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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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Die Gesellschaft vermehrte sich. Die Ba¬
ronesse sah Wilhelmen an, und sprach leise
mit der Gräfin; er bemerkte es ohne die
Absicht zu verstehen, die ihm endlich zu
Hause klar wurde, als er sich nach einer
ängstlich und vergebens durchharrten Stunde
wegbegab. Er fand ein schönes englisches
Portefeuille in der Tasche. Die Baronesse
hatte es ihm heimlich beyzustecken gewußt,
und gleich darauf folgte der Gräfin kleiner
Mohr, der ihm eine artig gestickte Weste
überbrachte, ohne recht deutlich zu sagen,
woher sie komme.


Die Geſellſchaft vermehrte ſich. Die Ba¬
roneſſe ſah Wilhelmen an, und ſprach leiſe
mit der Gräfin; er bemerkte es ohne die
Abſicht zu verſtehen, die ihm endlich zu
Hauſe klar wurde, als er ſich nach einer
ängſtlich und vergebens durchharrten Stunde
wegbegab. Er fand ein ſchönes engliſches
Portefeuille in der Taſche. Die Baroneſſe
hatte es ihm heimlich beyzuſtecken gewußt,
und gleich darauf folgte der Gräfin kleiner
Mohr, der ihm eine artig geſtickte Weſte
überbrachte, ohne recht deutlich zu ſagen,
woher ſie komme.


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[63/0071] Die Geſellſchaft vermehrte ſich. Die Ba¬ roneſſe ſah Wilhelmen an, und ſprach leiſe mit der Gräfin; er bemerkte es ohne die Abſicht zu verſtehen, die ihm endlich zu Hauſe klar wurde, als er ſich nach einer ängſtlich und vergebens durchharrten Stunde wegbegab. Er fand ein ſchönes engliſches Portefeuille in der Taſche. Die Baroneſſe hatte es ihm heimlich beyzuſtecken gewußt, und gleich darauf folgte der Gräfin kleiner Mohr, der ihm eine artig geſtickte Weſte überbrachte, ohne recht deutlich zu ſagen, woher ſie komme.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/71>, abgerufen am 25.04.2024.