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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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seiner Calcination, in der Solution die Eigen-
schaft einer Blutlauge äußert, so muß man nicht
vergessen, was zum Theil von einen fettigen Wesen
in der Erde selbst erinnert worden ist, zum Theil
auch einsehen, daß, nach aller Wahrscheinlichkeit,
die häufig faulenden animalischen und vegetabili-
schen Körper den Grund zu einen brennbaren fet-
ten schmierigen Wesen haben legen können, wel-
ches eine so stark alcalische Erde sehr häufig in
sich gezogen und behalten hat. Woher hat also
nun, wenn man die Umstände ordentlich zusammen
nimmt, aus einen alcali fixo ein alcale volatile,
wenn es auch nur gegen die übrige große Menge
des Salzes ein weniges betragen sollte, entstehen
können oder vielmehr müssen.

Wie ich hoffen kann, so wird dem Herren
Bergrath Scopoli zu Schemniz diese alcalische Er-
de nebst vielen andern nicht entgehen, da er ge-
genwärtig auf kayserlich königlichen Kosten, we-
gen der Produkte aller Naturreiche, auf seinen
Reisen durch Ungarn Versuche anzustellen Er-
laubniß erhalten hat, und man hat alle Hoffnung,
daß dessen Entdeckungen die Naturwissenschaft um
ein vieles bereichern werden.



Von

ſeiner Calcination, in der Solution die Eigen-
ſchaft einer Blutlauge aͤußert, ſo muß man nicht
vergeſſen, was zum Theil von einen fettigen Weſen
in der Erde ſelbſt erinnert worden iſt, zum Theil
auch einſehen, daß, nach aller Wahrſcheinlichkeit,
die haͤufig faulenden animaliſchen und vegetabili-
ſchen Koͤrper den Grund zu einen brennbaren fet-
ten ſchmierigen Weſen haben legen koͤnnen, wel-
ches eine ſo ſtark alcaliſche Erde ſehr haͤufig in
ſich gezogen und behalten hat. Woher hat alſo
nun, wenn man die Umſtaͤnde ordentlich zuſammen
nimmt, aus einen alcali fixo ein alcale volatile,
wenn es auch nur gegen die uͤbrige große Menge
des Salzes ein weniges betragen ſollte, entſtehen
koͤnnen oder vielmehr muͤſſen.

Wie ich hoffen kann, ſo wird dem Herren
Bergrath Scopoli zu Schemniz dieſe alcaliſche Er-
de nebſt vielen andern nicht entgehen, da er ge-
genwaͤrtig auf kayſerlich koͤniglichen Koſten, we-
gen der Produkte aller Naturreiche, auf ſeinen
Reiſen durch Ungarn Verſuche anzuſtellen Er-
laubniß erhalten hat, und man hat alle Hoffnung,
daß deſſen Entdeckungen die Naturwiſſenſchaft um
ein vieles bereichern werden.



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[95/0105] ſeiner Calcination, in der Solution die Eigen- ſchaft einer Blutlauge aͤußert, ſo muß man nicht vergeſſen, was zum Theil von einen fettigen Weſen in der Erde ſelbſt erinnert worden iſt, zum Theil auch einſehen, daß, nach aller Wahrſcheinlichkeit, die haͤufig faulenden animaliſchen und vegetabili- ſchen Koͤrper den Grund zu einen brennbaren fet- ten ſchmierigen Weſen haben legen koͤnnen, wel- ches eine ſo ſtark alcaliſche Erde ſehr haͤufig in ſich gezogen und behalten hat. Woher hat alſo nun, wenn man die Umſtaͤnde ordentlich zuſammen nimmt, aus einen alcali fixo ein alcale volatile, wenn es auch nur gegen die uͤbrige große Menge des Salzes ein weniges betragen ſollte, entſtehen koͤnnen oder vielmehr muͤſſen. Wie ich hoffen kann, ſo wird dem Herren Bergrath Scopoli zu Schemniz dieſe alcaliſche Er- de nebſt vielen andern nicht entgehen, da er ge- genwaͤrtig auf kayſerlich koͤniglichen Koſten, we- gen der Produkte aller Naturreiche, auf ſeinen Reiſen durch Ungarn Verſuche anzuſtellen Er- laubniß erhalten hat, und man hat alle Hoffnung, daß deſſen Entdeckungen die Naturwiſſenſchaft um ein vieles bereichern werden. Von

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/105>, abgerufen am 25.04.2024.