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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Director, Theaterdichter,
lustige Person
.
Director.
Ihr beyden die ihr mir so oft,
In Noth und Trübsal, beygestanden,
Sagt was ihr wohl, in deutschen Landen,
Von unsrer Unternehmung hofft?
Ich wünschte sehr der Menge zu behagen,
Besonders weil sie lebt und leben läßt.
Die Pfosten sind, die Breter aufgeschlagen,
Und jedermann erwartet sich ein Fest.
Sie sitzen schon, mit hohen Augenbraunen,
Gelassen da und möchten gern erstaunen.
Ich weiß wie man den Geist des Volks versöhnt;
Doch so verlegen bin ich nie gewesen;
Zwar sind sie an das Beste nicht gewöhnt,
Director, Theaterdichter,
luſtige Perſon
.
Director.
Ihr beyden die ihr mir ſo oft,
In Noth und Truͤbſal, beygeſtanden,
Sagt was ihr wohl, in deutſchen Landen,
Von unſrer Unternehmung hofft?
Ich wuͤnſchte ſehr der Menge zu behagen,
Beſonders weil ſie lebt und leben laͤßt.
Die Pfoſten ſind, die Breter aufgeſchlagen,
Und jedermann erwartet ſich ein Feſt.
Sie ſitzen ſchon, mit hohen Augenbraunen,
Gelaſſen da und moͤchten gern erſtaunen.
Ich weiß wie man den Geiſt des Volks verſoͤhnt;
Doch ſo verlegen bin ich nie geweſen;
Zwar ſind ſie an das Beſte nicht gewoͤhnt,
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[[9]/0015] Director, Theaterdichter, luſtige Perſon. Director. Ihr beyden die ihr mir ſo oft, In Noth und Truͤbſal, beygeſtanden, Sagt was ihr wohl, in deutſchen Landen, Von unſrer Unternehmung hofft? Ich wuͤnſchte ſehr der Menge zu behagen, Beſonders weil ſie lebt und leben laͤßt. Die Pfoſten ſind, die Breter aufgeſchlagen, Und jedermann erwartet ſich ein Feſt. Sie ſitzen ſchon, mit hohen Augenbraunen, Gelaſſen da und moͤchten gern erſtaunen. Ich weiß wie man den Geiſt des Volks verſoͤhnt; Doch ſo verlegen bin ich nie geweſen; Zwar ſind ſie an das Beſte nicht gewoͤhnt,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/15>, abgerufen am 24.04.2024.