Habe strenge Gelübde gethan, die Sünden zu büßen, Deren Schuld er leider bekenne. Da habe nun keiner Mehr vor ihm sich zu fürchten. Er habe hei- lig gelobet, Nimmermehr Fleisch zu genießen. Er ließ mich die Kutte beschauen, Zeigte sein Scapulier. Daneben wies er ein Zeugniß, Das ihm der Prior gestellt, und, um mich sicher zu machen, Unter der Kutte ein härenes Kleid. Dann ging er und sagte: Gott dem Herren seyd mir befohlen! ich habe noch vieles Heute zu thun! ich habe die Sept und die None zu lesen Und die Vesper dazu. Er las im Gehen und dachte
Habe strenge Geluͤbde gethan, die Suͤnden zu buͤßen, Deren Schuld er leider bekenne. Da habe nun keiner Mehr vor ihm sich zu fuͤrchten. Er habe hei- lig gelobet, Nimmermehr Fleisch zu genießen. Er ließ mich die Kutte beschauen, Zeigte sein Scapulier. Daneben wies er ein Zeugniß, Das ihm der Prior gestellt, und, um mich sicher zu machen, Unter der Kutte ein haͤrenes Kleid. Dann ging er und sagte: Gott dem Herren seyd mir befohlen! ich habe noch vieles Heute zu thun! ich habe die Sept und die None zu lesen Und die Vesper dazu. Er las im Gehen und dachte
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Habe strenge Geluͤbde gethan, die Suͤnden zu
buͤßen,
Deren Schuld er leider bekenne. Da habe
nun keiner
Mehr vor ihm sich zu fuͤrchten. Er habe hei-
lig gelobet,
Nimmermehr Fleisch zu genießen. Er ließ mich
die Kutte beschauen,
Zeigte sein Scapulier. Daneben wies er ein
Zeugniß,
Das ihm der Prior gestellt, und, um mich
sicher zu machen,
Unter der Kutte ein haͤrenes Kleid. Dann
ging er und sagte:
Gott dem Herren seyd mir befohlen! ich habe
noch vieles
Heute zu thun! ich habe die Sept und die
None zu lesen
Und die Vesper dazu. Er las im Gehen und
dachte
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/36>, abgerufen am 23.04.2024.
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