gemachet/
damit übergeusset/ zeucht in einer Stund ein schön blawe Farb darauß/ wann er
nun so viel solviret hat/ als er kan/ den abgegossen/ vnd an einem kalten Orth lassen
schiessen/ so bekompt man einen Himmelblawen Vitriol, welcher in kleinem Dosi star-
cke Vomitus machet/ das übrige/ welches nicht in einen Vitriolum gewachsen/ bleibet ein
blaw Oleum, gut in ulceribus zu gebrauchen.

CAP. XCII.
Tinctura Tartari Crudi.

GEmeynen rohen pulverisirten Weinstein/ damit in digestionem gesetzet/ extra-
hiret ein blutrote Tinctur/ so der Spiritus davon abstrahiret wird/ so bleibet ein lieb-
liches rotes Oleum, nicht kleiner Kräfften vnd Tugenden.

CAP. XCIII.
Olea vel Liquores Lapidum
zu machen.

AVch solviret dieser Spiritus die Crystallen/ vnd andere Lapides, wann dieselbe
zuvorn solviret/ praecipitiret/ vnd in vnbegreiffliche pulveres gebracht seyn/ vnd
bringet solche in Olea vnd Liquores, so wol in Alchymia als Me-
dicina
nützlich zu gebrauchen.

CAP.

Philoſophiſcher Oefen
ches alle obſtructiones des gantzen Leibes eroͤffnet/ vnd Epilepſiam radicitus curi-
ret. Das klare Waſſer davon der Sulphur Vitrioli geſchieden/ ad ſiccitatem laſſen ab-
rauchen/ ſo bleibet ein Saltz zuruͤck/ welches per diſtillationem einen wunderbarlicheu
Spiritum giebet/ vor der diſtillation iſt es ein Specificum Purgans, davon zu 8.10.12.
bis auff 24. Grana eyngeben/ in allen Kranckheiten ſicherlich zu gebrauchen.

CAP. XC.
Tinctura Vegetabilium.

WAnn man Aromata, Semina oder Flores, damit extrahiret/ digeriret vnd diſtilli-
ret/ ſo ſteiget die Eſſentia Herbarum mit uͤber/ in forma ein roten Oels.

CAP. XCI.
Vitriolum Veneris.

WAnn man Calcem Veneris, welcher durchauß gluͤen vnd abloͤſchen gemachet/
damit uͤbergeuſſet/ zeucht in einer Stund ein ſchoͤn blawe Farb darauß/ wann er
nun ſo viel ſolviret hat/ als er kan/ den abgegoſſen/ vnd an einem kalten Orth laſſen
ſchieſſen/ ſo bekompt man einen Himmelblawen Vitriol, welcher in kleinem Doſi ſtar-
cke Vomitus machet/ das uͤbrige/ welches nicht in einen Vitriolum gewachſen/ bleibet ein
blaw Oleum, gut in ulceribus zu gebrauchen.

CAP. XCII.
Tinctura Tartari Crudi.

GEmeynen rohen pulveriſirten Weinſtein/ damit in digeſtionem geſetzet/ extra-
hiret ein blutrote Tinctur/ ſo der Spiritus davon abſtrahiret wird/ ſo bleibet ein lieb-
liches rotes Oleum, nicht kleiner Kraͤfften vnd Tugenden.

CAP. XCIII.
Olea vel Liquores Lapidum
zu machen.

AVch ſolviret dieſer Spiritus die Cryſtallen/ vnd andere Lapides, wann dieſelbe
zuvorn ſolviret/ præcipitiret/ vnd in vnbegreiffliche pulveres gebracht ſeyn/ vnd
bringet ſolche in Olea vnd Liquores, ſo wol in Alchymia als Me-
dicina
nuͤtzlich zu gebrauchen.

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[144/0162] Philoſophiſcher Oefen ches alle obſtructiones des gantzen Leibes eroͤffnet/ vnd Epilepſiam radicitus curi- ret. Das klare Waſſer davon der Sulphur Vitrioli geſchieden/ ad ſiccitatem laſſen ab- rauchen/ ſo bleibet ein Saltz zuruͤck/ welches per diſtillationem einen wunderbarlicheu Spiritum giebet/ vor der diſtillation iſt es ein Specificum Purgans, davon zu 8.10.12. bis auff 24. Grana eyngeben/ in allen Kranckheiten ſicherlich zu gebrauchen. CAP. XC. Tinctura Vegetabilium. WAnn man Aromata, Semina oder Flores, damit extrahiret/ digeriret vnd diſtilli- ret/ ſo ſteiget die Eſſentia Herbarum mit uͤber/ in forma ein roten Oels. CAP. XCI. Vitriolum Veneris. WAnn man Calcem Veneris, welcher durchauß gluͤen vnd abloͤſchen gemachet/ damit uͤbergeuſſet/ zeucht in einer Stund ein ſchoͤn blawe Farb darauß/ wann er nun ſo viel ſolviret hat/ als er kan/ den abgegoſſen/ vnd an einem kalten Orth laſſen ſchieſſen/ ſo bekompt man einen Himmelblawen Vitriol, welcher in kleinem Doſi ſtar- cke Vomitus machet/ das uͤbrige/ welches nicht in einen Vitriolum gewachſen/ bleibet ein blaw Oleum, gut in ulceribus zu gebrauchen. CAP. XCII. Tinctura Tartari Crudi. GEmeynen rohen pulveriſirten Weinſtein/ damit in digeſtionem geſetzet/ extra- hiret ein blutrote Tinctur/ ſo der Spiritus davon abſtrahiret wird/ ſo bleibet ein lieb- liches rotes Oleum, nicht kleiner Kraͤfften vnd Tugenden. CAP. XCIII. Olea vel Liquores Lapidum zu machen. AVch ſolviret dieſer Spiritus die Cryſtallen/ vnd andere Lapides, wann dieſelbe zuvorn ſolviret/ præcipitiret/ vnd in vnbegreiffliche pulveres gebracht ſeyn/ vnd bringet ſolche in Olea vnd Liquores, ſo wol in Alchymia als Me- dicina nuͤtzlich zu gebrauchen. CAP.

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/162>, abgerufen am 28.03.2024.